Frauen vor dem Spiegel. Frauen im Badezimmer. Frauen, wie sie sich die Wimpern tuschen, die Lippen nachziehen. Frauen, die in einem Augenblick laut tratschen und im anderen mit traurigen Augen an ihrer Zigarette ziehen. Make up beobachtet die Frauen an drei Orten: Im Badezimmer eines Mädchenwohnheims, im Badezimmer der Wohnung einer Verkäuferin und Mutter von vier Kindern und in den Umkleideräumen eines Betriebs.
Sieben Frauen im Alter zwischen sechzehn und fünfzig Jahren
schminken sich direkt in die Kamera und sprechen vor den Fliesen im Badezimmer über ihr Leben. Gespräche, die an diesem Ort besonderer Intimität mit der Farbe des Lippenstifts beginnen und von der scheinbaren Oberflächlichkeit des Schminkens übergangslos bei den elementaren Befindlichkeiten des eigenen Lebens anlangen. Das Schminken läßt sich nicht nur als offensichtliche Botschaft deuten, sondern auch als ein Versuch, einen Puffer zwischen sich und der Welt zu schaffen. Das
Schminken als Schutz der Frau: »Wenn ich geschminkt bin, kann mir nichts Schlimmes passieren« sagt Arzu, eine junge Türkin.
Women in front of the mirror. Women in the bathroom. Women applying mascara or painting contours around the lips. Seven women between the ages of sixteen and fifty talk about their make-up ritual. A series of conversations held in the bathroom, that inner sanctum of intimacy, conversations which may begin with a discussion of the colour of a lipstick but drift imperceptibly from the apparent superficiality of making up towards fundamental statements about one’s life as a
whole.
Make-up can be read not only as an obvious „message“ but also as an attempt to create a kind of buffer between oneself and the rest of the world, as a form of protection or defence: »Whenever I’m wearing make-up, I always feel that nothing bad can happen to me«, says Arzu, a young Turkish woman.
BIO-FILMOGRAPHIE
Daphne Charizani
Geboren 1966 in Thessaloniki. 1971 Umzug nach Deutschland. Von 1977-81 in Athen gelebt, später in Frankreich und Belgien. Ab 1986 Studium der Politik- und Rechtswissenschaften in München und Hamburg. Diplomabschluß 1992. Anschließend Autorin bei der ARD-Jugendsendung „Moskito“ und der Kulturredaktion des Hessischen Rundfunks.
Filme:
1987 ES GIBT EIN LEBEN NACH TRAVOLTA
1993 HEAVEN SENT
1999 MAKE UP