USA 2002 · 99 min. · FSK: ab 12 Regie: Ellory Elkayem Drehbuch: Ellory Elkayem, Jesse Alexander, Randy Kornfield Kamera: John S. Bartley Darsteller: David Arquette, Kari Wuhrer, Scott Terra, Scarlett Johansson u.a. |
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Nimm das, Mutant! |
Spinnen sind in – ob in Form des genmutierten Jünglings Spiderman, ob in David Cronenbergs abgründigem Spider (der bei uns noch ins Kino kommt) oder eben jetzt in Arac Attack – Angriff der achtbeinigen Monster: Ellory Elkayems Film steht ganz in der Tradition jener Spinnenhorrorfilme aus den 50ern, in denen – wie Arachnophobia oder Tarantula – riesenhaft und boshaft gewordenen Spinnen sich über brave Menschen hermachen. Das waren zumeist B-Movies, schnelle und nicht besonders subtile Genreproduktionen, die doch, wie in den erwähnten Fällen zu Klassikern wurden, die man bis in unsere Tage regelmäßig in TV-Wiederholungen sehen kann. Ihre nachhaltige Faszination liegt, vermutlich weniger in der Wissenschafts- und Fortschrittskritik, die sie zumeist transportieren, als darin, dass sie an unser aller Unbewusstes rühren, an eingestandene oder Uneingestandene Spinnenphobien, Ängste und Ekel vor dem achtbeinigen, irgendwie unberechenbaren Getier.
Ob Arac Attack ähnliche Dauerhaftigkeit bescheiden sein wird, darf man bezweifeln. Auch hier geht es zwar um – diesmal durch Giftmüll – mutierte Spinnen, die zu riesenhafter Größe heranwachsen, und über Tiere und Menschen eines amerikanischen Wüstenstädtchens herfallen, bis ihnen wehrhafte Bürger den Garaus machen. Die Spezialeffekte sind eindrucksvoll, die Darstellerriege mit David Arquette und Kari Wuhrer ansehnlich. Und Regisseur Elkayem bemüht sich durchaus redlich, seiner Geschichte mit ein paar geistreichen Anspielungen auf den »Krieg gegen den Terror« und mit witziger Konsumkritik zu würzen. So etwa fliehen alle Überlebenden in die Shoppping-Mall des örtlichen Einkaufszentrums – was Anlaß zu einen paar hübschen Späßen gibt, und zu den besten Szenen des Films gehört.
Genau dieser Wille zur Ironie – oder, wenn man so will, die Unmöglichkeit ein solches Thema noch ernsthaft zu erzählen – ist aber das Problem des Films. Zu unentschieden schwankt Arac Attack zwischen einer Hommage an den B-Movie der 50er-Jahre, ernsthaften Grusel- und Spattermomenten und der Versuchung die eigene Naseweisheit zur Schau zu stellen.
Es wäre spannend, einmal eine Geschichte über die Kino-Spinnen und das Spinnenartige im Menschen, unsere Faszination für diese Viecher zu lesen. Arac Attack gebührte dort aber nur eine kleine Fußnote.