Rache

Deutschland 1995 · 78 min.
Regie: Bernd Michael Lade
Drehbuch: ,
Kamera: Michael Heiter
Darsteller: Sven Martinek, Christian Kuchenbuch, Dirk Nocker, Torsten Ranft u.a.

Zonen-Western

Bernd Michael Lade kennen wir unter anderem als Schau­spieler aus Karnig­gels und Loosers, als Regisseur ist Rache sein erstes Werk. Da hat er sich gleich sauber verrannt in ein Geisel­drama mit viel Blut, Geschrei und Tränen. Wenigs­tens traut er sich mal, die pathe­ti­sche Sau raus­zu­lassen, immer nur Under­state­ment ist ja auch fad.

Vier Männer des wilden Ostens wollen sich rächen am einstigen Verräter ihres Flucht­ver­su­ches zu DDR-Zeiten. Nach einer Schießerei fliehen sie, einer von ihnen schwer verletzt, in eine Kirche. Ein Arzt wird geholt zur Behand­lung des Verletzten, Span­nungen und Kämpfe entstehen zwischen den einzelnen Tätern und ihren Geiseln, dem Arzt und einem film­be­ses­senem Pfarrer, der Rache­ver­such führt schließ­lich zur totalen Nieder­lage.

Wie Schach­terl-Teufel springen dem Zuschauer die Charak­tere entgegen; ständig fängt irgendwer ohne ersicht­li­chen Grund an, von seiner Kindheit zu erzählen oder Filme zu zitieren; der Wort­führer der Radau­brüder heult zweimal recht unver­mit­telt los; der unbe­re­chen­bare Underdog brüllt unver­s­tänd­li­ches. Lade gewährt seinen Kollegen ein paar statt­liche Groß­auf­nahmen, denen diese kaum stand­halten können, die Motive der Figuren bleiben dafür zu schlampig erklärt, die Handlung wirres Flickwerk.

Zwischen­durch gibts eine geradezu Bucksche Begegnung mit zwei Poli­zisten, die ist recht komisch. Viel­leicht hat Lade nur im falschen Genre ange­fangen.