Kopfleuchten

Deutschland 1998 · 90 Minuten
Regie: Thomas Bergmann, Mischka Popp
Drehbuch: ,
Kamera: Jörg Jeshel

Das mensch­liche Hirn, sagen die Neuro­logen, ist die kompli­zier­teste Struktur im gesamten Universum. Je mehr wir darüber wissen, desto größer werden die Rätsel. Unser Film ist eine Reise. Durch Köpfe.
Er handelt von Menschen mit Krank­heiten und Verlet­zungen des Gehirns.
Sie erleben die Welt anders.
Im Kopf.
Also auch in der Wirk­lich­keit.

Geschichten:
Vom Mann, dessen Gedächtnis in Stücke brach. Von der Frau, die keine Worte findet. Vom Mann, der eine Streich­holz­schachtel für einen Flaschen­kühler hält. Von Menschen, deren Hirn den Schluckauf hat. Die Fahrpläne im Kopf haben und das Wetter. Die Farben wahr­nehmen wie Musik.
Von der Frau, die sich fühlt wie eine kubis­ti­sche Skulptur. Und von Männern, die ihre eigene Welt erschaffen. Mit Kopf­geis­tern, die lachen.

According to neuro­lo­gists, the human brain is the most compli­cated known structure in the entire universe. With our growing knowledge the mysteries grow even larger. Our film is a journey. Through minds.
It talks about people with illnesses and injuries of the brain. They expe­ri­ence the world differ­ently. In their minds. In reality as well. Stories:
Of a man, whose memory broke into pieces. Of a woman, who cannot form words. Of a man, who mistakes a matchbox for a bottle cooler. Of people, whose brains get the hick-ups. Who have train schedules and the weather in their heads. Who perceive colors as music.
Of a woman, who feels like a cubist sculpture. And of men, who create their own worlds. With laughing mind spirits.

Mischka Popp und Thomas Bergmann über ihren Film: Wir wollten keine »kalte« Sammlung von Fällen, kein Kabinett der Abstru­sitäten. Der Film selbst soll eine Reise sein, eine Expe­di­tion in ein Gebiet, von dem Doris Lessing sagt: »Es macht uns bewußt, daß wir auf Messers Schneide leben.« Wir berichten von denen, die diese »Balance auf Messers Schneide« verloren haben und in unglaub­liche Abgründe gefallen sind. Es ist nicht nur traurig da. Es gibt auch helle Komik darin und schwarze Groteske. Und Wunder.
»Ein Gespräch über Kank­heiten ist eine Art Erzählung aus Tausend­und­ei­nerNacht, schreibt der Arzt William Osler. Genauso ist es uns während der Dreh­ar­beiten ergangen.
Sie hat uns erstaunt, verwirrt, erschreckt und beglückt.
Und wir haben jetzt eine winzige Ahnung davon, was das ist: das Kopfleuchten.

BIO-FILMOGRAPHIE

Thomas Bergmann
Geboren 1943. Studium der Ethno­logie, seit den sechziger Jahren lite­ra­ri­sche und jour­na­lis­ti­sche Arbeiten für Rundfunk und Fernsehen.

Mischka Popp
Geboren 1944. Ausbil­dung an der Hoch­schule für Musik und Theater, Hannover. In den sechziger Jahren Arbeit an verschie­denen Theatern der BRD und der Schweiz. Seit 1970 Arbeit für Rundfunk- und Fern­seh­an­stalten. 1983 Gründung der Firma Pilotfilm.

Gemein­same Filme:
1987 VOM FLACHLEGEN UND AUFSTEHEN
1988 DIE POTEMKINSCHE STADT
1991 MEINE SCHUHE HALTEN EWIG
1991 GIFTZWERGE
1994 HERZFEUER
1995 KÖRPER
1995 MURKS
1996 SCHOTTEN DICHT
1997 JONNY, DER HEIZER
1998 KOPFLEUCHTEN«