Dänemark/S/D 2014 · 120 min. · FSK: ab 16 Regie: Mikkel Nørgaard Drehbuchvorlage: Jussi Adler-Olsen Drehbuch: Nikolaj Arcel, Rasmus Heisterberg Kamera: Eric Kress Darsteller: Nikolaj Lie Kaas, Fares Fares, Pilou Asbæk, David Dencik, Danica Curcic u.a. |
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Spannend, aber schnell vergessen. |
Ein Doppelmord dessen Täter nach drei Jahren wieder aus dem Knast kommt, eine Stadtstreicherin, die einst ein Elite-Internat besuchte, ein Rachefeldzug an dekadenten reichen Schnöseln – viel Arbeit für den immer schlecht gelaunten Kommissar Carl Mørck und Assad, seinen Assistenten mit Migrationshintergrund.
Eine neuer Schwedenkrimi, diesmal aus Dänemark, aber mit dem unverwechselbaren religös-grundierten Titel, der das Alleinstellungsmerkmal der »Marke« »Skandinavischer Krimi« ausmacht. »Skandinavischer Krimi« – das bezeichnet die Abgründe unter den luftig-bunten Ikea-Möbeln, die blutigen Keller – und in diesem Fall die geheimnisvollen Dachböden – im spießigen Wohlstandsland, in denen vieles nicht nur zum Himmel stinkt.
Schändung ist nach Erbarmen die zweite Verfilmung des Bestsellerautors Jussi-Adler-Olsen. Das Original klingt poetischer, die Titeländerung macht aber Sinn, weil in der Verfilmung geschätzt die Hälfte der Handlung weggelassen oder verändert würde – Romanfans sollten also nicht behaupten, man hätte sie nicht gewarnt. Sie können sich aber andererseits darauf freuen, dass Lektüre nicht vor Überraschungen schützt.
Regisseur Mikkel Nørgaard verstärkt die spekulativen, exzessiven Elemente der Story – und am Ende dieses spannenden, aber schnell vergessenen Krimi-Fast-Foods ist man nur mäßig überrascht, zu erfahren, dass Reiche böse sind.