Fernsehdokumentation über den Kampf der Bürger von Mals gegen den Pestizideinsatz in der Landwirtschaft.
»Die moderne Landwirtschaft setzt seit Jahrzehnten auf Pflanzenschutzmittel. Tonnenweise Pestizide werden jedes Jahr auf Getreide-, Kartoffel- und Zuckerrübenfelder versprüht, aber auch im Obstbau angewendet. Gespritzt wird gegen Pilzkrankheiten, tierische Schädlinge und unliebsame Gewächse. Der Vorteil: Lebensmittel lassen sich so kostengünstig produzieren. [...]
Im Vinschgau wurde die traditionelle Viehwirtschaft immer mehr aufgegeben und der Apfelanbau forciert:
Monokulturen – so weit das Auge reicht. Es muss gespritzt werden, nicht nur Glyphosat, sondern viele verschiedene Wirkstoffe, vor allem Insektizide. Keine andere Kultur wird so häufig gespritzt wie Apfel-Plantagen.
Der Apfelanbau rückt im Vinschgau immer weiter vor – auch Richtung Mals, eine kleine Gemeinde am Ende eines Südtiroler Tals. Die Malser aber wollen keine Landwirtschaft, die nur mit hohem Chemieeinsatz funktioniert. Sie haben sich deshalb in einer
Volksabstimmung mit großer Mehrheit gegen Pestizide ausgesprochen. Mals will eine pestizidfreie Gemeinde werden und Zeichen setzen – trotz der Übermacht einer Lobby aus Obstbauern, Bauernbund, Landesregierung und Chemieindustrie. [...]
Der Bürgermeister von Mals hat eine Verordnung erlassen, die ab Anfang 2018 zur Pestizidfreiheit in Mals führen soll. Das wird nicht ohne Widerstand ablaufen. Aber trotz Abwehr von Politik und Bauernbund: Der aktive Kern der
Pestizidgegner lässt sich nicht entmutigen und plant immer wieder neue Aktionen.« (BR Fernsehen)