Dokumentation (35mm, Farbe & s/w)
»Im Zentrum des Films A SYNAGOGUE IN THE HILLS stehen das Leben und Wirken der letzten sieben Mitglieder der jüdischen Gemeinde Delémont, sowie die Geschichte ihrer Synagoge, welche ihre Vorfahren 1911 – außerhalb der Stadtmauern – erbaut haben. In der kleinen Landsynagoge findet seit Jahrzehnten kein Kult mehr statt, da es der Gemeinde schon lange nicht mehr gelingt, die erforderlichen zehn erwachsenen Männer zusammenzubringen. Ironie des Schicksals ist es, dass den jüdischen Familien seit Jahrzehnten mehrheitlich Mädchen geboren wurden, die im Laufe der Jahre Delémont verlassen haben, was die prekäre Situation der Gemeinde noch verstärkt hat. Das langsame Erlöschen der letzten jüdischen Landgemeinde der Schweiz – ein Non-Event, das keinem Medium eine Meldung wert wäre – ist eng verbunden mit den Entwicklungen der europäischen Gesellschaft im 20. Jahrhundert. Das Spektrum des Films erweitert sich denn auch über die jüdische und jurassische Welt hinaus, hin zu alltäglichen Fragen, die uns alle betreffen.
The life stories of the seven members of the Israelite community in a Swiss country town, Delémont, stories that are moving and have their share of humour. The film shows how the last Jewish community in the French-speaking countryside of Switzerland is slowly, inexorably dying out, and tells us the destiny of their synagogue.
›Als Rickenbach 1992 mit den Arbeiten am Konzept begann, waren viele Beteiligte skeptisch: Wieso eine sterbende statt eine blühende Gemeinde? Wieso Delsberg statt Genf oder Zürich? Aber gerade dadurch, dass sich der Film mit einer Gemeinde in prekärer Situation beschäftigt, wird er zur grossartigen, beinahe universellen Parabel für das Vergehen und den Neubeginn, für die Erinnerung und den Aufbruch.‹ – Artur K. Vogel in FACTS
BIO-FILMOGRAPHIE
Franz Rickenbach
Geboren 1950 in Zürich. Besuch der Handelsschule in Neuchâtel und der Universität Genf. Filmtechniker, Cutter, Regieassistent, Produktionsleiter und Produzent bei Filmen von Christian Schocher, Urs Egger, Michel Rodde, Clemens Klopfenstein, Jacqueline Veuve u.a. Selbständiger Filmemacher, Produzent und Geschäftsführer der Filmverleihfirma Camera Obscura.
Filme:
1982 KLASSENGEFLÜSTER
1989 LA NUIT DE L’ECLUSIER
1991 ROYALEMENT VÔTRE – CHRONIQUE D’UN VILLAGE À TRAVERS SON CINÉMA
1999 A SYNAGOGUE IN THE HILLS
Produktion: I-Magus Filmproduktion GmbH, Franz Rickenbach
Co-Produzent: Télévision Suisse Romande, Arte
Uraufführung: November 1999 in Solothurn
Weltrechte: Camera Obscura, Franz Rickenbach, CH-2715 Châtelat-Monible, Tel. +41-32-4849955, Fax. +41-32-4849966
Preise: Filmpreis Stadt Zürich«
(15. internationales Dokumentarfilmfestival München)