Verrückt nach Mary

There's Something About Mary

USA 1998 · 119 min. · FSK: ab 12
Regie: Bobby Farrelly, Peter Farrelly
Drehbuch: ,
Kamera: Mark Irwin
Darsteller: Cameron Diaz, Matt Dillon, Ben Stiller, Jeffrey Tambor u.a.

Unglaublich albern

Eine der besten Komödien des Jahres

Cameron Diaz hat irgend­wann in dieem Film eine lack­steife Haartolle. Nur ein neues Haargel ? Nein, nicht ganz, doch die Wahrheit ist jenseits des guten Geschmacks, und da wollen wir einmal anders, scho­nender anfangen.

Humor im Film ist eine merk­wür­dige Sache. Oft bewegt er sich in den adretten Bahnen gepflegter Ironie. Die Zuschauer bekommen Anlaß, fein­sinnig zu schmun­zeln, er ist system­sta­bi­li­sie­rend, die Scherze bestä­tigen ihre Sicht der Dinge und geistig befrie­digt verläßt man das Kino. Ein weitaus körper­li­cherer Vorgang ist dagegen das schal­lende Gelächter. Es hat etwas Unzi­vi­li­si­li­siertes und insofern Befrei­endes. Ein wenig ist der Anlaß dabei auch immer ein Apell an den schlechten Geschmack der klamm­heim­lich in uns allen wohnt, auf Werte, Anstand und »political correct­ness« die wir als brave Bürger mit gutem Recht vertei­digen, im dunklen Kino aber gern einmal verraten möchten.
Solcherart ist auch ein Teil der Witze in Verrückt nach Mary. Wer dezente Ironie sucht, der sollte lieber in andere Filme gehen.

Alle sind in Mary (Cameron Diaz) verliebt. Sie ist schön, intel­li­gent und charming. Auch 15 Jahre nach dem völlig mißglückten Schulball hat Ted (Ben Stiller) die Ange­be­tete noch nicht vergessen. Zwar ist er nicht mehr ganz so häßlich, voller Pickel und unge­schickt wie mit 18, aber zum Traummann wird er dadurch noch lange nicht.

Wie es Ted schließ­lich doch noch gelingt, die schöne Mary zu erobern, das erzählt die Komödie der Brüder Peter und Bobby Farelly. Bisher waren sie für Zwei­fel­haftes wie Dumm und Dümmerer verant­wort­lich. weil das so ist, muß man dazusagen: Ihr neuer Film liegt viele Klassen über derar­tigem Schrott.
Es ist eine clevere, vor allem aber unglaub­lich alberne Komödie in der Tradition älterer »Romantic Comedys«. Aber so nett, wie die ist man hier nicht. Es geht derber zu, ihre Witze sind unseren Zeiten angepaßt, und über­schreiten gele­gent­lich die Grenze zum Geschmack­losen. Aber letztlich bleibt alles maßvoll, und am Ende lauert die erwart­bare Fami­li­en­grün­dung.
Zu einem großen Vergnügen machen Verrückt nach Mary schließ­lich die Schau­spieler. Bis in die Neben­rollen ist der Film ideal besetzt, und erst das gibt ihm den letzten Drive, der nötig ist, damit die Witze zünden.