02.02.2023
Wo Pommes???

Wo Pommes???

Kalle Kosmonaut
Langzeitporträt: Kalle Kosmonaut
(Foto: mindjazz pictures)

Dokumentarfilm im Februar: Das Porträt. Zu Kalle Kosmonaut, Daniel Richter, Vogelperspektiven und Lars Eidinger

Von Nora Moschuering

Es ist tragisch, wenn man seinen Pommes-Platz verliert, den Platz, an dem sich nachts alle treffen, weil sie Hunger haben, betrunken sind, nicht nach Hause wollen. Da sitzen sie dann im Schnei­der­sitz um die Bude und führen die letzten Gespräche der Nacht. Das Licht rund um den Verkaufs­tresen ist neon­lampen-weiß, die Gesichter müde und der Fett­ge­ruch ok, ehrli­cher­weise sogar etwas anhei­melnd. Nur zur Erklärung, ich vergleich hier nicht Pommes mit Doku­men­tar­film, nein, ich war auf der Suche nach dem außer­fil­mischsten und melan­cho­lischsten Moment, den ich in letzter Zeit hatte. Mein schönster doku­men­ta­ri­scher Augen­blick war im Januar, als ich den Stutt­garter Film­winter besucht habe und etwas verblüfft vor dem Pommes-Wurst-Verkauf, direkt in Stadt­mitte landete, der jetzt mit großen Holz­platten verschalt ist. Früher haben da grün geklei­dete Verkäufer und Wurst­brater gear­beitet – resolute Männer, denen die Hitze und die nächt­liche Arbeit nichts auszu­ma­chen schienen. Jetzt ist alles dicht und irgend­je­mand hat da etwas unmo­ti­viert, aber doch verzwei­felt: »Wo Pommes???« auf die Sperr­holz­wand geschrieben. Ja, voll. Gute Frage, auf die es, zumindest auf der Wand, keine Antwort gibt. Mein gemachtes Foto hätte sich auch auf dem Instagram-Kanal von Lars Eidinger gut gemacht, aber dazu später mehr. Mit einem Loch im Bauch beschloss ich also im kalten Januar 2023, meine neue Serie so zu nennen: »Wo Pommes???«.

Doku­men­ta­ri­sches im Februar – Fokus: Porträt

Klammer dieses ersten Monats bildet die Beschäf­ti­gung mit dem doku­men­ta­ri­schen Porträt, denn es soll hier nicht nur darum gehen, doku­men­ta­ri­sche Film­starts eines Monats anzu­be­spre­chen, sondern auch versucht werden, sie thema­tisch unter eine, zuge­ge­be­ner­maßen, sehr weite Haube zu packen, aus der die Filme natürlich rechts und links und auch über den Monat hinaus­fallen werden. Dieses Mal sind das: Tine Kuglers und Günther Kurths Kalle Kosmonaut, der seit dem 26.01. in den Kinos läuft, Pepe Danquarts Daniel Richter, der ab dem 02.02. läuft, Jörg Adolphs Vogel­per­spek­tiven, der am 16.02. startet, und Reiner Holzemers Lars Eidinger, der am 23.03. in die Kinos kommt.

In der Malerei sind Porträts quasi auf ein Frame reduziert, die Requisite wohl­aus­ge­sucht und drapiert, und beispiels­weise Tizian hat auf seinem Porträt den großen, hervor­ste­henden Unter­kiefer von Karl V. gut kaschiert. Porträts waren teuer, dies führte natürlich nicht zu realen, sondern idea­lis­ti­schen Darstel­lungen: Kleidung, Haltung, Blick, Umgebung, Hinter­grund, Mitdar­ge­stellte, Farben, Licht, Raum, alles war Insze­nie­rung, mit dem Bewusst­sein für Wirkung, sowohl auf die Zeit­ge­nossen als auch für die Nachwelt. Menschen, die nicht mächtig waren, also weder über Stand noch Geld verfügten, wurden überhaupt nicht darge­stellt. Heute versucht man hinter die Ober­fläche zu blicken, doch trotzdem kann man nicht nur in den auf ihre Art sehr male­ri­schen Porträts des Filme­ma­chers Ulrich Seidl Anklänge dieser gemalten Porträts finden.

In der Mitte des 19. Jahr­hun­derts machten sich die Maler des Realismus auf die Suche nach der »Wahrheit«, entfernten sich vom Klas­si­zismus und auch der Romantik. Zudem kam es auch durch die Erfindung der Foto­grafie, der Indus­tria­li­sie­rung und der Verstäd­te­rung zu einem Wandel der Defi­ni­tion dessen, was man als malerisch beschreiben würde: Sujet, Personen, Orte, Licht, Farbe, Aus- und Anschnitte, alles änderte sich. Natürlich waren die Bilder immer noch konstru­iert, aber sie wurden »realis­ti­scher« und das Darge­stellte war nicht mehr so »royal«. Außerdem versuchten sie so etwas wie »Zeit« in den Bildern mitzu­denken: Bewe­gungen, Dampf, Regen, ange­schnit­tene Figuren. Der Film und damit die Möglich­keit, wirklich Bilder in der Zeit zu machen, ließ nicht lange auf sich warten.

Kalle Kosmonaut

Zum Anfang drei Männer, die es gerne haben, porträ­tiert zu werden, zwei davon, weil es ihr Job ist, in der Öffent­lich­keit zu stehen, und einer: keine Ahnung, weil er sich mit 10 über Begleiter freut, mit 13 zusammen mit seinen Freunden ein Publikum braucht, mit 16 viel­leicht wirklich als eine Art Ablass, bevor er nach Körper­ver­let­zung ins Gefängnis muss, mit 18 als Freunde und Zeugen für seine Liebe und seine Wut und mit 20 viel­leicht als Publikum für seine Musik. Wer weiß und so Gründe und Verhält­nisse ändern sich auch über die Zeit. In der Lang­zeit­do­ku­men­ta­tion begleitet man Kalle über 10 Jahre. Er wächst in einem Plat­tenbau in der Allee der Kosmo­nauten in Berlin auf. Kalle will etwas erreichen, das gelingt ihm zwar erst mal nur in Posen, aber man nimmt es ihm ab. Der Film beginnt mit Kalle, da ist er 16, roter Pulli, Kippe, Silber­kette, Sommer­sprossen, kurzes Haar, schaut in die Kamera oder da drüber hinweg, zu den Menschen dahinter. Im Hinter­grund, abge­rupftes Grün und dahinter eine Beton­haus­wand. Kalle in seiner Umgebung, in dem Ort, der dem Film den Titel gibt. Er wirkt selbst­be­wusst, aber eher vorder­gründig, dahinter spürt man, dass er unsicher ist: er steht kurz vor dem Gerichts­termin. Dann sieht man Kalle in einer Animation, das macht der Film immer wieder: mit Anima­tionen Bilder dafür zu finden, was in seinem Kopf vorgeht. Das setzt natürlich schon einen Ton.

Dann Kalle mit 10: Er redet über sich, seinen Tages­ab­lauf, sein Leben und seine Wünsche. So gehen wir mit Kalle, begegnen Bekannten, Freund*innen, einer Poli­zistin, die über Marzahn-Hellers­dorf und Kalle spricht, gehen mit auf die Hochzeit eines Betreuers der »Arche« und bei den Treffen mit der Mutter und ihrem neuen Freund. Dabei kommt man auch der Mutter näher und ihren Eltern, der Vergan­gen­heit in der DDR, was der Mauerfall für sie bedeutete, aber nur kurz, und dann wieder zurück zu Kalle, der darauf aufbaut – oder eben auch nicht.

Irgend­wann fragt Kalle: »Will keiner mit mir reden?« und aus dem Off kommt: »Doch wir hören dir zu!« Kalle Kosmonaut hat mehrere Enden, manche, die man fest­halten will, manche, die tragisch sind, manche, die drama­tisch sind, in jedem Fall aber immer sehr wacklige – aber so ist das im Doku­men­tar­film.

Daniel Richter und Lars Eidinger

Schö­ner­weise werden ja Maler mitt­ler­weile filmisch porträ­tiert, statt immer nur andere zu porträ­tieren. Richter lässt sich parallel zum Film auch noch von Eva Meyer-Hermann, einer Kunst­his­to­ri­kerin, porträ­tieren, die an einem Buch über ihn arbeitet. Der Maler ist sich also der Bedeutung von Porträts über ihn (oder seine Kunst) bewusst. Richter sitzt in seinem Atelier auf einem grauen Sofa, graue Trai­nings­jacke, unbedacht über­ge­zogen, Drei­ta­ge­bart, etwas fettiges Haar, um die linke Hand eine blaue Schiene, an der zwei Papageien herum­knab­bern. Hinter ihm sieht man die Rückseite von Lein­wänden. Er macht eine Pause. Daniel Richter ist ein Atelier­film und Lars Eidinger nicht unähnlich, den man so gesehen dann einen Probe­büh­nen­film nennen kann. Lars Eidinger beginnt, als Eidinger nach Salzburg kommt, zu den ersten Lese-Proben, und endet bei der Premiere des »Jedermann« 2021. Eidingers gute Seite ist die Linke (die von Verena Alten­berger auch), von dieser Seite sieht man ihn dann auch regel­mäßig in einem Interview, dabei sitzt er draußen, im Hinter­grund sieht man unscharf einen kleinen See und Bäume, er trägt einen schwarzen Blazer, Drei­ta­ge­bart, längeres Haar, ruhig, reflek­tie­rend, mit einer Distanz zu sich und seinem Werk, anders als Richter, der mitten­drin sitzt.

Beide sind sich in ihrem Mittei­lungs­be­dürfnis nicht unähnlich und das meine ich gar nicht despek­tier­lich, die Atelier- und Probe­büh­nen­ele­mente sind für mich aber tatsäch­lich die eindrück­li­cheren, daneben gibt es natürlich Ausstel­lungs­pla­nungen und Eröff­nungen, Hamlet und Richard III und Wegbe­gleiter*innen, die über die gute Freund­schaft oder Zusam­men­ar­beit berichten. Beide Filme sind auf eine merk­wür­dige Art intim, aber dabei doch distan­ziert, weil sie sich haupt­säch­lich um die Arbeit der beiden Künstler drehen und nur wenig mit ihrer Vergan­gen­heit, Ausbil­dung oder Familie beschäf­tigen.

Dass eine Kunst­his­to­ri­kerin ein Buch über Richter macht, ist auf mehreren Ebenen inter­es­sant, denn der Film kommt immer wieder auf den Kunst­markt zu sprechen, in dem Richters Bilder mitt­ler­weile im sechs-, sieben­stel­ligen Bereich gehandelt werden und wo es weniger Kunst­his­to­riker*innen sind, die bestimmen, was wert hat, sondern ein unkon­trol­lierter und damit auch mani­pu­lier­barer Kunst­markt, der auf subjek­tiven Inter­essen und Geld­an­lagen basiert. Fragen danach weicht Richter aller­dings aus, dabei fällt es ihm sonst nicht schwer zu sprechen, auch über seine abstrakte Arbeit als Maler, aber viel­leicht ist der Wider­spruch, als (viel­leicht immer noch) Linker dann doch zu groß. Regisseur Danquart ist wenig zu hören, Richter braucht man scheinbar nur anzu­stupsen, damit er ins Reden kommt, anders als im anderen Atelier-Richter-Film: Gerhard Richter – Painting (2011) von Corinna Belz, die in einem ständigen Dialog mit Gerhard Richter steht, der zudem, und anders als Daniel Richter, nur ungern über seine Arbeit/Bilder spricht. Jonathan Meese dazu: »Daniel labert einfach, das ist doch super«. Meese ist auch der Einzige, der mehr über sich als über Richter erzählt und der dann einfach mal literally zwei Porträts malt: Von Daniel und von sich.

Der Christies-Auktio­nator ist Meeses Gegen­s­tück, eigent­lich zwei Typen, die nicht zusam­men­passen, und eine absurde Situation, die Hanno Rauter­berg in Die Kunst und das gute Leben (2015) beschreibt: Was macht die moderne Kunst mit diesem Wider­spruch? Richters Bild »Tarifa« (2001) z.B. wird verstei­gert, ein eindrück­li­ches Bild, auf dem in einem gelben Gummiboot sieben lebens­große Menschen sitzen, deren Gesichter panik­artig und auch toten­kopf­gleich aussehen, dabei merk­würdig bunt und seltsam abstrakt, unter ihnen eine große Fläche sehr dunklen Wassers. Es geht raus für über eine Millionen Pfund, verkauft an sonstwen, der mit sonstwas Geld macht. In diesen Momenten stellt sich durch die Gegenü­ber­stel­lung im Film eine Ambi­va­lenz ein, eine Spannung, auf die leider Richter zu wenig eingeht, Zweifel oder Unsi­cher­heiten scheint er im Allge­meinen wenig zu haben.

Ich bin sehr gespannt auf Laura Poitras: All the Beauty and the Bloodshed (Kinostart: 26.05.). In ihm geht es sowohl um die Künst­lerin Nan Goldin als auch um ihren Kampf gegen die US-ameri­ka­ni­sche Phar­ma­dy­nastie Sackler, die für die tödliche Opioid­krise in den USA mitver­ant­wort­lich gemacht wird. Die Mäze­na­ten­fa­milie hat zahl­reiche Kunst­in­sti­tu­tionen unter­stützt, ihr Name taucht mitt­ler­weile bei vielen von ihnen nicht mehr auf, auch dank Goldin, die mit einer von ihr gegrün­deten Gruppe öffent­lich gegen die Familie protes­tiert hat.

Einen realen Eidinger-Moment hatte ich mal, als ich mit ihm ein Bier in der Favorit Bar getrunken habe, was mir wahr­schein­lich nur gelungen ist, weil ich ihn hinter dem Bart nicht gleich erkannt habe. Ich hatte danach noch viele Eidinger-Momente, einen z.B. beim Schauen des übrigens sehr guten Böller und Brot-Porträts: Wer hat Angst vor Sibylle Berg?, da ist er bei einer Lesung ihrer Texte zu sehen, nur im Hinter­grund, aber: Da war er wieder. Wie auch in den Deichkind-Videos, bei Insta, als DJ mit Aufkle­bern im Gesicht, irgendwie so omni­prä­sent und exzen­trisch. Eidinger spielt, kämpft, zweifelt, Eidinger lernt den Text, arbeitet mit der Sprache, seinem Körper, den anderen Schau­spieler*innen, beschreibt den spie­le­ri­schen Moment mit den Mitspieler*innen, aus dem für ihn die Krea­ti­vität kommt, Dinge zu probieren und auch wieder verwerfen zu können. Sehr schön ist Edith Clever als Tod und als Puristin neben Eidinger im Jedermann 2021. In Lars Eidinger ist ein bisschen mehr Biografie verwoben, und zur Sprache kommen auch Dinge wie die Aldi-Tüte für 550 Euro, die er vermarktet hat, indem er sich vor Obdach­losen foto­gra­fieren ließ, wofür er viel Kritik bekam (zu Recht) oder auch seine »Berlinale-Tränen«, für die er viel Häme einge­steckt hat (zu Unrecht). Der Film ist etwas diskur­siver, aber sonst sind sie sich, wie auch die beiden Prot­ago­nisten, sehr ähnlich, auch wenn der eine seine Kunst ausge­la­gert hat, während der andere sie voll­s­tändig verkör­pert.

Vogel­per­spek­tiven

Eigent­lich möchte ich nur vom Wach­tel­könig erzählen, einer kleinen, eher unschein­baren Vogelart, die im Murnauer Moos lebt, und wenn er singt, dann klingt das wie eine heisere Ente. Über den Wach­tel­könig und die Tüpfel­ralle hat der Orni­tho­loge Norbert Schäffer seine Doktor­ar­beit geschrieben. Jetzt ist er Vorsit­zender des LBV-Landes­bundes für Vogel- und Natur­schutz in Bayern. Daneben setzt der Verleger und Vogel­be­ob­ach­tung-Sach­buch­autor Arnulf Conradi den Ton. Man sieht Conradi ganz zu Beginn in einem Tonstudio hinter einem Mikrofon, das fast voll­s­tändig sein Gesicht verdeckt. Zwei Menschen, der eine real-poli­ti­scher, der andere poeti­scher. Auch das Filme­ma­chen wird mit rein­ge­nommen, denn man kann Conradis Beschrei­bungen über das Vogel­gu­cken mit denen eines Film­bildes verglei­chen: Die Ränder des Bildes bilden einen Rahmen, der alles andere ausschließt und den Blick konzen­triert. Die Größen­ver­hält­nisse verändern sich, wir gehen nah dran, wir sind auf der Größe des Vogels, sehen Gras und Bäume aus seinem Blick­winkel und beob­achten ihn in Zeitlupe. Und genau das macht auch der Film, denn die dritte – zuge­ge­be­ner­maßen recht große – Gruppe, die hier porträ­tiert wird, sind eben die Vögel selber und ihre Perspek­tive.

Die Biogra­fien der beide Menschen kommen nur am Rande vor und auch immer nur im Kontext mit ihrer Leiden­schaft für Vögel: Conradi, der in der Uckermark wohnt, streift mit seinen Hunden durch die Natur, häufig sieht man ihn von weiter weg oder auch von hinten, immer ist er einge­bettet in seine Umgebung. Schäffer lebt in Bayern, er ist präsenter, aber ihm in seiner Unauf­dring­lich­keit nicht unähnlich. Schäffer und Conradi lernen sich gegen­seitig im Film erst kennen, sprechen und beschäf­tigen sich mitein­ander, der Regisseur Jörg Adolph schafft eine Situation, auch sonst hat der Film keine gesetzten Inter­views, ein bisschen wie bei Daniel Richter.

Es gibt eine schöne Szene gleich zu Beginn, in der es um das Titelbild des LBV-Magzins geht: meist sind es nämlich (Vogel-)Porträts, die darauf abge­bildet sind und damit zurück zum Wach­tel­könig, der ein Leben in Deckung lebt, in hohen Wiesen und Moosen und denen ihr Lebens­raum immer mehr zerstört wird. Während des Films lernt man nach und nach ganz verschie­dene Vögel kennen: Trottel­lummen, Bartgeier, Spatzen, Wiedehopf, Gimpel, Kuckuck und viele mehr. Neben Einfüh­rungen in ihre Leben werden die Bartgeier ausge­wil­dert, die Wach­tel­kö­nige bekommen Sender, um ihre Zugrouten verfolgen zu können, und kleine Trottel­lummen werden von der Mole gerettet. Sie bekommen also sogar ein klein bisschen was sehr indi­vi­du­elles: »Das sind nicht irgend­welche Vogel­arten, diese Arten haben Namen« (die zuge­ge­be­ner­maßen oft wirklich sehr hübsch sind), sagt Schäffer einmal, als er bei »den Grünen« spricht. Schäffer ist beim Baye­ri­schen Jagd­ver­band, im Landtag, als das Volks­be­gehren »Rettet die Bienen« ange­nommen wurde, bei einer Analyse von dessen Umsetzung, bei den Land­wirten ... überall macht er Lobby­ar­beit für Vögel, Arten-Vielfalt, ihren Lebens­raum und den Umwelt- und Klima­schutz.

Auch hier iden­ti­fi­zieren sich zwei mit ihrer Arbeit und ihrer Leiden­schaft (Conradi ist mir hierbei das ein oder andere Mal etwas zu gefühlig), sie tun das aber auf ganz andere Weise als die Künstler und der Film begegnet ihnen auch ganz anders. Es ist nicht nur ein tier- sondern auch ein zutiefst menschen­freund­li­cher Film, über Kommu­ni­ka­tion, Verständnis und Geduld.

Zum Schluss dann auch ein sehr doku­men­ta­ri­scher Moment aus Vogel­per­spek­tiven: Die Schönheit eines Vogel­schwarms über einem kargen Feld, in der Ferne blät­ter­lose Bäume, über die sie sich in Wellen bewegen, der dann auf die Kamera zukommt und direkt darüber hinweg fliegt: Ein Rauschen: Zwit­schern!