Old Men

Lao Tou

China 1999 · 92 Minuten
Regie: Tian Yi Yang
Drehbuch:
Kamera: Tian Yi Yang

Doku­men­ta­tion (Betacam)

»1996 zog ich in das Qing Ta-Viertel von Peking. Eines Tage ging ich spazieren und bemerkte einige Leute, deren Erschei­nung eine gewisse Schönheit ausstrahlte. Ich begann sie mit meiner Video­ka­mera aufzu­nehmen. Es war eine Gruppe pensio­nierter alter Männer. Ich sprach sie mit „Da Ye“ an, ein respekt­volles Kosewort in Mandarin. Jeden Morgen kamen sie aus ihren Häusern und versam­melten sich an der Straße neben der großen Mauer. Sie plau­derten mitein­ander in der Sonne. Mittags gingen sie zum Essen nach Hause und kamen gleich danach wieder heraus. Um 5 Uhr abends zogen sie sich zum Abend­essen zurück und gingen bald danach schlafen. Im Sommer trafen sie sich an einem anderen Ort, im Schatten der Bäume. Jahr für Jahr hielten sie sich an diese Routine, als wäre es ihr Job. Nach mehr als zwei Jahren beendete ich den Doku­men­tar­film. Wenn ich jetzt an der Mauer von Qing Ta vorbei­gehe, sehe ich viele Gesichter, die ich nicht kenne. Die alten Männer sind entweder bett­lä­gerig geworden oder zu den Familien ihrer Kinder gezogen. Dieje­nigen, die geblieben sind, betrachten sich als „alt“ und „unbrauchbar“. Sie glauben, dass es nun Zeit ist zu gehen.« Tian Yi Yang

»In 1996, I moved into Qing Ta district in Beijing. One day, as I was walking by, I saw some people. There was a certain beauty in their appearance, so I started to document them with my video camera. They were a group of retired old men. I referred to them as „DaYe“, a respectful term of ende­ar­ment in Mandarin. Every morning, they came promptly out of their home to gather by the roadside beside a big wall. Sitting under the sun, they chatted among them­selves. At noon, they went home for lunch and returned outside right after­wards. At about 5 p.m. they retired to eat dinner and to go to sleep. In the summer, they liked to move to another place which was under the shadow of trees. Year after year they abided by this routine as if it were their job. After more than 2 years, I finished my docu­men­ta­tion. Now when I pass by the wall at Qing Ta I see many faces that I don’t recognize. The old men who had caught my attention are now either bed-ridden or have moved away to live with their children’s families. A few, who have remained, often call them­selves „old“ and „useless“. They feel it is time to go.« Tiang Li Yang

BIO-FILMOGRAPHIE
Tian Yi Yang

Geboren 1972. Seit ihrer Kindheit Liebe zum Tanz. Später Tänzerin in der Jilin-Tanz-Truppe im Nordosten Chinas. 1995 Studium der Darstel­lenden Künste am Volks­be­frei­ungs­armee-Institut der Künste. Zur Zeit Arbeit als Tänzerin. 1997 begann Tian Yi Yang ihren Erst­lings­film Lao Tou als unab­hän­gige Filme­ma­cherin zu produ­zieren. Sie lebt als Schau­spie­lerin der Modern Drama-Truppe der chine­si­schen PLA und als unab­hän­gige Filme­ma­cherin in Peking.

Produk­tion: Tian Yi Yang, Modern Drama Troupe of the Chinese PLA, A-27 Wan Shou Si Beijing, 100081, China, Tel. +86-10-68423388-10918, Handy +86-1391246094
Preise: Award of Excel­lence, Yamagata 1999; Jury Prize, Cinéma du réel 2000, Paris; input Inter­na­tional Public Tele­vi­sion Screening Congress in Halifax/Canada, Mai 2000
Kontakt: Peter Zimmer­mann, Haus des Doku­men­tar­films, Villa Berg 1, Postfach 102165, D-70017 Stuttgart, Tel. +49-711-16 668-0, Fax. +49-711-26 00 82
(15. inter­na­tio­nales Doku­men­tar­film­fes­tival München)