Kurzfilme von Narges Kalhor

Deutschland/E 2014-17 · ca. 58 Minuten
Regie: Narges Kalhor
Drehbuch:
Kamera: Chris­to­pher Aoun, Julian Krubasik

Drei Kurzfilme von Narges Kalhor. Sie ist im Iran aufge­wachsen. Nachdem ihr Film Die Egge auf dem Inter­na­tio­nalen Nürn­berger Film­fes­tival der Menschen­rechte mit einem Preis ausge­zeichnet wurde, musste sie in deutsch­land Asyl beand­tragen. Inzwi­schen studiert sie Doku­men­tar­film­regie an der HFF München. Gezeigt werden:

Gis
Deutsch­land 2016 · R+B: Narges Kalhor · K: Chris­to­pher Aoun · D: Faezeh Nikoozad, Benjamin Kramme · 15 min.
Die 30-jährige wild gelockte Faeze weiß, dass sie bald sterben wird. Nachdem sie lange in Deutsch­land gelebt hat, ist sie fest entschlossen, dieses Land für immer zu verlassen, um zu ihren Wurzeln in den Iran zurük­zu­kehren und dort ihren Körper begraben zu lassen. Doch die Nacht vor der Abreise verläuft nicht wie geplant. Aus Versehen sperrt sich Faeze in ihrem Bade­zimmer ein, wo niemand sie hören und befreien kann. Hier, auf sich allein gestellt und ohne Kontakt zur Außenwelt, gibt sie sich ihren Ängsten und Gefühlen hin und sieht sich zum ersten Mal konkret mit ihrer Innenwelt konfron­tiert. Zweifel kommen auf an der Entschei­dung, an welchem Ort ihre Wurzeln liegen.
Kafan
Deutsch­land 2014 · R+S: Narges Kalhor · K: Julian Krubasik · 5 min.
Die Filme­ma­cherin zieht eine Verbin­dungs­linie zwischen dem Schreiben von Nach­richten auf musli­mi­sche Leichen­tücher und dem Verfassen von Text­nach­richten in U-Bahnen im städ­ti­schen Unter­grund.
Lavashak
Deutsch­land 2015 · R+B: Narges Kalhor · K: Julian Krubasik · 28 min.
»Es gibt Augen­blicke, in denen man eine Entschei­dung treffen muss. In einer Konflikt­si­tua­tion bleiben, oder lieber gehen? Nach einer Zeit kann es einem gelingen, über diese Momente nach­zu­denken, aber es wird einem nie gelingen, sie noch einmal zu erleben. Ich wuchs in Teheran mit meinem Cousin Saeid auf. Fünf Monate, nachdem ich Iran für immer verlassen hatte, wurde er von einer Lawine begraben und getötet. Jeden Monat erhalte ich ein Päckchen von Zuhause. Immer ist meine Lieb­lings­süßig­keit drin, die ich als Kind so gerne aß – immer mit Saeid nach der Schule. Diesmal jedoch war etwas anderes im Päckchen: drei DVDs, mit den letzten Minuten aus Saeids Leben.« (Narges Kalhor)