Make Up

Deutschland 1999 · 94 Minuten
Regie: Daphne Charizani
Drehbuch:
Kamera: Christel Fomm

Frauen vor dem Spiegel. Frauen im Bade­zimmer. Frauen, wie sie sich die Wimpern tuschen, die Lippen nach­ziehen. Frauen, die in einem Augen­blick laut tratschen und im anderen mit traurigen Augen an ihrer Zigarette ziehen. Make up beob­achtet die Frauen an drei Orten: Im Bade­zimmer eines Mädchen­wohn­heims, im Bade­zimmer der Wohnung einer Verkäu­ferin und Mutter von vier Kindern und in den Umklei­deräumen eines Betriebs.
Sieben Frauen im Alter zwischen sechzehn und fünfzig Jahren schminken sich direkt in die Kamera und sprechen vor den Fliesen im Bade­zimmer über ihr Leben. Gespräche, die an diesem Ort beson­derer Intimität mit der Farbe des Lippen­stifts beginnen und von der schein­baren Ober­fläch­lich­keit des Schmin­kens über­gangslos bei den elemen­taren Befind­lich­keiten des eigenen Lebens anlangen. Das Schminken läßt sich nicht nur als offen­sicht­liche Botschaft deuten, sondern auch als ein Versuch, einen Puffer zwischen sich und der Welt zu schaffen. Das Schminken als Schutz der Frau: »Wenn ich geschminkt bin, kann mir nichts Schlimmes passieren« sagt Arzu, eine junge Türkin.

Women in front of the mirror. Women in the bathroom. Women applying mascara or painting contours around the lips. Seven women between the ages of sixteen and fifty talk about their make-up ritual. A series of conver­sa­tions held in the bathroom, that inner sanctum of intimacy, conver­sa­tions which may begin with a discus­sion of the colour of a lipstick but drift imper­cep­tibly from the apparent super­fi­cia­lity of making up towards funda­mental state­ments about one’s life as a whole.
Make-up can be read not only as an obvious „message“ but also as an attempt to create a kind of buffer between oneself and the rest of the world, as a form of protec­tion or defence: »Whenever I’m wearing make-up, I always feel that nothing bad can happen to me«, says Arzu, a young Turkish woman.

BIO-FILMOGRAPHIE
Daphne Charizani
Geboren 1966 in Thes­sa­lo­niki. 1971 Umzug nach Deutsch­land. Von 1977-81 in Athen gelebt, später in Frank­reich und Belgien. Ab 1986 Studium der Politik- und Rechts­wis­sen­schaften in München und Hamburg. Diplom­ab­schluß 1992. Anschließend Autorin bei der ARD-Jugend­sen­dung „Moskito“ und der Kultur­re­dak­tion des Hessi­schen Rundfunks.

Filme:
1987 ES GIBT EIN LEBEN NACH TRAVOLTA
1993 HEAVEN SENT
1999 MAKE UP