Aktuelles zum Film

Bugonia

30.10.2025

Neue Kritiken:

  • Bugonia (IRL/GB/CDN/USA/ROK 2025)
    Die Frau als Alien und Vorstellung: Lanthimos entfesselt in Bugonia einen Thrill im gewaltvollen Spiel der Zeichen – und entpuppt sich einmal mehr als posthumanistischer Nihilist – von Dunja Bialas
    Entführung eines Aliens: Andromeda gegen den Bienenstaat: Yorgos Lanthimos und Emma Stone, das außerirdische Traumpaar des Gegenwartskinos, schlägt wieder zu: Diesmal mit der zynischen Querdenker-Fabel Bugonia – von Rüdiger Suchsland
  • Good Boy (USA 2025)
    Der Vierbeiner im Spukhaus: Ben Leonbergs Langfilmdebüt Good Boy erzählt eine klassische Geistergeschichte – mit seinem eigenen Hund in der Hauptrolle – Kritik von Janick Nolting
  • Miau und Wau (Chien et Chat) (F 2024)
    Über den Mut zum Unsinn: Endlich mal wieder eine unkorrekte Komödie über Liebe, Tiere, Narzissmus und den Mut zum Unsinn – Reem Kherici wagt, was sich sonst keiner mehr traut, und verwandelt Kitsch, Chaos und Selbstironie in... Ja, in was eigentlich? – Kritik von Axel Timo Purr
  • Pumuckl und das große Missverständnis (D 2025)
    Wie der Leberkäs auf der Semmel: Marcus H. Rosenmüller setzt mit Pumuckl und das große Missverständnis seinen gelungenen Neustart fort – und trifft erneut den seltenen Ton zwischen Nostalgie, Humor und Herzenswärme – Kritik von Axel Timo Purr
  • Stiller (D/CH 2025)
    Identität ohne Risiko: Stefan Haupt bebildert Max Frischs Roman mit Respekt, aber ohne Wagemut. Aus einem existenziellen Drama über Identität und Selbsttäuschung wird ein gepflegtes, aber seelenloses Schulfilm-Panorama – Kritik von Axel Timo Purr

Neue Videokritik:

  • Bugonia
    Wahnsinnige Realität: Yorgos Lanthimos’ Remake des südkoreanischen Originals mit Emma Stone und Jesse Plemons in den Hauptrollen ist so bizarr wie klug
Neuer Podcast:
  • Rote Sterne überm Feld
    Laura Laabs Debütfilm – über Kino als Zeitreise: Die Berliner Autorenfilmerin Laura Laabs spricht mit Rüdiger Suchsland über ihr Spielfilmdebüt »Rote Sterne überm Feld«, das Anfang November ins Kino kommt, und ein dichtes Geflecht aus Partikeln deutscher und persönlicher Geschichte, Pop-Referenzen, Punk-Gesten und Mythen entfaltet.

Festival:

Cinema Moralia:

  • Filmfestivals als Polit-Zensoren und Aktivisten
    Soll man die IDFA boykottieren? Gibt es Zensur durch die Hintertür? Ein gefährlicher Präzedenzfall in den Niederlanden, eine Konferenz in Stuttgart und ein Kapitel aus der deutschen Kinokultur – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 365. Folge — von Rüdiger Suchsland
Das Verschwinden des Josef Mengele

23.10.2025

Cinema Moralia:

  • Die Nerven liegen blank
    Verständliche Genervtheit, unverständliche Wissensschaften, DOK Leipzig-Auftakt und Stadtbilder – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 364. Folge — von Rüdiger Suchsland

Neue Kritiken:

  • Das Verschwinden des Josef Mengele (F/D/MEX 2025)
    Das Gespenst des Todesengels: Kirill Serebrennikov zeigt in seiner Romanverfilmung, wie die jahrelange Flucht des Nazi-Verbrechers möglich wurde – von Janick Nolting
    Anatomie eines menschlichen Monsters: »Das Verschwinden des Josef Mengele« ist ein Werk von verstörender Brillanz – von Rüdiger Suchsland
  • Ab morgen bin ich mutig (D 2025)
    Die Hormongewitter der ersten Schwärmerei: Ein Must See des deutschen Kinderkinos: Bernd Sahling ist ein mitreißender Liebesfilm für Kids gelungen – Kritik von Reinhard Kleber
  • Frankenstein (USA 2025)
    Ein Ritual der Wiederbelebung: Guillermo del Toros »Frankenstein«-Adaption ist keine Schauergeschichte, sondern eine Wiederauferstehungsgeschichte über Schöpfung und Einsamkeit, Schuld und Erlösung und über die Macht des Mitgefühls im Angesicht der Finsternis – von Axel Timo Purr
    Frankenstein wird »Frankenfreud«: His Dark Materials: Guillermo del Toro neue »Frankenstein«-Verfilmung hat wenig Mitleid für das Monster ist eine Ehrenrettung für die Figur des genialen Wissenschaftlers – von Rüdiger Suchsland
  • Franz K. (Franz) (CZ/D/PL/F 2025)
    Das Leben als Karussell: Agnieszka Holland kapituliert in ihrem Film »Franz« vor dem »Kafka-Komplex« und zerkaut ihn zu Konsumgut – Kritik von Rüdiger Suchsland
  • Kingdom – Die Zeit, die zählt (Le royaume) (F 2024)
    Das ganze Leben in einem Tanz: »The Kingdom«, Julien Colonnas souveränes Debüt ist großartiges Gangsterkino und ungeachtet seines schlechten deutschen Titels »Die Zeit, die zählt« einer der besten Filme des Jahres – Kritik von Rüdiger Suchsland
  • Ein Tag ohne Frauen (The Day Iceland Stood Still) (IS/USA 2024)
    Unter dem Vulkan: Als die Isländerinnen 1975 streikten, brachten sie ihr Land zum Stillstand – und in Bewegung. »Ein Tag ohne Frauen« erzählt mit Humor, Empathie und politischer Schärfe von diesem historischen Tag und seiner bis heute glühenden Kraft – Kritik von Axel Timo Purr
  • Warsaw Film Festival 2025 : Vitalität unter fallenden Blättern
    Eindrücke vom 41. Warsaw Film Festival – von Katrin Hillgruber

Neue Videokritik:

  • Das Verschwinden des Josef Mengele
    Von Massenmördern wird die Politik bestimmt: Kirill Serebrennikows Adaption von Olivier Guez’ raunend-enigmatischem Roman und mit August Diehl in der Hauptrolle löst bei Felicitas Hübner und Stefan Rutz ein außerordentlich geteiltes Echo aus.
Katanga - La danse des scorpions

16.10.2025

Festival:

  • Ein Kontinent in Bewegung
    Die Filme dieses 15. Jubiläumsjahrgangs der Afrikanischen Filmtage München eint die Weigerung, sich einordnen zu lassen. Sie sprechen von Macht, Migration, Heilung, Musik und weiblicher Selbstbestimmung und zeigen, dass Afrikas Kino kein Nebenschauplatz ist. – von Axel Timo Purr

Cinema Moralia:

  • Die Rückgewinnung des Ästhetischen
    Das Schöne behütet. Das Schöne sucht man: Herta Müller, Juliane Liebert und die verweigerte Kritik. Und David Cunio – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 363. Folge – von Rüdiger Suchsland

Neue Kritiken:

  • After the Hunt (USA/I 2025)
    Die Sprache als Waffe der Gegenwart: Luca Guadagnino navigiert in seinem post-woken Thriller atemberaubend zwischen Ethik, Eros und epistemischer Unschärfe – Kritik von Axel Timo Purr
  • Ballad of a Small Player (GB/D 2025)
    Wenn das Licht zerbricht: Edward Bergers grotesker Spieler-Thriller ist ein Film über Sucht, der selbst süchtig nach Wirkung ist. Und einer jener Fälle, in denen die Literatur schlicht das bessere Kino bleibt – von Axel Timo Purr
    A Chinese Ghost Story: In der Nacht der hungrigen Geister wurde auch Edward Bergers Film gefressen – von Rüdiger Suchsland
  • Jane Austen und das Chaos in meinem Leben (Jane Austen a gâché ma vie) (F 2024)
    Wenn einem Jane Austen das eigene (Liebes-)Leben ruiniert...: Laura Pianis Filmdebüt ist der perfekte Date-Movie für die gehoben Stände – Kritik von Rüdiger Suchsland
  • The Mastermind (USA 2025)
    Drifting through the 70s: Kelly Reichardt erzählt in ihrem neuen Film vom Verloren-Gehen in Amerika, von existenzialistischen Selbstauslöschungen, von absurden Menschen in einer absurden Welt – Kritik von Benedikt Guntentaler
  • Zirkuskind (D 2025)
    Leben ohne Netz und doppelten Boden: Julia Lemke und Anna Koch erzählen den Alltag eines Zirkuskinds mit einem dokumentarischen Blick, der nichts verklärt und nichts verrät. Es ist eines der schönsten Plädoyers seit langem für ein anderes, ein bewegliches Deutschland, nicht nur auf den Straßen – Kritik von Axel Timo Purr

Neue Videokritik:

  • The Mastermind
    Vages Leben, vage Zukunft: Über die großartigen, innovativen Filme von Kelly Reichardt konnte man immer schon geteilter Meinung sein, so wie auch Felicitas Hübner und Thomas Maiwald es über Reichardts etwas anderen Heist-Movie sind.

Nachruf:

  • Annie Hall
    Modern Times: Zum Tod der Stadtneurotikerin Diane Keaton – von Rüdiger Suchsland
Bad Painter

09.10.2025

20. UNDERDOX:

  • Irgendwas mit Kunst
    Schmerzende Bohrer, ein Wettstreit unter Freunden, Landschaftsgemälde – das 20. UNDERDOX hat für das Jubiläum zahlreiche Deutschlandpremieren und viele Gäste eingeladen – von Dunja Bialas

Festivals:

  • Vertrauenssachen
    Zum 28. Mal ist das Filmfestival CINEMA! ITALIA! auf Tour durch Deutschland, dieses Jahr in 35 Städten und 40 Kinos. In München machen die italienischen Filmtage zwischen 9. und 22. Oktober halt, wie immer im Theatiner Filmtheater. Die sechs Filme, fünf aktuelle Produktionen und ein Filmklassiker, zeigen Menschen, die ein gewisses Außenseitertum eint, an Wendepunkten ihres Lebens. – von Elke Eckert
  • Perlen aus entlegenen Winkeln
    Beim 33. Filmfest Hamburg kamen einige der bemerkenswertesten Beiträge aus Spanien, Portugal und Lateinamerika – von Eckhard Haschen

Neue Kritiken:

  • Amrum (D 2025)
    Honig für die Parteigenossin: Fatih Akin verfilmt die Kindheitserinnerungen seines Mentors und Freundes Hark Bohm – Kritik von Katrin Hillgruber
  • A House of Dynamite (USA 2025)
    Das Denken über den Krieg als Schlachtfeld: Kathreen Bigelows verstörender „Vor-Kriegsfilm“ ist vor allem ein Film über das Ende jeglicher Entscheidungshoheit. Und ein großartig inszenierter Film über das Zittern vor der eigenen Macht, die jeder Machthaber sehen sollte, aber wohl nie sehen wird – von Axel Timo Purr
    20 Minuten bis zum Weltuntergang: Der ganz normale Wahnsinn eines möglichen Atomkriegs – Kathryn Bigelows neuer Spannungscoup im Kino – von Rüdiger Suchsland
  • Kontinental »25« (RO 2025)
    Die Welt: Ein Dinopark: 2021 gewann er den Goldenen Bären, nun ist er mit seinem neuen Film im Wettbewerb zurück: Radu Jude präsentiert Kontinental ‘25 – von Benedikt Guntentaler
  • Tron: Ares (USA 2025)
    Das Abo-Modell der Erlösung: Der dritte Teil des Tron-Franchises von Joachim Rønning ist ein visuell perfekter, aber geistig leerer Algorithmus aus Hochglanz und Hochmut – Kritik von Axel Timo Purr
  • Unterwegs im Namen der Kaiserin (D 2025)
    Nur das Versprechen von Glück: Jovana Reisinger bricht in einer kunstvollen Sprach- und Kostüm-Travestie mit dem Sisi-Kult – Kritik von Dunja Biales
  • Zweigstelle (D 2025)
    Sterben als Verwaltungsakt: Julius Grimms boulevardeske Komödie wiegt sich allzu sicher in ihrer vermeintlich originellen Prämisse, vergisst dabei aber, dass auch die Absurdität einen Resonanzboden braucht, um zu tragen – Kritik von Axel Timo Purr

Neue Videokritiken:

  • A Letter to David
    Dokumentarischer Einspruch über die Unschuldigen: Zwei Jahre nach dem Massaker der Hamas während des Supernova-Festivals am 7. Oktober 2023 erscheint Tom Shovals stiller dokumentarischer Einspruch über die Unschuldigen, die zum Opfer brachialer Gewalt geworden sind. Ein wichtiger, unbedingt sehenswerter Film, findet Margret Köhler im Gespräch mit Axel Timo Purr.
  • Amrum
    Du kannst nichts dafür, aber du bist Teil davon: Fatih Akins Film über Hark Bohms Kindheit während des 2. Weltkriegs auf Amrum sind großes, berührendes und kluges Kino, finden Margret Köhler und Axel Timo Purr.

Cinema Moralia:

  • Illusionen? Israel!
    Staatsraison, Kulturauftrag und die Möglichkeit der Vernunft: Warum wir Förderprogramme für das Drehen in Israel ins Leben rufen sollten, für deutsch-israelischen Austausch auf allen Ebenen und was Wolfram Weimer riskieren könnte, wenn er wollte, 362. Folge – von Rüdiger Suchsland
Georg Stefan Troller

02.10.2025

Zum Tod von Georg Stefan Troller:

Neue Kritiken:

  • A Big Bold Beautiful Journey (USA 2025)
    Das GPS der Liebe: Kogonadas Film ist die paradoxe Entität eines geglückten Konzepts und eines missratenen Films, ein filmisches Essay, das behauptet, eine romantische Komödie zu sein – und damit fast alle Magie im Keim erstickt – Kritik von Axel Timo Purr
  • Karla (D 2025)
    Wo Wahrheit nicht gefunden, sondern verhandelt wird: Christina Tournatzés' beklemmendes Kammerspiel zeigt, dass Selbstermächtigung und die Artikulierung von Missbrauchserfahrung kein Kind unserer Gegenwart ist, sondern schon Anfang der 1960er Jahre relevant war – Kritik von Axel Timo Purr

Neue Videokritik:

  • Nur für einen Tag
    Leben ist wie kochen: Amélie Bonnin ist die erste Debütregisseurin, deren Film Cannes eröffnen durfte. Stefan Rutz und Thomas Maiwald diskutieren, ob Bonnins Film über die Sinnsuche einer jungen Köchin diese Ehre verdient hat.

Cinema Moralia:

Deux Pianos

25.09.2025

Festivals:

Neue Kritiken:

  • Drei Kilometer bis zum Ende der Welt (Trei kilometri pâna la capatul lumii) (RO 2024)
    Eklatante Täter-Opfer-Umkehr in Rumänien: Ein 17-jähriger Schüler fällt in den Sommerferien im rumänischen Donaudelta einem homophoben Angriff zum Opfer. Behörden und Bevölkerung wollen die Untat vertuschen – Kritik von Reinhard Kleber
  • Die Möllner Briefe (D 2025)
    Im Land der Weltmeister: Martina Priessners eindrucksvolle Dokumentation über die peinvollen Nachwehen des rassistischen Brandanschlag von Mölln zeigt, wie schwer Schweigen, aber wie schwer auch Reden sein kann – Kritik von Axel Timo Purr
  • The Negotiator (Relay) (USA 2024)
    Die schlechteste aller Welten: David Mackenzies Thriller ist Wirtschaftskrimi, Identitätsfindung und Liebesgeschichte in einem – das ist so komplex, aber auch so spannend und schön wie es sich liest – Kritik von Axel Timo Purr
  • One Battle After Another (USA 2025)
    Abschied von gestern: Paul Thomas Anderson irres Amalgam aus Coen- und Tarantino-Elementen sieht sich wie eine Neuerfindung des Regisseurs und ist trotz auch nerviger Momente verblüffend gegenwärtig und macht Spaß – Kritik von Axel Timo Purr

Neue Videokritik:

  • Animale
    Die Frau im Stier: Stiere, Frau und Männer. Emma Benestan inszeniert so überraschend wie überzeugend eine Geschichte, die unter die Haut geht, finden Felicitas Hübner und Thomas Maiwald.

Cinema Moralia:

  • Film ist weit mehr als bloße Unterhaltung
    Gegen die »verrückte Solidarität«: Zwei Wortmeldungen gegen Judenhass und Israel-Feindschaft in der Filmbranche, die fehlende Risikobereitschaft der deutschen Filmszene und eine Allianz der Produzenten mit der Filmakademie – Cinema Moralia, Tagebuch eines Kinogehers, 360. Folge – von Rüdiger Suchsland

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