Deutschland 1996 · 93 min. · FSK: ab 12 Regie: Rainer Kaufmann Drehbuch: Kathrin Richter, Ralf Hertwig Musik: Stefan Traub Kamera: Martin Peglau Darsteller: Kai Wiesinger, Nicolette Krebitz, Claudia Michelsen, Christian Bocher |
Rainer Kaufmann wird gerne mit dem Attribut Erfolgsregisseur ausgestattet, denn sein letzter Film hat ordentlich Geld gemacht; Stadtgespräch war ein anständiger Unterhaltungsfilm ohne Formfehler, da konnte man nicht motzen, allerdings auch nicht lachen.
Kai Wiesinger wird gerne neuer deutscher Star genannt, weil er bei Kleine Haie, Stadtgespräch und noch'n paar Sachen mitgemacht hat. So.
Kaufmann und Wiesinger haben nun eine neue Arbeit verrichtet, ein Road-Movie, im mittleren Westen der USA; relativ aufwendig gedreht, weniger süffig als Stadtgespräch, ein bißchen unlogischer und sehr vorhersehbar. Die Geschichte ist recht uninspiriert zusammengeklaut, z.B., wie so oft, von Howard Hawks: Ein fleißiger, braver, aber langweiliger Spießer steht kurz vor seiner Vermählung, wird aber gehörig verwirrt von allerlei Turbulenzen und von einem ausgeflippten, jungen Mädchen, für das er sich am Schluß, zu Ungunsten seiner Braut, entscheidet. Soweit die Handlung, sowohl von Greenhorn, als auch von Leoparden küßt man nicht. Leider ist Wiesinger nicht Cary Grant, sondern spielt das Gleiche wie immer, leider ist Nicolette Krebitz, die hier eine echte Starrolle auszufüllen hat, nicht Katherine Hepburn, sondern auf Dauer etwas nervtötend. Der Vergleich der Regisseure ist natürlich ebenso gemein, aber: Selber schuld; ein bißchen mehr Mühe hätten sich die Greenhorns aus Deutschland schon machen können.
Produziert ist Greenhorn von Pro 7 und da gehört er auch hin. Während dem Bügeln oder Kritikenschreiben könnte man vielleicht ein bißchen zuhören, im Kino jedoch quält das lange Warten auf den Werbeblock als Bieselpause.