65. Berlinale 2015
Der Mehltau unentschlossenen Erzählens |
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Nur eine Fata Morgana: Werner Herzogs Queen of the Desert | ||
(Foto: Prokino Filmverleih GmbH / Twentieth Century Fox of Germany GmbH) |
Zwei Millionen Euro wollte der Weltvertrieb, so konnte man hören, ursprünglich für die Deutschland-Rechte von Werner Herzogs Queen of the Desert haben. Gegen Mitte der Woche war man bereits bei 300.000 Euro gelandet. Inzwischen liegt der Film noch darunter. Was war passiert?
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Dies ist, kurz und knapp gesagt, der schlechteste Herzog-Film aller Zeiten. Eine Katastrophe, selbst dann wenn man schon immer das Gefühl hatte, vielleicht sei Herzog ein bisschen überschätzt, vielleicht seien die Kritiker damals in den Siebzigern zu sehr auf seine Mythen, seine Selbstmythisierung, sein Pathos reingefallen und die geradezu lächerliche Maske der Naivität, mit der er sich umgibt. Und in Wahrheit ist Naivität natürlich das Letzte, das zu Herzog zu sagen
ist.
Wie der Herzog schon spricht... Sich selbst beweihräuchert...
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Aber reden wir nicht über Personen. Es wäre mir herzlich egal, wie Herzog drauf ist, und was ich von ihm halte, wenn nur sein Film super wäre. Aber dieser Film... Es geht los mit einer lustigen Szene typischen Historienkinos, so wie ich es gern mag: Eine Handvoll Briten gebeugt um einen Tisch mit Landkarte, einer davon soll D.H.Lawrence sein (und dass ihn Robert Pattinson spielt, ist wirklich nur eine groteske Fußnote am Rand), ein anderer Churchill (Christopher Fulford). Sie reden über eine Frau, von der ich noch nie gehört habe: Gertrud Bell. Dass dieses Unwissen eine Bildungslücke ist, wird mir ein paar Tage später klar, als ich bei einem Mittagessen der Filmstiftung NRW Samir treffe, den tollen Schweizer Dokumentarfilmer, der im Panorama einen Film über die Geschichte eines Teils seiner Familie zeigt (Iraqi Odyssey). Samir erzählt mir, dass er vor ein paar Jahren den Plan hatte, die Geschichte Gertrud Bells zu verfilmen, das Projekt aber »wegen Herzog« nichts wurde. Jetzt sage ich ihm, könnte er »wegen Herzog« den Plan wieder aufnehmen, vielleicht ja einfach einen Dokumentarfilm über Bell machen. Denn eigentlich ist die Geschichte von Gertrude Bell hochinteressant. Aber Gertrude hieß ja auch die Gans in Jules Vernes »Reise zum Mittelpunkt der Erde«, und mitunter erinnert Kidmans Auftritt und das, was Herzog von Bell erzählt, mehr an diese als an die historische Figur
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Historisch ist Herzogs Film schon mal ziemlicher Unsinn, sobald es um Details geht. Details kümmern Herzog nicht, haben ihn noch nie gekümmert, müssen sie vielleicht auch nicht, selbst wenn er sich nicht als Großfilmer sehen würde, aber wenn es sich um Verfälschung historischer Tatsachen handelt, wird’s halt doch irgendwann ärgerlich. Und wenn sie unnötig sind, erst recht.
Der Katalogtext der Berlinale ist auch eine Mogelpackung, wird dort doch suggeriert, es ginge
auch um die »Weichenstellung für die politische Neuordnung des Nahen Ostens um 1920«. Nicht mal ansatzweise, denn da ist der Film schon zuende. Worum es geht: Gertrude und die Männer. Und zwar ausschließlich. Als wäre Werner Herzog kein Autorenfilmer, sondern ein Konfektionär der Degeto.
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Ewigkeiten bringt der Film damit zu, höchst ungenau zu erzählen, wie Bells Faszination für den Orient ihre Ursache in der Faszination für einen Mann gehabt haben soll, dann gibt es sonnendurchflutete Kitschbilder zu Hauf, dann ist der Mann tot, und aus Bell offenkundig eine frustrierteZicke geworden, die den Verlust durch Orientreisen – in die Wüste!!! – kompensiert. Was man aus diesem Film – wie schon aus dem dusseligen Eröffnungsfilm Nobody wants the night von Isabel Croixet – über das behauptete Berlinale-Thema »Starke Frauen« lernt, ist: Eine starke Frau muss als Beweis der Stärke immer einen Mann verlieren. Und: Eine starke Frau muss als Beweis der Stärke immer ihren Mann stehen. Alle Männer verlieben sich in sie, aber man weiß gar nicht, warum. Der Film zeigt es uns nicht. Sie kennt nur ihre Aufgabe, ihre Mission.
Der Rest ist wie bei Karl May: Immer wieder Aufbruch und Ankommen, dazwischen Rast bei »den Beduinen«, orientalische Gastfreundschaft, klar, zu ausgiebige Landschaftsbeschreibungen. Da muss doch bestimmt jetzt auch noch ein Sandsturm kommen, denkt man irgendwann. Und kaum eine halbe Stunde später ist er da. Dreimal sagen ihr Ortskundige und britische Diplomaten »Don’t go!«, dreimal geht sie trotzdem, während sie irgendetwas von »freedom, the poetry of life« erzählt. Das haben wir also vom Feminismus: Dass sich Frauen auch nicht mehr an Regeln halten, unvernünftig benehmen und durch den Haupteingang das Beduinenzelt betreten.
Dreimal auch ist Gertrudes Tross von Indianern, äh: Beduinen umzingelt, die wild mit Krummsäbeln fuchteln und in die Luft schießen, wie Orientalen halt so sind. Inschallah passiert Gertrude nichts, und Hadschi Halef Herzog schneidet ein paar Landschaftsaufnahmen hinterher.
Irgendwie ist der Film auch falsch gebaut, denn immer wieder ist es 1915.
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Erstaunlich konventionell sind die Bilder von der ersten Minute an. Rosamunde Pilcher hat das Drehbuch geschrieben, Richard Clyderman die Musik gemacht, und die Hauptrolle spielt Ursula Karven. Nicole Kidman macht hier gleich viermal eine Schauspielschulen-Übung, die in der Ausbildung bei Strasberg als allererstes kommt: Einen Brief öffnen. Und lesen. In dem nichts drinsteht. Sie macht das auch wie eine Schauspielschülerin mit ihren immer etwas zu betonten Augenaufschlägen.
Ich habe Kidman oft und aus Überzeugung verteidigt – an Herzogs Seite ist sie hilflos. Natürlich ist es ein Problem, wenn sie eine Zwanzigjährige und eine Fünfundvierzigjährige spielt, ohne sich irgendwie zu wandeln, natürlich ist dies kein realistischer Film, darum darf sie auch im Gegensatz zu Peter O’Toole vor 50 Jahren auch nach drei Monaten in der Wüste immer frisch gepudert aussehen. Dies ist ein doppeltes Starvehikel, ein Film über Kidman und Herzog, der erzählt, wie beide gesehen werden wollen.
Nur darum musste Herzog diesen Film machen. Dem Künstler in ihm aber geht jedwede Feinmotorik verloren. Ein Märchen, was er sein könnte, ist der Film aber auch nicht. Er versucht von Abenteuerlichem, von Wildem zu erzählen – das Ergebnis ist eine Groteske. Ein Film ohne Erotik, ohne Risiko, ohne Doppelbödigkeit. Kein bisschen Wahnsinn Herzogs ist erkennbar, keine Passion, auch nicht für den Wüstensand, wie irgendwo behauptet wurde. Wer sich verzaubern lässt... so argumentierten die wenigen Verteidiger des Films. Ich lass mich gern verzaubern, zum Beispiel von Terrence Malick, aber dazu gehört eben auch Zauber.
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Gehen wird der Film übrigens trotzdem, weil das Volk auf Kidman steht, an Herzog glaubt und keine Filmkritiken liest. Wie Rosamunde-Pilcher-Verfilmungen geht man auch hier davon aus, dass Frauen das sehen wollen, dass »Desperate Housewives« hier ihren eskapistische Phantasien freien Lauf lassen. So kompensatorisch der Film ist, so regressiv – mit anderen Worten: Jedenfalls für ein paar Hunderttausend ist Queen of the Desert ein Schnäppchen.
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Es sind wieder alle krank. Ein komplettes Filmteam war, wie ich höre, wegen Kotzgrippe im Krankenhaus. Ein befreundeter Filmkritiker hustete die Berlinale durch. Ich selbst hab bisher nur Berlinale.
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Kann man die eigentlich essen? Wer die diesjährige Berlinale-Tasche in die Hand nimmt, überlegt, ob so in etwa das Frühstück von Dieter Kosslick aussieht. Rein vegan, ohne Farbstoffe.
Diese diesjährige Berlinale-Tasche habe ich mir gar nicht erst geholt, da ich diese Jute-Öko-Ästhetik prinzipiell geschmacklos finde, und ich schon nach dem ersten Tag hörte, dass einer Kollegin von der Tasche die schwarzen Klamotten komplett vollgehaart wurden. Die Knöpfe an der Tasche sind
übrigens keineswegs angenäht, sondern billig geklebt. Überhaupt sieht die Tasche aus, als sei sie in Kinderarbeit in Indien entstanden, und im nächsten Forum gibt es dann einen Dokumentarfilm darüber. Das nennt man Nachhaltigkeit.
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Eine interessante Verteidigung gab es zu Herzog: Thomas Groh interpretierte den Film im Perlentaucher als verkapptes Selbstportrait Herzogs. Da muss man erstmal drauf kommen. Der Gedanke ist so absurd, dass er schon wieder interessant ist: »Nicole Kidman ist Gertrude Bell ist Werner Herzog. ...
Demut war Herzogs Sache nie (dafür umso mehr die Freiheit): Nicht er ist der Erzähler des Lebens von Gertrude Bell, umgekehrt ist es Gertrude Bell, die Werner Herzog hier über historische Distanz als Wesens- und Geistesverwandte ins eigene Werk integriert.«
Tatsächlich gibt es Verweise in der Inszenierung der Figur, die diesen Schluss nahelegen. Aber eine Komödie, wie der Autor nahelegt? Lachen konnte ich mit dem Film nie, nur über ihn.
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Am Nebentisch eine Stimme: »The Bulgarian stand is between the Russian and the Turkish.« Da gehört er ja auch hin.
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Der Mehltau des unentschlossenen Erzählens liegt nicht nur über Herzog, sondern auch über Andreas Dresens neuem Film Als wir träumten. Und offenbar auch über Wim Wenders. Dessen neuen Film habe ich nicht gesehen, halb freiwillig. Um so mehr verlasse ich mich aber auf den sicheren Geschmasck des FAZ-Kollegen Andreas Kilb. Der beschrieb im Gespräch mit dem RBB sehr schlüssig »eine allgemeine
Tendenz des Kinos von Wim Wenders« in den letzten Jahren: »Er kuschelt mit den Figuren ... jede ist dermaßen vom Regisseur verstanden, dass wir gar nichts mehr erfahren. Sie haben kein Rätsel mehr, dem ich mich nähern kann.«
Die Figuren bei Wim Wenders seien »in so eine Art Kinogemälde eingesperrt, aus dem sie nicht raus kommen.«
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So sehr ich mich darum drücke, aber jetzt muss ich endlich auf etwas anderes kommen, auf den neuen Film von Andreas Dresen. Mir geht es so, dass ich Dresen als Regisseur in seinen ganzen letzten Filmen vollkommen uninteressant finde. Ich meine jetzt nicht die Themen, nicht die manchmal tollen Dialoge, nicht die mit unter überraschenden und oft sehenswerten Schauspieler. Sondern den Regisseur. Über den Filmemacher Dresen kann man in Deutschland gar nicht richtig streiten. Es lohnt
überhaupt nicht, alle finden ihn nett, alle finden ihn uninteressant, das sagen ja selbst die, die seine Filme mögen. Wozu also? Und er selbst scheint sich für seine Filme auch wenig zu interessieren, jedenfalls viel weniger, als für junge Schauspielerinnen. Dazu noch später.
Was auch nicht für den neuen Dresen-Film Als wir träumten spricht, ist, dass er vor der Berlinale versteckt wurde,
und bald danach startet, am kommenden Donnerstag. Damit sagt einem aufgeklärten Zuschauer der Verleih: Leute, wir glauben selber nicht dran, wir haben Angst, dass sich was rumspricht, also schnell weg mit der Sch... schwierigen Ware.
Dresens neuen Film könnte ich nach Ansicht total verreißen. Aber ich mag den Produzenten Peter Rommel wirklich gern. Und weil ich die Befürchtung habe, dass er mir das anderenfalls nicht glauben würde, schreibe ich genau diese zwei Dinge jetzt hier so hin,
und lasse den Rest.
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Hab ich gedacht. Genau mit diesem Satz, den ich mir schon am Montag gleich nach der Vorstellung aufgeschrieben habe, wollte ich es belassen. Das wäre ein Umgang, bei dem ich mich nicht verleugne, ehrlich und offen bin, aber trotzdem freundlich. Aber es geht nicht. Sorry, Peter... I have to do my job.
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Als wir träumten handelt von allem Möglichen, aber bestimmt nicht vom Träumen. Wer träumt denn hier? Und wovon träumen die? Dies ist ein Film, der wirkt, als ob Dresen, für viele eben ein netter Typ, aber auch eher zuständig für Leichtes mit Hintersinn, als ob Dresen jetzt endlich mal was Hartes machen wollte. Dazu genügen ihm zwei Dutzend Leipziger Neonazis keineswegs, obwohl die mindestens ein halbes Dutzend mal unsere fünf jungen Helden derart verprügeln, dass sie literweise Filmblut vergießen und verspritzen und Filmkotze kotzen. Auch die Inszenierung bedient sich allerlei Holzhammermethoden.
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Erinnern muss man aber wohl erstmal daran, dass alles auf einen Roman von Clemens Meyer zurückgeht. Ich hab den Roman nicht gelesen, werde es jetzt bestimmt erst recht nicht tun. Aber andere, die ihn kennen, kommentierten den Film so, dass bei Dresen alles viel viel finsterer sei, und dass der Roman »viel mehr Spaß macht«. Das will ich mal hoffen.
Das Drehbuch hat Wolfgang Kohlhaase geschrieben. Es geht um eine Handvoll Freunde, in den ersten Jahren nach Ende der DDR. Um eine Lost
Generation. Immer wieder schneidet die Story dann auch zurück in die Zeit, als sie noch so zehn, zwölf Jahre alt sind. Bei diesen Kinderszenen hat man immer das Gefühl, da sind Dresen und Kohlhaase bei sich, fühlen sich erkennbar wohl. Da ist der Film ein guter Dresen-Film. Man muss diese Szenen nicht mögen, aber jedenfalls funktionieren sie. Ob der Rest funktioniert, da hab ich so meine Zweifel.
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Depression schon ganz am Anfang : Ein Heroinsüchtiger kurz vor dem Goldenen Schuss. Kurz danach bei mir in irgendeiner Hirnecke der Gedanke, dass der Westen auch eine Droge ist, auf der viele Ostdeutsche immer noch drauf sind.
Von Anfang an schreien die Jungs »Arschloch«, »Scheiße«, »Ich bin so scheiße«, in einem fort geht das so. Rinnsteinpoesie trifft Lederjackenexistentialismus. Wir sehen en detail eine sabbernde, kotzende Destro-Jugend. Aus dem Off beschwört eine Stimme
»Die Jahre in denen alles anders wurde.«
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Neben mir flüstert eine Freundin: »Das kommt raus, wenn so ein Spießer wie der Dresen mal was Hippes machen will.« Meine Antwort: »Das kommt raus, wenn man Hässlichkeit mit Authentizität verwechselt.« Wenn deutsches Kino realistisch ist, haben die Darsteller in jedem Fall Akne. Überhaupt ist hier alles, was man im Bild sieht, sehr hässlich, unschön, ekelig. Klar so war es wohl in der DDR, aber wie die Kindheitsrückblicke zeigen, geht es hier ja nicht um Realismus. Sondern um Suhlen
im Dreck. Nach 15 Minuten geht der Erste. Nach 20 Minuten der zweite, nach 35 Minuten der dritte.
Besser wird es auch nicht dadurch, dass die jungen Schauspieler vom Regisseur allein gelassen werden. Sie spielen alle was das Zeug hält, sehr betont, sehr intensiv, sie spielen spielen.
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Dies ist ein Film ohne Seele, ohne Herz, ohne Energie, dies ist kein Film, der einen irgendwie berührt, den guckt man halt so weg. Ich bleibe ganz ehrlich nur noch drin, weil ich den Film nicht ein zweites Mal gucken will. Um zu wissen, was passiert und ihn gesehen zu haben. Was er im Berlinale-Wettbewerb zu suchen hat, ist nur durch Kosslick-Arithmetik zu erklären: Zwei bis vier deutsche Filme, vier Filme von Match-Factory, einer für die Kritiker.
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Und dann die Frau. Die Filme zeigen ja laut Dieter Kosslick »starke Frauen in extremen Situationen.« In diesem Fall geht das so: Die große Liebe der Hauptfigur seit Kindheitstagen, einst Musterpionierin, die aufs Lieblichste die Geschichte vom »Rotarmist Filipenko« vorlesen konnte, ist inzwischen ganz schön heruntergekommen. Sie ist mit dem Chef der Neonazis zusammen und angeblich ein ziemliches Luder. Allemal hat sie hier immer sehr enge und sehr kurze Klamotten an, und Dresen
hat ihr offenbar als Schauspielanweisung gesagt, dass sie immer ihre Lippen schürzen soll. Wo nötig oder auch nicht, reißt sie sich auch die Bluse auf. Mit gutem Exploitation hat’s trotzdem nix zu tun.
In einer Szene, die anfängt wie der erste ehrliche Moment zwischen den beiden, sagt sie, sie habe »ein Geschenk«. Dann setzt sie sich aufs Pflaster, und pinkelt.
In der ziemlich letzten Szene arbeitet sie dann in einer Topless-Bar und dem Helden wird endgültig klar, dass sie ihn
verraten hat. Er liebt sie trotzdem. Aber muss uns der Regisseur dafür die ganze ranzige Tabledance-Nummer zeigen? Muss er wohl, weil er hier erkennbar seine eigenen Projektionen nicht im Griff hat. Steht bestimmt auch alles im Roman, das ist die Ausrede, macht’s aber nicht besser, zumal hier nicht das ob, sondern das wie entscheidet. Der Schauspielerin tut derartiges muffiges Altherrentum jedenfalls keinen Dienst. Jede, die die Rolle abgelehnt hat, darf sich im Nachhinein
beglückwünschen.
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Ein Mehltau des unentschlossenen Erzählens liegt auf Dresens und Herzogs Filmen, als ob sie nicht mehr wüssten, wozu sie Filme machen.
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Kurze Diskussion mit einem Regisseur aus einem Nachbarland: Ob das für Dresen wohl wirklich ein Vorteil ist, im Wettbewerb aufzutauchen? Aber natürlich ist es das: Mag der Film auch so schrottig sein, wie er will, die Förderpunkte, die der Film als A-Festivalteilnehmer unabhängig von aller Qualität automatisch erhält, sind ökonomisch bereits die halbe Miete.