Spuren verschwinden. Nachträge ins europäische Gedächtnis

Schweiz 1998 · 79 Minuten
Regie: Walo Deuber
Drehbuch:
Kamera: Guido Noth

Doku­men­ta­tion (Betacam -> 35mm, Farbe)

»Sicht- und erfahrbar hat sich in der West­ukraine zwischen L’viv und Kiev noch einmal eine Welt aufgetan, nur um zu offen­baren, dass sie daran ist, endgültig zu verschwinden. Unzähl­bare lange verbor­gene Gräber und weit­ge­hend ungehörte Zeugen erinnern an das schreck­lichste Kapitel in der Geschichte dieser immer wieder von Kriegen heim­ge­suchten Land­schaft: den Holocaust. Die Über­le­benden haben ihr Gedächtnis in der Sowjet­union jahrelang einsam bewahrt. Jetzt bitten sie die Welt darum, ihre Erin­ne­rungen mit ihnen zu teilen. SPUREN VERSCHWINDEN bleibt in der Gegenwart. Der Film zeigt keine Bilder von früher. Er sucht die Erin­ne­rung in der heutigen Zeit. Er gibt jenen lebenden Zeugen eine Stimme, welche als Kinder in die alte jüdische Lebens­welt hinein­ge­boren wurden und später den Holocaust erlebten. Gleich­zeitig sucht die Kamera nach den Spuren jenes Kosmos, den uns die Autoren und Auto­rinnen Joseph Roth, Rose Ausländer, Paul Celan u.a. über­lie­fert haben. In einer Wech­sel­rede der Erin­ne­rung entsteht in der Gegenwart ein aktuelles Vermächtnis jener Welt, welche die osteu­ropäi­schen Juden – und wir mit ihnen – verloren haben.

A slice of European history lies waiting in Western Ukraine, ready to be redis­co­vered. Alone, for many years survivors of the holocaust in the Soviet Union have kept its memory alive. Now they want to share their expe­ri­ences with the whole world. The last witnesses of today are made to commu­ni­cate with those of the past, esta­blis­hing a dialogue between the living and the dead who are still present in works of lite­ra­ture.

BIO-FILMOGRAPHIE
Walo Deuber

Geboren 1947 in Freiburg. 1976 Promotion als Dr. Phil I in Zürich. Bis 1981 Jour­na­list und Lektorat für den Limmat-Verlag Zürich. Seit 1980 Autor und Regisseur für Film und Fernsehen. Dreh­bücher für Spiel­filme. 1992-95 Chef­re­dak­teur der Kino-Sendung „Close-up“.

Filme:
1988 KLASSEZÄMEKUNFT
1998 SPUREN VERSCHWINDEN

Produk­tion: Rose-Marie Schneider, Doc Produc­tions, Imfeld­steig 5, CH-8037 Zürich, Tel./Fax. +411-361-1194, e-mail rmsdoc­prod@access.ch
Gefördert von: Bundesamt für Kultur des Eidgenös­si­schen Depar­te­ments des Innern, DEZA Abteilung für Zusam­men­ar­beit mit Osteuropa und der GUS, Stadt und Kanton Zürich, SRG/SF DRS, 3sat, Teleclub, Kirchen
Urauf­füh­rung: April 1998 in Nyon
Welt­rechte: Athos films distrib. Huse­mannstr. 5, D-10435 Berlin, Tel. +49-30-4439769, Fax. +49-30-4439548, e-mail sales@athos-film.com
Preise: Züricher Filmpreis 1998«
(15. inter­na­tio­nales Doku­men­tar­film­fes­tival München)