»Der nigerianische Schriftsteller Wole Soyinka wurde 1986 als erster Afrikaner mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Er gilt als ein Künstler, der nicht nur als Dichter, Romancier und Theaterautor hervorgetreten ist, sondern auch als Schauspieler und Regisseur und dem es gelungen ist, die Vorstellungswelt seiner afrikanischen Heimat – Soyinka gehört zum Volk der Yoruba – mit den Inhalten der abendländischen Kultur in einen fruchtbaren Zusammenhang zu
bringen.
Der Film von Vera Botterbusch mit und über Wole Soyinka – der 1999 für das Bayerische Fernsehen entstand – erzählt von seiner Kindheit in Nigeria, die Soyinka mit großer Erinnerungsgabe und viel Humor in seiner Autobiographie „Aké“ beschrieben hat. Aké steht für seinen Geburtsort Abeokuta. Hier, in einem prallen Alltag zwischen christlicher Orientierung und afrikanischer Lebenspraxis wurden die Weichen für Soyinkas eigenwillige
Persönlichkeit, für ein unangepaßtes, engagiertes Leben und Werk gestellt, das Soyinka als einen Humanisten und Freiheitskämpfer zeigt. Nachdem er in den Zeiten der nigerianischen Diktatur als politischer Häftling mehr als zwei Jahre in Isolationshaft verbrachte, lebt Wole Soyinka heute im amerikanischen Exil. Der demokratische Neubeginn ermöglichte ihm 1999 für die Dreharbeiten eine Rückkehr an die Orte seiner Kindheit.« (EineWeltHaus München)