Ende 1965 errichten General Mobutu und die Armee in der ehemaligen Kolonie Belgisch-Kongo, die von fünf Jahren Unruhen zerrissen und erschöpft war, einen mächtigen Staat, bald bekannt unter dem Namen Zaïre. Das Volk wird klug unter Kontrolle gehalten, die Opposition mundtot gemacht und der Nationalismus blüht. Dreißig Jahre lang herrscht Mobutu Sese Seko Wa Zabanga, Marschall von Zaïre, gleichmaßen bekannt unter den Namen »Führer der wahren Zaïrischen Revolution«, »Der
Vereiniger«, »Der Friedensstifter«, »Der Gründungspräsident« oder »Der Vater der Nation«, unumschränkt und verteilte Gnade und Ungnade. Dafür wird er systematisch die natürlichen Reichtümer seines Landes plündern und es zum Ruin führen.
Ein Vierteljahrhundert lang wird er den Slogan »Das Chaos oder mich« propagieren. Der zaïrische Monarch und macchiavellistische Prinz wird Angst und Schrecken verbreiten. Dennoch untergräbt seine Krankheit und ein Aufstand in Ostzaïre
seine Glaubwürdigkeit und Authorität und zwingt ihn ins Exil. Seine Niederlage ist militärisch und politisch. Wenige Monate, nachdem er die Macht aus den Händen gegeben hat, stirbt er bei völliger politischer Indifferenz der internationalen Staatengemeinschaft.
At the end of 1965 in the ex-Belgian Congo torn and tired by five years of unrest, General Mobutu and the army set up a powerful state, soon to be known as Zaïre. The population is cleverly kept under control, the opposition is muzzled and nationalism reinvented. For 30 years, Mobutu Sese Seko Wa Zabanga, Marshall of Zaïre equally well known as »The Guide of the Authentic Zaïrian Revolution«, »The Unifier«, »The Peace Maker«, »The Founder President« or »The Father of the Nation«,
has ruled undividedly, handing out favors and disgraces. To do this, he will systematically predate the physical resources of a country that he’ll lead to ruin.
For over a quarter of a century he will continue to wave the slogan »chaos or me«. The Zaïrian monarch, machiavellian prince, will remain dreaded precisely because he is feared. However, his illness and the rebellion in East Zaïre has undermined his credibility and authority and subsequently forced him to miserable
exile. His defeat was both military and political. A few months after letting go of power he dies amidst complete political indifference of the international community.
BIO-FILMOGRAPHIE
Thierry Michel
Geboren 1952 in Charleroi/Belgien, in einem Kohlerevier, bekannt als »Schwarzes Land«. Filmstudium am Institut des Arts et Diffusion in Brüssel, anschließend Lehrtätigkeit. Seit 1973 Arbeit als Filmemacher für das Belgische Fernsehen. Lange Aufenthalte und Recherchen für seine Filme in Südamerika, besonders Brasilien, und Afrika, vor allem Zaïre. Er erhielt zahlreiche belgische und internationale Preise für seine Filme.
Filme:
1971 FERME DU FIR
1973 PORTRAIT D’UN AUTOPORTRAIT
1975 PAYS NOIR, PAYS ROUGE
1980 CHRONIQUE DES SAISONS D’ACIER
1982 HIVER 60
1985 PRIVATE HOTEL
1987 EMERGENCY EXIT
1990 A FLEUR DE TERRE
1990 GOSSES DE RIO
1992 ZAÏRE LE CYCLE DU SERPENT
1993 LA GRACE PERDUE D’ALAIN VAN DER BIEST
1994 SOMALIE, L’HUMANITAIRE S’EN-VAT’ EN GUERRE
1995 NOSTALGIE POST-COLONIALE
1995 LES DERNIERS COLONS
1996 DONKA, RADIOSCOPIE
D’UN HÔPITAL AFRICAIN
1999 MOBUTU, ROI DU ZAÏRE