Frankreich 2011 · 90 min. · FSK: ab 12 Regie: Delphine Coulin, Muriel Coulin Drehbuch: Muriel Coulin, Delphine Coulin Kamera: Jean-Louis Vialard Darsteller: Louise Grinberg, Juliette Darche, Roxane Duran, Esther Garrel, Yara Pilartz u.a. |
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Welches hätten's denn gern? |
Siebzehn Schülerinnen eines Gymnasiums beschließen, zusammen schwanger zu werden, und zwar jetzt. Das klingt wie eine amerikanische Komödie, ist aber französische Wirklichkeit. Es handelt sich auch nicht um siebzehn Rebellinnen in einem zielstrebigen Akt der Auflehnung, sondern um alle Mädchen der oberen Jahrgangsstufe, von denen diese oder jene Lust hat, an einer sich ausbreitenden Schwangerschaftsmode teilzunehmen. Die Schwangeren summieren sich allmählich, ihre Beweggründe sind verschieden: Bei manchen ist es Treue zur Freundin, die schon schwanger ist, bei manchen ist es der Wunsch, zu den Coolen zu gehören, und die Coolen sind allemal vorn dabei, wenn etwas Neues passiert. Trotzdem ist bei jeder von ihnen der Wunsch spürbar, etwas verändern zu wollen an einer trostlosen Kleinstadtzukunft, und warum dann nicht beim eigenen Leben anfangen, mit einer der wenigen Möglichkeiten, die ein sechzehnjähriges Mädchen hat, und weitermachen bei einem Kind, das man besser verstehen wird, als man sich von den eigenen Eltern verstanden fühlt.
Das sind so Gedankengänge der Pubertät, die in 17 Mädchen en gros in die Tat umgesetzt werden. Der Film beobachtet den Beginn der Mode, initiiert von fünf Freundinnen, von denen eine schwanger wird und die anderen verführt, sich zu solidarisieren. Diese erste, ein Mädchen mit Geheimnissen, kommt an ihre Schwangerschaft ohne zielgerichteten Plan, und über seine ganze Dauer spielt der Film leise mit dem Gedanken, ob sich wohl hier die missliche Lage einer Einzelnen zu einer Jugendbewegung umfunktionieren liess. Dabei ist sein Blick irritierend voyeuristisch, nah auf Gesichtern, schmalen Rücken, auf Mädchenkörpern vor Meer, analytische Momente gibt es wenig. Man erfährt nichts von den Konsequenzen der Schwangerschaft, sondern nur deren verschieden dramatischen Verlauf. Was sich anschließend ändern wird im Leben, das sieht man letztlich an den Müttern der Mädchen. Deren Wut schlägt irgendwann um in Mitgefühl, sie kennen den Willen zum Ausbruch noch von sich selbst. Aber weil das die französische Wirklichkeit ist und keine amerikanische Komödie, kennen sie auch das Scheitern. Denn eine Schwangerschaft hat, jenseits der Bibel, noch nie die Welt verändert.