Immer noch ein seltsames Paar

The Odd Couple II

USA 1998 · 97 min. · FSK: ab 0
Regie: Howard Deutch
Drehbuch:
Kamera: Jamie Anderson
Darsteller: Walther Matthau, Jack Lemmon, Christine Baranski, Barnard Hughes u.a.

Nostalgie-Hardcore

Lemmon und Matthau machen’s noch einmal

Walther Matthau und Jack Lemmon sind Insti­tu­tionen im US-Showbizz. Gerade auch im Wech­sel­spiel des gemein­samen Auftritts hatten beide große Erfolge. Zu ihren bekann­testen Komödien gehört The Odd Couple (so der Origi­nal­titel), in dem sie sich als der recht­ha­be­ri­sche Schlamper Oscar (Matthau) und der ebenso recht­ha­be­ri­sche Pedant Felix (Lemmon) gegen­seitig nerven und das Publikum zum Lachen bringen.

Wenn sie das seltsame Paar 30 Jahre später wieder zur Fort­set­zung des Erfolges zusam­men­findet, könnte man -auch wenn diese Renais­sance primär dem Gewinn­streben einiger grauer Hollywood-Herren geschuldet ist- eine schöne klas­si­sche Komödie erwarten. Stre­cken­weise wird es das auch. Denn Lemmon und Matthau sind nicht nur Voll­blut­profis, sie funk­tio­nieren gerade mitein­ander hervor­ra­gend. Es macht Spaß, ihnen zuzusehen. Zudem sind sie souverän genug, um selbst­iro­nisch ihr Alter mit seinen diversen natür­li­chen Begleit­erschei­nungen in den Film einfließen zu lassen. Aber zwei sehr gute Schau­spieler machen noch keinen guten Film. Und allzu offen­sicht­lich setzt man auf die Liebe des Publikums zu den beiden Stars.

Es dominiert der Eindruck, daß diese 30 Jahre tatsäch­lich sehr lang her sind. Denn was Ende der 60er Jahre witzig gewesen sein mag, und funk­tio­niert hat -ein Eimer Wasser gegen das geschlos­sene Fenster geschüttet oder der immer­gleiche Sheriff, der die beiden immer wieder verhaftet- wirkt heute vor allem schal. Die Pointen zünden einfach nicht richtig, und die abge­dro­schene, in allem vorher­seh­bare Geschichte ist zu schwach, um dem Ganzen leben einzu­hau­chen. Zudem ist der Film so sichtbar nach­ge­schnitten und um einiges verkürzt worden, daß noch nicht einmal der logische Ablauf stimmt. Fazit: Auch für nost­al­gi­sche Kino­gänger ein Enttäu­schung, für die anderen ein völlig über­flüs­siger Film.