Das Wunder von Mals

Deutschland 2017 · 88 Minuten · FSK: ab 0
Regie: Alexander Schiebel
Drehbuch:
Kamera: Martin Rattini, Julian Barth, Hanae Yamashita
Schnitt: Alexander Schiebel

Fern­seh­do­ku­men­ta­tion über den Kampf der Bürger von Mals gegen den Pesti­zid­ein­satz in der Land­wirt­schaft.

»Die moderne Land­wirt­schaft setzt seit Jahr­zehnten auf Pflan­zen­schutz­mittel. Tonnen­weise Pestizide werden jedes Jahr auf Getreide-, Kartoffel- und Zuckerrüben­felder versprüht, aber auch im Obstbau ange­wendet. Gespritzt wird gegen Pilz­krank­heiten, tierische Schäd­linge und unlieb­same Gewächse. Der Vorteil: Lebens­mittel lassen sich so kosten­günstig produ­zieren. [...]
Im Vinschgau wurde die tradi­tio­nelle Vieh­wirt­schaft immer mehr aufge­geben und der Apfel­anbau forciert: Mono­kul­turen – so weit das Auge reicht. Es muss gespritzt werden, nicht nur Glyphosat, sondern viele verschie­dene Wirk­stoffe, vor allem Insek­ti­zide. Keine andere Kultur wird so häufig gespritzt wie Apfel-Plantagen.
Der Apfel­anbau rückt im Vinschgau immer weiter vor – auch Richtung Mals, eine kleine Gemeinde am Ende eines Südti­roler Tals. Die Malser aber wollen keine Land­wirt­schaft, die nur mit hohem Chemie­ein­satz funk­tio­niert. Sie haben sich deshalb in einer Volks­ab­stim­mung mit großer Mehrheit gegen Pestizide ausge­spro­chen. Mals will eine pesti­zid­freie Gemeinde werden und Zeichen setzen – trotz der Übermacht einer Lobby aus Obst­bauern, Bauern­bund, Landes­re­gie­rung und Chemie­in­dus­trie. [...]
Der Bürger­meister von Mals hat eine Verord­nung erlassen, die ab Anfang 2018 zur Pesti­zid­frei­heit in Mals führen soll. Das wird nicht ohne Wider­stand ablaufen. Aber trotz Abwehr von Politik und Bauern­bund: Der aktive Kern der Pesti­zid­gegner lässt sich nicht entmu­tigen und plant immer wieder neue Aktionen.« (BR Fernsehen)