Dokumentation (Betacam -> 35mm, Farbe)
»1988 verliess Waldemar Spallek mit 27 Jahren die Volksrepublik Polen, um in der Bundesrepublik Deutschland zu leben. Er hatte seine Eltern in ihrem Haus in Kolonowskie zurückgelassen. Das Dorf hiess bis 1935 Collonowska und wurde dann von den Nationalsozialisten in Grafenweiler umbenannt. Kolonowskie liegt in Oberschlesien, in einem jener Teile Polens, der für einige heute noch zu den „deutschen Ostgebieten“ zählt. Von dort liegt Warschau ca. 290 km entfernt, Berlin 440 km, Prag 330 km und Auschwitz 80 km. Ich begleitete Waldemar 10 Jahre nach seiner Aussiedlung zu seiner Familie. Fast zwei Jahre lang habe ich mich diesen Menschen, ihren Dörfern und Städten, ihrer Arbeit und ihrer Geschichte gewidmet. In ZEITSPRUNG ist Familien- und Dorfgeschichte auch Zeitgeschichte. Angesichts der vielfältigen ethnischen und kulturellen Vermischungen und Überlagerungen in dieser Region, stellt sich zwischen Bienenhäuschen und Familienfest, Dorfschule und Pfarrhaus, zwangsläufig die Frage: was ist überhaupt deutsch? – BENJAMIN GEISSLER
I travelled in an area of western poland which in the minds of some people today still belongs to the „german eastern provinces“: upper Silesia. For almost two years I devoted myself to the people there, their villages and towns, their work and history. Time warp portrays the everyday life of a so-called „ethnic german family“, their way of thinking and looking at things in the region of Opole, which has now been a part of Poland for over 50 years, takes a critical look at the region’s representatives and dignitaries and, with regard to the diverse ethnic and cultural mixing and overlapping within the area, poses the question: What does being german signify? – BENJAMIN GEISSLER
BIO-FILMOGRAPHIE
Benjamin Geissler
Geboren 1964 in Ohrbeck bei Osnabrück. Sieben Jahre Waldarbeit. 1986 Arbeitsaufenthalt in Italien. 1989 Regieassistenz bei Karl Fruchtmann. 1991-97 Redaktionelle Betreuung von Spielfilmsynchronisationen.
Filme:
1990 BUSSMANNS IM WALD
1993 SCHIFF DER VÖLKER
1995 VINCENZO FLORIDA, O L’ULTIMA ROSA DI NOTO
1999 ZEITSPRUNG
Produktion: Benjamin Geissler Filmproduktion, Viehlohweg 187c, D-22455 Hamburg, Tel./Fax. +49-40-5516682, e-mail geisslfilm@aol.com
Co-Produzent: ZDF – Das kleine Fernsehspiel
Gefördert von: Filmförderung Hamburg, Filmförderung Niedersachsen
Uraufführung: Oktober 1999 in Leipzig
Weltrechte: Benjamin Geissler Filmproduktion
Deutscher Verleih: Stiftung Deutsche Kinemathek; Berlin«
(15. internationales Dokumentarfilmfestival München)