Berlin – Die Sinfonie der Großstadt

Deutschland 1927 · 65 Minuten
Regie: Walther Ruttmann
Drehbuch:
Kamera: Karl Freund

Walter Ruttmanns expe­ri­men­teller Doku­men­tar­film Berlin – Die Sinfonie der Großstadt entwirft ein musi­ka­li­sches Bild der Stadt mit den Mitteln des Films. Das wesent­liche Gestal­tungs­in­stru­ment ist eine radikale Monta­ge­technik, der die Einstel­lungen und Bilder wie Töne und Harmonien zum ästhe­ti­schen Material geworden sind. Obwohl der Verlauf eines Berliner Tages­ab­laufs vom ersten Sonnen­strahl bis in die späte Nacht stets einen Hand­lungs­bogen spannt, drängt der Rhythmus der Schnitte die Erzäh­lungen über die Menschen und die Dinge immer weiter in den Hinter­grund, bis schließ­lich ein dichtes und unun­ter­bro­chenes Geflecht von Bewe­gungen zur pulsie­renden Einheit gerinnt. In diesem Gefüge finden sich die Infor­ma­tionen, die Menschen, die Waren und die Maschinen in Analogien zuein­an­der­ge­stellt. Ein komplexes System der Verweise, das als festen Bezugs­punkt schließ­lich einzig noch seine eigene Funktion sinnhaft vors Auge führt: Die geordnete Relation der parti­ku­la­ri­sierten Körper und Objekte wird zur Defi­ni­tion der Grosstadt als gigan­ti­scher Apparat der Zeichen.