»40 Theaterstücke, 9 Obie Awards und eine Pulitzer Nominierung. María Irene Fornés gilt als Mutter der Off-Off-Broadway-Bewegung. Sie hat Edward Albee inspiriert, mit Susan Sonntag das Bett geteilt und ihr verführerischer Charme war so berüchtigt, dass er ihr in den 60ern und 70ern den Beinamen Doña Juana einbrachte. Und doch haben die wenigsten jemals von der kubanisch-amerikanischen Avantgarde-Dramatikerin gehört.
Jetzt hat ihr die junge Filmemacherin Michelle Memran
ein Denkmal gesetzt. Kennen gelernt haben sich die beiden während eines Interviews, das Memran für eine Theaterzeitschrift geführt hat. Jahre später noch sind die zwei Frauen befreundet. Als Fornés an Alzheimer erkrankt und mit dem Schreiben aufhört, bringt die junge Regisseurin die alte Kamera ihres Vaters zu einem Treffen am Strand mit. Erste Aufnahmen entstehen. Memran bemerkt, dass die Kamera einen Raum für kreativen Austausch ermöglicht.
Zehn Jahre lang hat Michelle Memran gefilmt. Entstanden ist ein sehr sensibler und außergewöhnlicher Film über die Bedeutsamkeit von Erinnerung, Freundschaft und die Möglichkeit geistige Lücken kreativ zu füllen. Oder wie Irene Fornés treffend bemerkte: I know everything. Half of it I really know, the rest I make up.« (BiMovie 2019)