USA 1997 · 124 min. · FSK: ab 16 Regie: Michael Caton-Jones Drehbuch: Frederick Forsyth, Kenneth Ross, Chuck Pfarrer Kamera: Karl Walter Lindenlaub Darsteller: Bruce Willis, Richard Gere, Sidney Poitier, Diane Venora u.a. |
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Kennt Ihr das noch? Ravensburger Spiele, Scotland Yard, für 3-5 Personen? 4 gute Jungs jagen einen Bösewicht, der sich nur alle paar Züge einmal kurz zeigt. Ziel ist es, ihn zu erwischen, bevor er das letzte Mal auftaucht, sonst hat er gewonnen und setzt sich mit 70 Mio. Dollar in die Karibik ab.
Bruce Willis ist der Böse, der kaltblütige Auftragskiller 'Schakal', dessen Gesicht niemand kennt und der von der Russenmafia (von wem sonst) angeheuert wird, um eine wichtige Person der Vereinigten Staaten zu töten. Wer das ist verrät der Film vorerst nicht, um wenigstens eine überraschende Wendung herbeiführen zu können.
Die Guten sind Sidney Poitier als FBI-Agent Preston, Diane Verona als seine russische Kollegin Valentina und Richard Gere als ehemaliger IRA-Terrorist Mulqueen, guter Junge wider Willen, der einzige, der je das Gesicht des Schakals gesehen hat. Ähnlich wie in Spiel tritt der Verwandlungskünstler Schakal immer nur kurz in die Sichtweite der Jäger, um dann per Boot (oder Doppelzugkarte) wieder in die Versenkung zu verschwinden. Ansonsten gelten die Spielregeln von Scotland Yard: »The good guys don’t hide.« erklärt Valentina, auf die Frage, warum sie trotz der bösen Russen wieder nach Moskau zurückkehren möchte.
Der Schakal beibt so spannend, wie beim Spieleabend zugucken zu müssen; nur, daß man hier bereits weiß, wer gewinnen wird, was die Geschichte nicht unbedingt vorantreibt. Auffällig gut ist Richard Geres irischer Akzent, ein Plus für den Film, das mit Sicherheit in der deutschen Synchro sterben wird (wahrscheinlich läßt die Concorde-Film ihn sächseln).
Warum der französische Vorgänger aus dem Jahre 1973 also ein Remake bekommen mußte bleibt ungeklärt, aber immerhin paßt sich das Kopfgeld der Inflation an und ist in den 25 Jahren von 500.000 Dollar auf 70 Mio. gestiegen. Ähnlich verhalten sich wahrscheinlich die Einspielergebnisse der beiden Filme und tun damit dem Original Unrecht, das als Fernseh-Ereignis in den dritten Programmen noch immer bessere Unterhaltung bietet, als das Remake im Kino.