Wo immer Touristen aus dem »reichen Westen« auftauchen, führt ein schäbig gekleideter Mann einen Bären zum Tanz, spielt dabei sehr lebhaft auf seiner Fiedel und zerrt den Bären unsanft an der angeketteten Nase herum. Der Bär weiß ganz genau, auf welches Kommando er sich hinzuräkeln hat »wie ein deutsche Touristin am Strand« oder sich aufrappeln muß wie ein Betrunkener. Die Zuschauer klatschen Beifall, und einige Münzen fallen in den ausgestreckten Hut. Obwohl uns die Behandlung solcher Tiere grausam anmutet, ist eine merkwürdige Zärtlichkeit und gegenseitige Abhängigkeit zwischen dem Bär und seinem Besitzer nicht zu verkennen. (Aus dem Programm des Dokumentarfilmfestivals 1997)