Im Namen Gottes

Ram Ké Naam

Indien 1992 · 91 Minuten
Regie: Anand Patwardhan
Drehbuch:
Kamera: Anand Patwardhan

Seit Erringung seiner Unab­hän­gig­keit 1947 hat sich Indien stets als ein welt­li­cher Staat definiert. Doch in den letzten Jahren ist dies säkulare Selbst­ver­s­tändnis durch den reli­giösen Funda­men­ta­lismus, der ja auch andere Länder ergriffen hat, unter Druck geraten. Die größte Gefahr droht dem säkularen System von Seiten derer, die zu der 80 Prozent der Bevöl­ke­rung umfas­senden Hindu-Mehrheit gehören und die Indien wieder als Hindu-Nation defi­nieren wollen. Ihrer Meinung nach haben die Hindus schon allzu viel erduldet, die Zeit der Gewalt­lo­sig­keit sei jetzt vorüber. Vor diesem Hinter­grund wird eine Moschee in der Stadt Ayodhya, die den Hindus als Geburts­stätte Ramas gilt, zum Zankapfel. Die VHP (Vishwa Hindu Parishad) behauptet, daß die Moschee an dieser Stätte erbaut, nachdem ein dort befind­li­cher Rama-Tempel zerstört worden sei. Der Film doku­men­tiert die Versuche der mili­tanten Hindus, den Wieder­aufbau des Tempels auch mit gewalt­samen Mitteln durch­zu­setzen. Dies führt zu blutigen Ausein­an­der­set­zungen mit den Moslems. Am 6. Dezember 1992 wird die Moschee in Ayodhya von fana­ti­schen Hindus nieder­ge­rissen. In den Unruhen danach kommen Hunderte ums Leben.

Since gaining inde­pen­dence in 1947 India has always defined itself as a secular state. In recent years, however, this secular selfimage has been placed under pressure as a result of religious funda­men­ta­lism which has also affected other countries. The greatest danger facing the secular system is then Hindu majority to which 80 percent of the popu­la­tion of India belong and whose aim it is to make India a Hindu nation once more. In their opinion, they have been patient for long enough, the time for non-violence is over. That is the back­ground of a conflict about an old mosque of the 16th century in Ayodhya. The film documents attempts on the part of militant Hindus to destroy the mosque and rebuild a Rama temple. They succeeded in destroying the mosque on 6 December, 1992. Hundreds of people died in the following riots.

BIO-FILMOGRAPHIE Anand Patwardhan

Geboren 1950 in Bombay. Studi­en­ab­schlüsse in engli­scher Literatur und Sozio­logie sowie in Kommu­ni­ka­ti­ons­wis­sen­schaften. Während des Studiums außerhalb Indiens Beginn seiner Film­ar­beiten. In Indien Mitarbeit an einem Entwick­lungs­pro­jekt in Madya Paresh. Frei­willig Arbeit in Bürger­rechts­be­we­gungen. Er wird von Gewerk­schaften, Frau­en­gruppen, Slum­be­woh­nern und studen­ti­schen Verei­ni­gungen unter­s­tützt und baut so alter­na­tive Möglich­keiten für Film­vor­füh­rungen und Diskus­si­ons­foren auf.

Filme: 1971 BUSINESS AS USUAL, 1974 ONE DAY AFTER HARVEST, 1974 WAVES OF REVOLUTION, 1978 PRISONERS OF CONSCIENCE, 1981 UTTHAN DA VELA – A TIME TO RISE, 1985 HAMARA SHAHAR, 1990 UNA MITRAN DE YAAD PYAARI – IM MEMORY OF FRIENDS, 1992 RAM KÉ NAAM, 1994 PITRA PUTRA AUR DHARAMYUDDHA, WE ARE NO MONKEYS, 1998 FISHING IN THE SEA OF GREED