Slowenien 2007 · 124 min. Regie: Marko Nabersnik Drehbuchvorlage: Feri Lainscek Kamera: Valentin Perko Darsteller: Vlado Novak, Primoz Bezjak, Pia Zemljic, Dario Varga u.a. |
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Liebe und Intrige in einer kleinen slowenischen Autowerkstatt |
Djuro liebt Bronja, Gajas schwärmt für Severina. Eigentlich eine sehr einfache Geschichte, die zu jeder beliebigen Zeit überall auf der Welt stattfinden könnte, gäbe es nicht ein paar kleine Hindernisse: Bronja ist mit einem Zuhälter verheiratet, während Severina eine berühmte Popsängerin ist. Und genau diese Unerreichbarkeit macht die beiden so interessant für Bronja und Gajas. »Die besten Frauen sind die, die einen Crash verursachen«, behauptet der in die Jahre gekommene Automechaniker. Sein junger Angestellter Djuro schweigt dazu, verzieht keine Mine und steckt sich eine Kippe nach der anderen an – bis die schöne Bronja (Pia Zermljic) erscheint – mit einem kaputten Kotflügel.
Rooster’s Breakfast ist eine warmherzige Komödie, die den Zuschauer ins Slowenien der 90-er Jahre führt. »Hahnenfrühstück« steht in Slowenien für Sex am Morgen und das ist auch der Dreh- und Angelpunkt des slowenischen Kassenschlagers von 2007. Die kleine Autowerkstatt, die Gajas führt, wirft einen eher dürftigen Ertrag ab, so dass den beiden Männern umso mehr Zeit bleibt, um über das Leben, die Liebe und die Frauen fachzusimpeln. Eigentlich ist es nur der lebensfrohe Gajas, der von der goldenen Zeit unter Tito schwärmt und jede Menge Tipps und Tricks im Umgang mit dem weiblichen Geschlecht draufhat. Der junge Automechaniker Djuro (Primož Bezjak) findet bei dem in die Jahre gekommenen Gajas (Vlado Nowak) so nicht nur eine neue Stellung, sondern kann auch sonst allerhand von dem gewitzten Sprücheklopfer lernen: zum Beispiel über Frauen.
Bronja ist immerhin fleißige Kundin der Autowerkstatt, was ihr zu wirkungsvollen Auftritten in der Werkstatt verhilft und die Hoffnung auf ein Stelldichein bei Djuro nährt. Einmal mit den Augen geklappert und die Beine in Szene gesetzt, schon ist’s um den »Jungen«, wie Djuro von seinem Meister genannt wird, geschehen. Ähnlich verhält es sich bei Gajas, der von der Stimme der berühmten Popsängerin Severina bezirzt wurde, sich dabei unsterblich in sie verliebt hat und alles dafür opfern würde, auf ein Konzert von ihr zu gehen.
Was die beiden Männer verbindet, ist die Unerreichbarkeit der Frauen und ein gemeinsamer Feind – der fiese Lepec, Zuhälter von Bronja. Die Probleme sind hiermit vorprogrammiert: Schon bald beginnen Versteckspiel und Intrigen in dem kleinen slowenischen Dorf, in dem sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen. Lepec schlägt nicht nur seine Frau, sondern haut auch Gajas übers Ohr. Die locker-leichte, lustige Atmosphäre des Films ändert sich schlagartig, als Gajas von seinem morgendlichen Abenteuer mit der leider nur angeblichen Sängerin berichtet. Aus der romantischen Komödie wird eine dramatische Tragödie, bei der wie im echten Leben die Liebe den unvorhersehbaren Lauf der Geschichte bestimmt. Rooster’s Breakfast ist ein unverfänglicher, leicht konsumierbarer Film, der durch seine sympathischen Schauspieler brilliert. Er zeigt, dass auch in einem oberflächlich betrachteten Dorfidyll verborgene Leidenschaften und gekränkte Eitelkeit schlimme Folgen haben können. Und wer ist Ausgangspunkt und Auslöser allen Übels? – Die Frauen, zumindest laut Gajas.