»Am 29. und 30. September 1941 ermordeten Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD im Tal von Babi Yar, nordwestlich von Kyiv, 33.771 jüdische Männer, Frauen und Kinder. Der Film rekonstruiert den historischen Kontext durch Archivaufnahmen aus der deutschen Besatzung der Ukraine und den folgenden Jahren.« (Filmmuseum München)
»Etliche deutsche Offiziere und Soldaten hatten Amateurkameras dabei und filmten den Alltag in der Stadt. Diese Aufnahmen hatten keinen Propagandacharakter, aber für mich bieten sie das interessanteste und faszinierendste Material. Da sehen wir Bruchstücke des Alltagslebens in Kyiv 1941-1943. Das Material kommt aus einigen öffentlichen und privaten Archiven in Russland, Deutschland und der Ukraine. Manches davon war Jahrzehnte lang in den Archiven begraben, nicht einmal Historiker hatten es angesehen. Ich untersuche, wie Entmenschlichung geschieht – deshalb muss ich mit der deutschen Invasion anfangen. In der Umbruchzeit, im Chaos, in der Gesetzlosigkeit zeigt sich der wahre Charakter eines Menschen. Wenn jede Handlung straflos bleibt. Im September 1941 ahnten viele in Kyiv, dass Juden nicht ›umgesiedelt‹ werden, sondern ermordet. Aber niemand hat protestiert.« (Sergei Loznitsa)
Babi Yar. Context (OmeU) | Filmmuseum München | Di. 19:00 |