Die Sünderin

BRD 1951 · 100 Minuten · FSK: ab 12
Regie: Willi Forst
Drehbuch: , ,
Kamera: Václav Vích
Darsteller: Hildegard Knef, Gustav Fröhlich, Wera Frydtberg, Änne Bruck, Robert Meyn u.a.

»In den frühen Nach­kriegs­jahren wird ein Mädchen aus mensch­lich uner­quick­li­chen und politisch ehemals gefähr­deten bürger­li­chen Verhält­nissen zur Prosti­tu­ierten. Die große Liebe zu einem an Gehirn­tumor erkrankten Maler ändert das Leben der jungen Frau. Sie umsorgt ihn hinge­bungs­voll, behebt die finan­zi­ellen Probleme durch zeit­wei­lige Rückkehr zu ihrem einstigen Gewerbe und erspart dem Erblin­deten die letzten Qualen, indem sie ihn vergiftet. Nach einer Rückschau auf ihr Leben folgt sie dem Geliebten frei­willig in den Tod. Der erste Nach­kriegs­film Willi Forsts wurde zum größten Skandal des deutschen Films; aber nicht, wie vielfach vermutet wurde, weil der Busen der Knef einmal kurz nackt zu sehen ist, sondern weil die mit der Spruch­praxis der ›Frei­wil­ligen Selbst­kon­trolle der Film­wirt­schaft‹ nicht einver­stan­denen Kirchen ihre Mitarbeit in der FSK bis zu deren Reor­ga­ni­sa­tion demons­trativ einstellten. Die hierdurch ausgelösten Proteste kirch­li­cher und poli­ti­scher Kreise machten Die Sünderin zum Kassen­er­folg. Gründe für die Proteste waren der Freitod der jungen Frau und, mehr noch, die durch den Film scheinbar wider­standslos bejahte Eutha­nasie-Debatte; eines der vielen düsteren Kapitel des Dritten Reiches.«
(Lexikon des Inter­na­tio­nalen Films)