»Gleich beim Einzug sagte Jorge Riosse zu Rosa Carbajal: ›Ich möchte hier wohnen, aber ich werde nicht lange bleiben.‹ Rosa wusste nicht, ob er bald sterben oder bald weiterziehen wird. Doch dann lebten sie acht Jahre gemeinsam unter einem Dach an der Ecke Shakespeare/Victor Hugo-Straße in Mexiko Stadt und Jorge wurde Rosas bester Freund. Gleichwohl blieb er ein Mann voller Geheimnisse: Was macht er den ganzen Tag, womit verdient er sein Geld, warum kann er so gut zeichnen, warum malt er immer nur Frauen und wieso singt er so traurige Lieder?
Rosa erzählt 20 Jahre später, was sie von Jorge beobachtet hat, stellt Vermutungen an und berichtet doch lediglich von der Einsamkeit und vom Wunsch, für jemanden vertraut zu sein. Ihre Erinnerungen verdichten sich zum Portrait eines Abwesenden und seiner Tragödie.« (KoKi Freiburg)