Cinema Moralia – Folge 297
Claudia im Wunderland und der Märzhase |
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Schlachtengemälde: Im Westen nichts Neues | ||
(Foto: Netflix) |
»Ich dachte immer, jeder Mensch sei gegen den Krieg, bis ich herausfand, dass es welche gibt, die dafür sind, besonders die, die nicht hingehen müssen.«
Erich Maria Remarque, 1963»Unter den grünen Pfefferbäumen
Gehn die Musiker auf den Strich, zwei und zwei
Mit den Schreibern. Bach
Hat ein Streichquartett im Täschchen. Dante schwenkt
Den dürren Hintern«
Bertolt Brecht, Hollywood Elegien
Ist es nicht ein bisschen peinlich? Dass die deutsche Kulturstaatsministerin nach Kalifornien fliegt, und sich mit mit dem Filmteam ablichten lässt, ihre Selfies macht?
Für alle von ihnen war sie monatelang nicht erreichbar. Für die meisten von ihnen hatte sie noch nie ein offenes Ohr. Sie kennt sie nicht – sie hat mit diesem Film überhaupt nichts zu tun.
Auch ihre Vorgängerin Monika Grütters nicht. Keinen Cent hat die deutsche Filmförderung in diesen Film gesteckt. Das hat seine Gründe, das ist auch gut so, das liegt daran, dass er zwar im Kino lief, aber für das Kino nicht gemacht wurde.
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»Dem ganzen Team von Im Westen nichts Neues gratuliere ich von ganzem Herzen zu diesem so glänzenden Erfolg. Ganz besonders geht meine Gratulation an Regisseur Edward Berger, Komponist Volker Bertelmann, Kameramann James Friend sowie für das Szenenbild Christian M. Goldbeck und Ernestine Hipper für ihre Oscars, wie auch an Produzent Malte Grunert und an die Schauspieler Felix Kammerer,
Albrecht Schuch und Daniel Brühl. Mit vier Oscars stellt Im Westen nichts Neues einen so noch nie dagewesene [sic!] Rekord [sic!] für den deutschen Film auf. Das ist eine große Freude für uns alle. Das wird dem deutschen Film weltweit Beachtung bringen und ihm neue Bedeutung verschaffen. Es ist auch der richtige Film zur richtigen Zeit, da er einen Krieg in Europa in all seiner Grausamkeit und
Brutalität beleuchtet, der gegenwärtig wieder mitten in Europa tobt, ausgelöst durch Putins verbrecherischen Angriff auf die Ukraine. Der Antikriegs-Roman von Erich Maria Remarque, auf dem dieses filmische Werk basiert, wurde von den Nationalsozialisten heftig bekämpft. Es [sic!] gehörte zu den Büchern, die diese vor 90 Jahren öffentlich verbrannten und damit aus der Welt schaffen wollten. Erich Maria Remarque wurde wie so viele andere vom nationalsozialistischen Deutschland
ins Exil getrieben – wo er zeitweise auch in Los Angeles war. Dort wo die so überzeugende Verfilmung seines Werkes jetzt glanzvoll ausgezeichnet wurde.«
Statement von Kulturstaatsministerin Claudia Roth
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Bin ich der Einzige, der von diesen Bildern und solchen schiefen, großsprecherischen Tönen, die noch nicht mal anständig redigiert wurden, peinlich berührt ist? Der findet, dass die sogenannte KULTURstaatsministerin hier kaum Kultur und keinen Anstand hat?
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»'There’s plenty of room!' said Alice indignantly, and she sat down in a large arm-chair at one end of the table.
'Have some wine,' the March Hare said in an encouraging tone.
Alice looked all round the table, but there was nothing on it but tea. 'I don’t see any wine,' she remarked.
'There isn’t any,' said the March Hare.
'Then it wasn’t very civil of you to offer it,' said Alice angrily.
'It wasn’t very civil of you to sit down without being
invited,' said the March Hare.
'I didn’t know it was your table,' said Alice; 'it’s laid for a great many more than three.'«
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Dieser Oscar zeigt vor allem, dass die deutsche Filmförderung vollkommen den Kontakt zur Realität verloren hat. Dass sich hier ganz dringend etwas ändern muss.
Kein Cent Fördergeld ist in diesen Film geflossen. Kein Förderer hat mitgequatscht, keine Senderredakteursnase wurde ins Drehbuch reingesteckt.
Zwar mit deutschen Schauspielern, aber in Tschechien gedreht, zwar fürs Kino, aber nur in ein paar Alibivorstellungen. Aber das ist kein Film, der fürs Kino gemacht war.
Das kann nicht die Zukunft des Kinos sein, weder in Deutschland noch anderswo.
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Es sind wieder einmal Tod und Blut, Schrecken und Verderben, mit dem ein deutscher Filmerfolg verbunden ist. Auch die bislang einzigen deutschen Oscar-Sieger, Volker Schlöndorffs Günter-Grass-Verfilmung Die Blechtrommel, Caroline Links Nirgendwo in Afrika, und Florian Henkel von Donnersmarcks
Das Leben der Anderen boten vor allem politische Lektionen; sie zeigten und handelten von Gewalt, Diktatur, Folter, Schrecken und Trauma.
Das Gegenteil von Wohlfühlkino.
Insofern passt auch dieser Film ins Bild, das internationale Bild von typisch deutschen Filmstoffen. Der größte Oscar-Triumph, den das deutsche Kino je feiern durfte, vier Oscars bei neun Nominierungen, ein Triumph, wie ihn wir Lebenden zu unseren Lebzeiten wahrscheinlich nicht wieder erleben werden. Oder allenfalls in ein paar Jahrzehnten.
Die Verfilmung des Bestsellers von Erich Maria Remarque durch den deutschen Regisseur Edward Berger ist schon jetzt ein Welterfolg. Und das in einem Ausmaß, das an die größte Zeit des deutschen Kinos erinnert, an die Stummfilmära der Zwanzigerjahre, als die Filmstudios in Babelsberg auf Augenhöhe mit Hollywood mithalten konnten, als zum Beispiel der deutsche Schauspieler Emil Jannings 1929 den allerersten Oscar gewann, der je in der Kategorie als »Bester Schauspieler« vergeben wurde. Und als deutsche Regisseure wie Ernst Lubitsch, Friedrich Wilhelm Murnau und Josef von Sternberg von den Amerikanern umworben wurden und schon lange vor der Machtergreifung dem Ruf des Geldes und der unbegrenzten Möglichkeiten folgten und nach Hollywood emigirierten – klassische Wirtschaftsflüchtlinge!
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Im Westen nichts Neues hat schon einmal einen Oscar bekommen: 1930! Kurioserweise stammt die bisher maßgebliche Verfilmung aus Hollywood und zwar zu genau der erwähnten Zeit, der späten Zwanziger Jahre. Lewis Milestones Remarque-Verfilmung war einer der ersten Tonfilme und ähnlich wie der Roman provozierte er die nach der Weltkriegsniederlage gespaltene junge deutsche Republik. Denn von Ruhm und Ehre, vom süßen Sterben fürs Vaterland oder der Dolchstoßverschwörungslegende vom »Im Felde unbesiegt« bleibt hier nichts übrig.
Milestone zeigt wie Remarque manipulative Lehrer, sinnlose Schikane, die kleinen Leute, denen die Uniform Macht gibt. An der Position des Films gibt es nie Zweifel: Während der Rede des Lehrers zu Beginn werden die Gesichter der Schüler gezeigt. Sie wissen mehr als die Menschen unter ihnen, und kommentieren gewissermaßen, was er sagt.
Lewis Milestones Werk ist Hollywood-Geschichte als einer der ersten Tonfilme. Er gewann den Oscar als bester Film. Aber schon in den USA wurde er
zensiert: Die härtesten Bilder einer Grabenkampfszene wurden 1930 herausgeschnitten und erst Jahrzehnte später wieder hinzugefügt.
Die Deutschen durften 1930 auch die Liebeszene mit ihrer Verbrüderung mit dem Feind nicht zu sehen bekommen.
Nach der Premiere agitierten die Nazis gegen den Film, störten systematisch die Filmvorstellungen. Kurz darauf wurde der Film in Deutschland verboten. »Eine ungehemmte pazifistische Tendenz« wird dem Film gerichtlich bescheinigt, ebenso die zerstörerischen Folgen dieser subversiven Haltung: Wenn eine derartige Darstellung auf die Menschen treffe, »könnte bei der
heutigen seelischen Not nicht ausbleiben, dass Explosionen entstehen«. Nicht fehlen durfte auch die Feststellung, der Film setze das Ansehen der Wehrmacht herab.
Das »Berliner Tageblatt« bemerkte eine Schädigung des deutschen Ansehens durch dieses Filmverbot und notierte die Differenz zwischen »drinnen und draußen«, Deutschland und der Welt. 1931 wurde der Film nochmal gekürzt wieder freigegeben, bevor ihn die Nazis 1933 endgültig verboten.
1950 wurde der Film dann ein zweites Mal veröffentlicht, aber wieder zensiert. Auch bei der zweiten Uraufführung der neu vertonten Fassung fehlten wichtige Filmbilder und Passagen: ein deutscher Soldat ersticht keinen Franzosen mehr, hatten die französischen Alliierten zu verstehen gegeben. In Frankreich war der Film bis 1963 verboten.
Damit fehlt dem Film gerade die zentrale Szene, die deutlich macht, dass auch der im Krieg getötete Feind nicht niemand ist, sondern ein Mensch
»wie du und ich«.
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Edward Bergers Neu-Fassung kann da nicht mithalten. Seine Verfilmung von »Im Westen nichts Neues« ist insofern schon mal eine Besonderheit, als dieser Film kein wirklicher Kinofilm ist. Tatsächlich handelt es sich um ein Streaming-Produkt, um einen exklusiv für Netflix produzierten Film, der auch in seiner Bildsprache der Ästhetik des kleineren Bildschirms im Pantoffelkino zu Hause folgt.
Er hat der Traumfabrik eine Albtraumwelt entgegengesetzt. Es wurde schon mehrfach bemerkt, dass diese Verfilmung des Weltbestsellers von Erich Maria Remarque keine ganz korrekte Literaturverfilmung ist. Gegenüber dem Roman fallen nicht nur wesentliche Passagen weg, es kommen Passagen und Figuren hinzu, es wurden Elemente geändert, und das eigentliche Kriegserlebnis ist auf den Schrecken des Kriegs konzentriert. Der Stoff von Remarque ist ein pazifistischer Stoff, aber der Pazifismus in diesem Film ist ausschließlich einer der Abschreckung durch Brutalität. Dies ist ein Film, der in Gewalt geradezu badet, zwar um abzuschrecken, aber es ist schrecklich. Von der Nachdenklichkeit, der Trauer und Melancholie der Vorlage bleibt vergleichsweise wenig übrig. Allenfalls das stumpfe Trauma ist spürbar.
Trotzdem ist Bergers Film durchaus achtbar. Und er verrät die Vorlage nicht – auch wenn Historiker Fehler bemängeln und manch ein amerikanischer Kritiker nicht zu Unrecht bemerkte, dass der Film weniger der tatsächlichen Erfahrung in den Blutmühlen der Westfront ähnelt als der cleanen Ästhetik eines Computerspiels.
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Es war eine der offensten Oscar-Verleihungen seit langem.
Everything Everywhere All at Once ist sicher kein Oscar-Sieger, der typisch für die letzten Jahre ist. Ohne die Regel-Änderungen vor ein paar Jahren wäre es nicht möglich gewesen, dass dieser Film so viele und vor allem die wichtigsten Oscars gewann.
Da geht es weniger darum, dass alles »diverser« und offener geworden ist, dass es auch viele neue Mitglieder in der Acedemy
gibt.
Sondern man merkt schon an solchen Nominierungen, dass die Oscar-Veranstaltung sehr große Kompromisse macht, und dass sich Hollywood eigentlich nur fürs Geschäft interessiert.
An dem Hauptsieger merkt man, dass dieser Film nicht nur aufs US-amerikanische und das europäische Publikum zielt, sondern mindestens ebenso aufs asiatische.
Ein Oscar des 21. Jahrhunderts, wie ich irgendwo las, ist dies nur, wenn es das 21. Jahrhundert ist, dass man die Menschen für ihre Identität belohnt, für die sie nichts können. Ich würde eher sagen, dass dies ein sehr guter Film ist, vollkommen unabhängig davon, wer ihn gemacht hat. Und nicht, weil ihn bestimmte Leute gemacht haben.
Immerhin hat Hollywood gewonnen, ein Kinofilm, nicht Streaming-Dienste.
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Das klassische Hollywood hat Sonntag eindeutig verloren. Wenn man an Steven Spielberg und The Fabelmans denkt: Das ist eigentlich ein sehr schöner Film, aber er ist aus heutiger Sicht offenbar auch bereits ein sehr altmodischer und er hat darum gar nichts bekommen.
Das ist trotzdem ein Fehler. Frankreich ist da weiter. Dort ist The Fabelmans einer der erfolgreichsten Filme des Jahrhunderts, das nun immerhin auch schon über 20 Jahre alt ist. Laut der kanadischen Website »World of Reel« ist The Fabelmans der »von der französischen Kritik am meisten gefeierte Film des 21. Jahrhunderts«.
In 36 von 42 Publikationen, die die Aggregatorseite »Allocine« zusammenträgt, erhielt Spielbergs Film die Höchstwertung bei den notorisch kritischen Franzosen.
In den »Cahiers du Cinéma«, noch immer das maßgebliche Magazin für alle französischen Cinephilen, heißt es, dass Spielberg mit seinen 76 Jahren »wie kein anderer die Idee des Kinos als Wunder repräsentiert, und das in einer Zeit, in der das Verhältnis zum Spektakulären und zum Kino mehr denn je gequält scheint«.
The Fabelmans werde »zweifellos Bestand haben als der wichtigste und singuläre Film« von Spielbergs Karriere.
Die »Libération« feierte Spielberg als »Wächter des Tempels des Kinos«, und als einen Film, der »unbequeme Wahrheiten aufdeckt«. »Was für ein Film!«, »Unvergesslich«, »Majestätisch und bewegend ... die Presse ist sich einig«, schrieb »Le Figaro« und erklärte The Fabelmans zur »Liebeserklärung des Regisseurs an das Kino«. Tja. Was denn auch sonst!
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Als peinlichstes Interview der Oscar-Nacht ging ein Gespräch mit Hugh Grant durch die digitalen Gazetten. Zu recht. Aber es ist nicht, wie manche glauben, peinlich für Grant, weil der sich »lustlos und wortkarg« gibt, sondern für seine Gesprächspartnerin, das Model Ashley Graham. Denn die verstand Grants Anspielung auf den Roman »Vanity Fair« nicht, den »Jahrmarkt der Eitelkeiten«, der eine solche Oscar-Verleihung ist. Sie glaubte, Grant würde von der Zeitschrift reden, und schwärmte
von der »Vanity Fair«-Oscarparty. Der Schauspieler blieb höflich und löste das Missverständnis nicht auf.
Auf die Frage, auf wen er sich am meisten freue, fragte Graham als nächstes. Grant: »Auf niemand besonderen.« Was er denn heute trage? Grant: »Meinen Anzug«. Wie es war, bei Glass Onion mitzuspielen? »Naja, ich bin kaum dabei. Ich bin für circa drei Sekunden zu sehen.« Ein letztes Mal
versuchte Graham das Gespräch herumzureißen und sagte, dass er ja trotzdem da sei und Spaß habe. Grant: »Fast.«
Ein Hoch auf Grant, der die Leere und Idiotie solcher Ballaballa-Talks richtig cool, ironisch und sehr lässig vor einem globalen Millionenpublikum auseinandernahm.
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Am nächsten Morgen dann im Deutschlandfunk: Tatsächlich kein bedeutenderer »Filmexperte« als Dieter Kosslick wird dazu befragt, warum Edward Bergers Film so erfolgreich war.
Kosslick hatte erwartungsgemäß wenig zu sagen. So sehr der Interviewer sich auch bemühte, eine sinnvolle Antwort aus dem Mann herauszusaugen, blieb es bei austauschbaren Floskeln und kompletter Substanzlosigkeit. Jeder kann es selber nachhören.
»So geht das einmal hoch gelobt, dann wieder kritisiert und umgekehrt ist es natürlich besser.« Koslick hat einfach nichts zu sagen.
Immerhin: »Ich bin auch verwundert, dass das Größte, was es gibt, ein Netflix Film ist.«
Dazu dann früh ein echter Kosslick: Er spricht von dem Angriffskrieg »der Sowjetunion«.
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»Wir lernten, dass ein geputzter Knopf wichtiger ist als vier Bände Schopenhauer. Zuerst erstaunt, dann erbittert und schließlich gleichgültig erkannten wir, dass nicht der Geist ausschlaggebend zu sein schien, sondern die Wichsbürste, nicht der Gedanke, sondern das System, nicht die Freiheit, sondern der Drill.«
Aus: »Im Westen nichts Neues«
Durch den Ukraine-Krieg und apokalyptische Sinnlosigkeits-Orgien und Stellungskriegs-Szenarien wie zum Beispiel gerade in Butscha ist der Stoff erschreckend zeitgemäß geworden. »Wie im Ersten Weltkrieg« heißt es zu den Bildern immer wieder – und in seiner Kritik an jeder Art von Patriotismus macht der Roman es allen zeitgenössischen Vereinfachern nicht leicht. Erich Maria Remarque war ein Pazifist; und Krieg war für ihn nie gerecht, da gab es kein Gut und Böse.
Eine Tatsache, die gerade sehr vielen Menschen unbequem ist. Sie lässt sich aber nicht verleugnen. Dieser Film macht sie konsumierbar.
Wer Remarque liest, dem wird klar werden: Kriegsgeheul und Bellizismus mögen ihre (guten?) Gründe haben. Sie sind aber nie nur idealistisch motiviert. Sondern sie sind eine Form von Flucht aus der Realität:
»Wir sind keine Jugend mehr. Wir wollen die Welt nicht mehr stürmen. Wir sind Flüchtende. Wir flüchten vor uns, vor unserem Leben.«
(To be continued)