Miyama, Kyoto Prefecture

Japan/Deutschland 2022 · 97 Minuten · FSK: ab 6
Regie: Rainer Komers
Drehbuch:
Kamera: Rainer Komers
Schnitt: Gregor Bartsch
Protagonisten: Uwe Walter u.a.

»Kein anderer Gelsen­kir­chener dürfte je den Nō-Gesang und das Spiel der Shakuhachi-Flöte so authen­tisch beherrscht haben wie Uwe Walter. Seit drei Jahr­zehnten lebt er im Bergdorf Miyama nördlich von Kyoto und tut es den Orts­an­säs­sigen gleich – ob sie ihren Lebens­un­ter­halt nun auf dem Feld, mit der Viehzucht oder der Jagd bestreiten. Man bestellt seinen Garten, repariert Zäune, um Makaken fern­zu­halten, und baut den eigenen Reis an. Uwe ist zum perfekten Japaner geworden, eins mit seiner Umgebung.
So sehr er sich auch als Iden­ti­fi­ka­ti­ons­figur eignet mit seinem Ruhr­pott­witz – die Kamera hält respekt­volle Distanz zu Uwe, zurück­hal­tender als er selbst. Nur einmal kommt sie ihm rührend nah, wenn er gezwungen ist, sich im Interesse der Dorf­ge­mein­schaft von einem wesent­li­chen Teil seiner Vergan­gen­heit zu verab­schieden. Doch der eigent­liche Gegen­stand dieses Films ist nicht der graublond gelockte Deutsche, sondern eben jene Gemein­schaft, die Rainer Komers in bitter­süßer Viel­stim­mig­keit porträ­tiert. Sie entsteht im Spiel der Kinder, in den Verrich­tungen der Erwach­senen und den Erzäh­lungen der Alten, in den sommer­li­chen Wolken­brüchen der Regenzeit, im weißen Mond über dem nächt­li­chen Dorf und in den blutrot gefärbten Blättern im Herbst.« (Christoph Terhechte · DOK Leipzig 2022)

Kinoprogramm München: Do. 14.03.2024 – Mi. 20.03.2024

Miyama, Kyoto Prefec­ture (OmeU) Projektor im Gasteig HP8 Fr. 19:00 (Einfüh­rung: Evelyn Schule, Japan-Zentrum, LMU)