28.10.2021

Außenseiter

Outsiders
Die erste Best of Cinema-Auskopplung: Francis Ford Coppolas The Outsiders
(Foto: Studiocanal)

Retten moderne Klassiker das Kino? Mit der neuen Kino-Event-Programmierung »Best of Cinema« wird es versucht

Von Rüdiger Suchsland

Mit Francis Ford Coppolas »Outsiders« geht es am kommenden Dienstag los. Von nun an kommen jeden ersten Dienstag im Monat Klassiker einen neuen festen Platz im Kino­pro­gramm: Über 300 Kinos in Deutsch­land präsen­tieren im Verbund mit »Studio­canal« unter dem Namen »Best of Cinema« Meis­ter­werke der Film­ge­schichte im Kino auf der großen Leinwand.

Den Anfang macht Coppolas Outsiders, der zwar zum Kinostart 1983 verrissen wurde, aber wohl einen zweiten Blick wert ist – und das nicht nur wegen der Besetzung mit Tom Cruise, Matt Dillon, Diane Lane und Patrick Swayze.

Ein Portrait der »Halb­starken« Under­class-Jugend und Gangs in Tulsa Mitte der 1960er Jahre. Coppolas Film ist inspi­riert von einer Biblio­the­karin, die Coppola einen von über 300 Schülern unter­zeich­neten Brief geschickt hatte, in dem sie erklärte, dass das Buch unter den Jugend­li­chen der Region Kult­status genieße, die Adaption eines in den 1970er Jahren ungemein erfolg­rei­chen Jugen­d­ro­mans von S. E. Hinton aus dem Jahr 1967. Coppola fing die Emotionen heran­wach­sender Teenager ein, die wachsende Erkenntnis der Grau­sam­keiten des Lebens und die Sehnsucht nach einem uner­reich­baren Leben.

Der Kame­ra­mann Stephen H. Burum, ein Klas­sen­ka­merad von Coppola und häufiger Mitar­beiter von Kult-Autoren­filmer Brian De Palma, füllte die volle Breite des anamor­phen Pana­vi­sion-Kame­ra­bildes konse­quent. Tiefe Schwarz­töne, exzel­lente Details und gesät­tigte Farben rufen den Stil früherer Teenager-Klassiker wie Rebel Without a Cause und East of Eden wach. Einige Zuschauer haben über einen Quali­täts­un­ter­schied zwischen dem restau­rierten Film­ma­te­rial und dem Origi­nal­ma­te­rial berichtet, aber ich habe keinen offen­sicht­li­chen Unter­schied fest­ge­stellt.