USA 1999 · 102 min. · FSK: ab 12 Regie: Dean Parsiot Drehbuch: David Howard, Robert Gordon Kamera: Jerzy Zielinski Darsteller: Tim Allen, Sigourney Weaver, Alan Rickman, Tony Shalhoub u.a. |
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Auf zu neuen Welten |
Als Spaceballs in unsere Kinos kam, erklärte Mel Brooks, dass er Europa deshalb so schätze, weil man seine Filme hier wohlklingend als Persiflagen bezeichnet, während man sie in Amerika nur als Klamauk, Slapstick oder schlichte Comedy abtut.
Auch bei Galaxy Quest könnte man sich darüber streiten, ob der Film eine geistreiche Reflexion auf den Kult alter Weltraumserien ist oder einfach nur witzig gemachte Unterhaltung. Wie bei den geläufigen Horrorparodien ist es auch hier der sehr freie Umgang mit den Mythen und Gesetzten des Genres, der Galaxy Quest auszeichnet. Wird in den Erstgenannten etwa verbittert darüber diskutiert, wie man nun definitiv einen Vampir tötet, so ist für die Helden aus Galaxy Quest das fiktive Wissen über den richtigen Umgang mit Außerirdischen oder der Reparatur eines Energiekerns oft überlebenswichtig.
Parodiert werden hier also weniger ein bestimmter Film oder eine konkrete Serie (sicher ist der Verweis auf »Star Trek« nicht zu übersehen), sondern die ästhetischen Mittel und der inhaltliche Unsinn des ganzen Genres.
Darum sollte man z. B. auch die Besetzung von Sigourney Weaver als blondes Weltraumdummchen nicht falsch verstehen. Sie spielt die Rolle der Gwen DeMarco mit einer ganz eigenen, wunderbaren Naivität, wobei die Kenntnis der Alien-Filme diese Darstellung weder besser noch schlechter erscheinen lassen.
Die besten Momente hat Galaxy Quest aber stets dann, wenn er den tristen Alltag der ehemaligen Fernsehstars zwischen Conventions und Kaufhauseröffnungen zeigt. Es ist der Kontrast zwischen diesem an Prostitution grenzenden Ausverkauf des eigenen Charakters und den heldenhaften Zügen ihrer Fernseh-Alter Egos, der zu den zynischsten Momenten führt.
Die »wahren« Weltraumabenteuer der Mannschaft um Captain Peter Quincy Taggard alias Jason Nesmith alias Tim Allen, zur Errettung der Thermianer, fallen dagegen ein wenig ab.
Das mag daran liegen, dass eine gute Parodie am besten auf einem realistischen Boden gedeiht. Vielleicht läuft die Satire aber auch ein wenig ins Leere, da sich heute selbst die Originale (z. B. Star Trek 7-9 oder Alien 4) immer weniger ernst nehmen.
Das ändert jedoch nichts daran, dass Galaxy Quest ein überaus unterhaltsamer Film ist, der einen nach 100 Minuten beschwingt aus dem Kino entläßt.