»Elser hätte die Welt völlig verändert« |
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Die Beine übereinanderschlagen heißt nicht zwingend: Ruhe |
Fred Breinersdorfer, geb. 6.12.1946, studierte Jura, und arbeitet noch immer als als Rechtsanwalt, ist längst aber ein bekannter Drehbuchautor, Schriftsteller und Filmproduzent. Seit den 1980er-Jahren entstanden Kriminalromane, Theaterstücke, Hörspiele sowie zahlreiche Filmdrehbücher, darunter Sophie Scholl – Die letzten Tage (2005, Regie: Marc Rothemund). Elser entwickelte und produzierte Fred Breinersdorfer mit Oliver Schündler und Boris Ausserer, das Drehbuch verfasste er gemeinsam mit seiner Tochter Léonie-Claire Breinersdorfer.
Das Gespräch führte Rüdiger Suchsland.
artechock: Woher kommt es eigentlich, dass der Elser in den offiziellen Geschichten lange Zeit nicht vorkam?
Fred Breinersdorfer: Man braucht für Anerkennung und öffentliche Wahrnehmung Fürsprecher, und die hatte er nicht. Er war Einzelkämpfer, hatte keine Gruppe. Und er war Kommunist – was nach dem Krieg auch nicht einfach war. Er hatte deswegen keine Lobby, niemand, der ihn rehabilitiert. Bis sich jetzt in Heidenheim ein Arbeitskreis gebildet hat. Bis Rolf Hochhuth dann ein „Denkzeichen“ aufstellen ließ. Er ist in Vergessenheit geraten – unter anderem, weil die Diffamierungen der Nazis inhaltlich nach Ende des Krieges über Jahrzehnte fortgesetzt worden sind. Maßgeblich auch von Martin Niemöller, der ihn diffamiert hat als einen SS-Mann, der im Auftrag von Himmler die Bombe gelegt hat, um zu beweisen, dass „die Vorsehung“ die Hand über Hitler hält. Was historisch absoluter Stuss ist.
artechock: Wie kam Niemöller denn zu so einer Behauptung?
Breinersdorfer: Das weiß ich nicht. Da kann ich nur Vermutungen anstellen: Niemöller war auch Sonderhäftling in Dachau. Er ist Elser wohl nie begegnet. Aber ein Konzentrationslage darf man sich nicht als hermetisch geschlossenen Block vorstellen, da gab es viele Gerüchte, auch viele Intrigen innerhalb der KZ-Zäune. Und Elser war ein Vorzugshäftling – er hatte zwei Zellen, eine Werkbank, Musikinstrumente. Es kann sein, dass das einfach nur Neid bei den Mithäftlingen hervorgerufen hat.
artechock: Wie kamen Sie selbst überhaupt zu Elser? Davon abgesehen, dass Sie ein Spezialist für das Rekonstruieren von historischen Fällen aus Aktenlage sind?
Breinersdorfer: Elser ist mir zum ersten Mal im Jura-Studium in Tübingen begegnet im Zusammenhang mit der verfassungsrechtlichen Frage des Widerstandsrechts. Elser war hier das Beispiel für den modernen Tyrannenmörder, der für sich in Anspruch nimmt, den Lauf der Geschichte zu kennen und zu ändern. Das fand ich einerseits unglaublich anmaßend und faszinierend, auf der anderen Seite sehr interessant, zu fragen, wie jemand zu so
einer Haltung kommt.
Seit 2008 arbeiten wir dran...
artechock: Seit 2008 – das ist ja keine kurze Zeit. Was hat so lange gedauert? Recherche? Finanzierung?
Breinersdorfer: Alles das. Da waren zunächst einmal Recherche-Schwierigkeiten: Anders als bei dem bürgerlich-demokratischen Umkreis und den Hinterbliebenen der „Weißen Rose“ oder der Gruppe um Stauffenberg gab es wenig Dokumente. Es hat sich niemand für Elser interessiert. Es ist ja sogar so, dass sich Angehörige dafür schämen, dass dieser Mann zu ihrer Familie gehört, und sich nicht darauf besinnen, was dieser Mann für Deutschland geleistet hat und geleistet hätte. Das sind alles große Probleme: Der hat keine Lobby gehabt, niemand, der ihn rehabilitiert. Bis sich jetzt in Heidenheim ein Arbeitskreis gebildet hat. Bis Rolf Hochhuth dann dieses „Denkzeichen“ aufgestellt hat. Das wird jetzt langsam.
Der Mann war Einzeltäter. Und er war Kommunist – was nach dem Krieg auch nicht einfach war. Er ist in Vergessenheit geraten und hatte keine Lobby, die ihn da rausgeholt hat. Dann passiert das halt.
Also gab es viel weniger Material als im Fall der Sophie Scholl oder der Anne Frank – wo für mich die Herausforderung zunächst einmal darin bestand, überhaupt mal den roten Faden der Geschichte zu finden, die ich erzählen will.
Bei Elser war das Hauptergebnis unserer Recherchen, dass wir ein ganz anderes Bild von ihm bekamen, als das bisher geprägte: Wenn man überhaupt von Elser gesprochen hat, dann hat man von so einem schwäbischen Wutbürger gesprochen, der alles in sich reingefressen hat, bis er irgendwann eine Bombe baute.
Im Film zeigen wir ein Bild, das eher seinem tatsächlichen Charakter entspricht: Ein freiheitsliebender Mensch, ein Mann, der gut mit Frauen kann, der im
Ausland war, der Musiker war, der das Leben geliebt hat.
Zugleich das sich-einkapseln, dass Schützen der Umwelt – schon richtig faszinierende Filmfigur, und ungewöhnlich für so einen Tyrannenmörder.
artechock: Gibt es möglicherweise auch andere, ähnlich bedeutende Widerständlier, die wir nicht kennen?
Breinersdorfer: Wir haben in der „Gedenkstätte Deutscher Widerstand“ eine große Galerie von Gesichtern von Widerständlern.
Ein wunderbares Beispiel ist Hans Falladas Roman „Jeder stirbt für sich allein“, dem ja eine tatsächliche Geschichte zugrundeliegt. Ein ganz einfaches Ehepaar erhält die Nachricht, der Sohn sei „auf dem Feld der Ehre gefallen“. Und dann beginnen sie Postkarten auszulegen.
Sie haben es mit dem Leben bezahlt. Das ist recherchiertes Widerstandsleben. Der Geschichte liegen ja Originalakten der Gestapo zugrunde. Also: Es gibt eine Menge. Wir dürften uns nur nicht der Illusion hingeben, dass der Widerstand in Deutschland auch nur annähernd die Bedeutung hatte, wie in anderen Ländern.
artechock: Das finde ich einen wichtigen Punkt. Der einzige echte Widerstand auf dem Reichsgebiet war an der Grenze zu Slovenien, wo Peter Handke her kommt. In Italien und Spanien, in den besetzten Gebieten Europas sowieso gab es Gruppen, die die ganze Zeit, quasi von den Bergen aus, gegen den Faschismus gekämpft haben. Woran mag es liegen, dass es in Deutschland viel weniger Widerstand gab, als in vergleichbaren Ländern?
Breinersdorfer: Man muss glaube ich die spezifische historische Situation des Nationalsozialismus berücksichtigen: Die Reparationen und der Verlust von Reichsgebieten haben ein Klima geschaffen voller Underdog-Gefühle und der Sehnsucht nach dem Heilsbringer. Ich glaube diese Voraussetzungen waren einmalig. Hitler wurde als Heilsbringer gesehen, und Widerstand gegen diesen Heilsbringer war Verrat.
Es kommt dazu, dass es auch Gewinner dieser Situation gegeben hat. Die Biographie meines Vaters ist typisch dafür. Er war bettelarm, Bäcker, ist zur Polizei, dann zur SS gegangen, er war dann bei der „Leibstandarte Adolf Hitler“ – zum Glück nicht in irgendeinem KZ, das habe ich genau nachgeprüft. Für den war der Nazismus ein unglaublicher Aufstieg in die Elite der Elite des Reichs zu kommen.
Die Nachkriegszeit hat er als andauernde Depression empfunden. Da waren alle anderen schuld, bloß nicht Hitler, dass es ihm schlechter ging. Und gegenüber dem Widerstand war er richtig aggressiv.
Nach langem Zureden ist er in Sophie Scholl gegangen, dann hast er mich angerufen: Was er denn für Fehler bei der Erziehung gemacht hat, dass sein Sohn einen solchen Film über die
Verbrecher macht. Das war typisch für die frühere deutsche Befindlichkeit.
Der Nazismus hat sich ja langsam eingeschlichen. Das zeigen wir im Film. Die Dinge, die Elser gesehen hat, waren alles Dinge, die jeder sehen konnte. Die Nazis haben nichts im Stillen und heimlich gemacht, die haben wahnsinnig damit angegeben. In Guernica von einem deutschen Bombergeschwader erstmals in der Geschichte unter Bruch des Völkerrechts gegen Zivilisten gebombt worden.
artechock: Wie fällt der Vergleich zwischen Elser und anderen Widerständlern aus?
Breinersdorfer: Was ich an Elser so schätze: Dass er keinerlei eigennützige Motive hatte. Er hat nur und ausschließlich das Blutvergießen verhindern wollen. Das war sein Thema. Wenn man es vergleicht, ist er der Einzelkämpfer, der Handwerker und Pragmatiker, dem es ganz praktisch darum ging: Führung weg!
Der Widerstand der Weißen Rose war intellektuell geprägt und völlig gewaltlos. Mit den Mitteln des Wortes gegen ein
terroristisches Regime – das konnte eigentlich nicht gutgehen: Das war eine reine Illusion in so einer verblendeten Gesellschaft.
Die Gruppe um Stauffenberg hatte rein militärische Ziele. Das waren keine in der Wolle gewaschenen Demokraten. Die wollten einen Separatfrieden mit dem Westen und dann gemeinsam gegen die Sowjetunion losziehen. Das waren Antibolschewisten, die aus militärischen Überlegungen gehandelt haben: Wir können den Krieg nicht militärisch gewinnen; wo steht der eigentliche Feind: Im Osten. Dem Westen ermöglichen wir, uns die Hand zu geben, indem wir Hitler
abservieren – und dann geht es weiter. Das war kein Friedensplan.
Wenn man fragt, wer wirklich die Weltgeschichte geändert hätte, massiv: Das wäre Elser gewesen. Da saß die ganze Bande drumherum: Goebbels, Heydrich, Himmler, es war Ley, es war Frank, die ganze Garde mit Ausnahme von Hermann Göring.
artechock: Wenn Hitler dort gewesen wäre – wäre er sicher gestorben?
Breinersdorfer: Es wären alle gestorben – die ganze Garde mit Ausnahme von Hermann Göring. Wir haben für diesen Film im Stuttgarter „Haus des Dokumentarfilms“ das Originalmaterial der Wochenschau entdeckt.
Da sieht man, was die Wochenschau nicht gezeigt hat: Die Bude war total kaputt. Selbst in der Wochenschau sagt der Kommentar: Es lagen drei Meter Schutt auf der Stelle, wo Hitler geredet hat. Die anderen
saßen unmittelbar vor seinem Rednerpult – es war gedrängt voll, es hätte Hunderte von Toten gegeben, und die ganze Gangstertruppe hätte unter Schutt und Asche gelegen. Es hätte wirklich die Weltgeschichte geändert.
artechock: Wie würde man heute über Hitler und über Elser reden, wenn das Attentat geglückt wäre?
Breinersdorfer: Das ist eine hochinteressante Frage. Man kann unglaubliche Möglichkeiten hochrechnen. Ich bin kein Fachhistoriker, aber was klar, ist: Der einzige, der überlebt hätte, wäre Hermann Göring gewesen. Göring war eher ein Militär. Er war auch kein Phantast, kein Durchgeknallter wie Hitler, sondern in seiner sanguinischen Art eher pragmatisch. Er hätte versucht, den Krieg mit Frankreich und England zu beenden, und wahrscheinlich nicht Polen zu teilen, sondern die im Ersten Weltkrieg verlorenen Ostgebiete zurückzubekommen.
Ich kann mir vorstellen, dass sich die Nazis konsolidiert hätten, und es perspektivisch ein hochgerüstetes, rassistisches Deutschland gegeben hätte, ein Apartheidsregime mit Arbeitssklaven. Wie lange sich so ein System in der Mitte Europas gehalten hätte, ist schwer zu sagen. Ein hochgefährliches Deutschland wäre stabilisiert worden. Aber Elsers Plan wäre aufgegangen und mittelfristig hätte es keinen Zweiten Weltkrieg gegeben und die 55 Millionen Toten des Zweiten Weltkriegs hätte es nicht gegeben.
artechock: Oder Deutschland hätte die Atombombe gebaut. Erschreckend, in den Abgrund dieser Möglichkeiten zu blicken...
Breinersdorfer: Das ist auch ein Aspekt: Ein Deutschland im Frieden hätte möglicherweise die Atombombe gehabt, und man hätte dann einen Atomkrieg gehabt: Deutschland gegen Sowjetunion, oder gegen England – die Möglichkeiten sind unendlich.
Aber eines kann man als Fazit sagen: Elser hätte die Welt völlig verändert.
artechock: Mit welchen Historikern haben Sie eigentlich zusammengearbeitet?
Breinersdorfer: Mit Peter Steinbach und Johannes Tuchel, den Leitern der Gedenkstätte Deutscher Widerstand, die auch die entscheidenden Elser-Biographen sind. Ich bin für ihre Hilfe sehr dankbar.
Es gab viel weniger Material als im Fall der Sophie Scholl oder der Anne Frank – wo für mich die Riesen-Herausforderung zunächst einmal darin bestand, überhaupt mal den roten Faden der Geschichte zu finden, die ich erzählen will.
Bei Elser war das Hauptergebnis unserer Recherchen, dass wir ein ganz anderes Bild von ihm bekamen, als das bisher geprägte: Wenn man überhaupt von Elser gesprochen hat, dann hat man von so einem schwäbischen Wutbürger gesprochen, der alles in sich reingefressen hat, und der irgendwann nicht mehr anders kann, als eine Bombe zu bauen.
Im Film zeigen wir ein Bild, das eher seinem tatsächlichen Charakter entspricht: Ein freiheitsliebender Mensch, ein Mann,
der gut mit Frauen kann, der im Ausland war, der Musiker war, der das Leben geliebt hat. Der dann von seiner Familie in die Verantwortung gerufen wird – also durchaus ein normales Leben.
Das ist eine andere Figur für so einen Tyrannenmörder als ein hochpolitischer Mensch wie den Professor Huber, den eigentlichen Kopf der »Weißen Rose« – der war ein absolut analytischer richtiger Intellektueller.
Das war Elsers Sache nicht. Der hat nur gemerkt: Da treten sie
mir überall auf die Füße. Ich werde zum Außenseiter, ich denke nach. Dann aber das sich-einkapseln, dass Schützen der Umwelt – schon richtig faszinierende Filmfigur.
artechock: Eine Filmrecherche ist aber nicht nur historisch...
Breinersdorfer: Genau. Wir suchen nach Atmosphärischem und Anekdotischem. Es geht um Nuancen: Der Archivar vom Haus des Dokumentarfilms hat uns auf Aufnahmen von Heidenheim 1937 hingewiesen – da hat einer auf 16mm-Material in Farbe das Ortsleben gefilmt. Das waren unglaublich skurrile, wunderschöne Filme. Da haben wir uns sehr inspirieren lassen.
Das Leben in dieser Region war immer schon geprägt durch eine starke
industrielle Komponente. Die Hüttenwerke des Films gibt es seit 250 Jahren.
artechock: Sie sind auch Produzent. War es einfach, Förderung zu bekommen?
Breinersdorfer: Die Finanzierung war schwierig. Wir haben zuerst Geld von der MFG bekommen – aber es gab ja das Konkurrenzprojekt von Christoph Müller. Wir haben zusammen Sophie Scholl gemacht, aber er hat uns lange im Unklaren gelassen, dass er auch dran ist. Die hatten Schwierigkeiten, einen Regisseur zu finden, aber irgendwie hat er das hingebogen und als wir beim FFF in die Finanzierung gegangen sind hieß es auf einmal: Entweder die oder ihr.
artechock: Das ist ja echt nicht nett...
Breinersdorfer: Man hätte ja auch mit offenem Visier sagen können: Ich bin am Konkurrenzprojekt – dann hätte keiner gemeckert.
Dann haben wir in München die Förderung bekommen. Aber bei der FFA gab es die nächste Konkurrenzrunde. Die haben zweimal, auch im Widerspruchsverfahren Müller gefördert. Mit der Begründung, dass wir „nicht marktfähig“ sind.
Inzwischen haben wir den Film in 50 Länder verkauft, unter
anderem in die USA an Sony-Classics. Tja.
artechock: Den Müller-Film gibt es jetzt auch?
Breinersdorfer: Nein, den gibt es natürlich nicht. Er hat es jetzt zurückgestellt. Das Medienboard hat hintereinander uns gefördert und beim nächsten Termin Müller gefördert.
Ich musste dann innerhalb einer Woche einen Privat-Investor finden. Bei uns wackelte das Projekt bis zum Schluss.
artechock: Wo lagen die Probleme der Finanzierung?
Breinersdorfer: Es gab wieder die üblichen Vorbehalte, die wir bei Sophie Scholl auch hatten: Es gab zwei Filme vorher, den von Brandauer und den von Erler. Und dann gibt es generell Schwierigkeiten, einen NS-Stoff heute zu finanzieren. Man bekommt für jede Komödie leichter Förderung. Das ist so. Man muss sich die Fördergremien ja auch nur angucken.
artechock: Was hat Sie an der Arbeit am meisten überrascht?
Breinersdorfer: Ich war relativ früh überrascht, dass man auf so eine Wand des Schweigens stößt. Das Mauern, die kollektive Diffamierung dieses Dorfes als „Attentatshausen“.
Ministerpräsident Kretschmann und die baden-württembergische Landesregierung machen meiner Ansicht nach zu wenig. Da gibt es noch nicht mal eine Erklärung des Landesregierung – das ist beschämend. Die Helden des Widerstands
sind ja alles Schwaben: Scholl ist aus Ulm, Stauffenberg und der Elser. Es gibt kein Denkmal für den schwäbischen Widerstand.
artechock: Im Film selbst überrascht Ihre Entscheidung, die unmittelbare Vorbereitung relativ kurz zu halten?
Breinersdorfer: Das hat uns nicht interessiert. Das hat Brandauer gemacht – der Film ist ja gut, und kam zur richtigen Zeit. Wir haben uns auf das Warum, nicht auf das Wie konzentriert. Dass wir das auf zwei Ebenen erzählen, war für uns klar: Ich finde es aber hochinteressant zu zeigen, wie in so ein Dorf der Faschismus einzieht. Soweit ich das sehe, ist das im Film noch nie erzählt worden, es gibt nur eine Episode in der Heimat von Edgar Reitz.
artechock: Warum ist er auf diese riskante Weise über die Grenze gegangen – wobei er erwischt wurde. Mit Beweisen...
Breinersdorfer: Warum er die Beweise dabei hatte: Da gehen die Historiker davon aus, dass er Beweise wollte, um sich in der Schweiz als politisch Verfolgter zu legitimieren.
Die andere Frage: Warum hat er sich so dämlich angestellt? Die ist meiner Ansicht nach nur aus der Psychologe von Menschen zu erklären, die sich ganz auf ein Ziel fokussieren, und nicht darüber nachdenken, was danach kommt.
Das war so dämlich! Der Mann kannte
Konstanz, er kannte den Weg, der Zaun war nur eineinhalb Meter hoch. Ich bin sicher, dass er nicht absichtlich in die Falle gegangen ist.