»In der Pension Alpenrose brummt der Fremdenverkehr. Von einem tödlichen Unfall kehrt Karin als Untote wieder und holt im Kino einer Nazi-Witwe, in dem die Vergangenheit beweint wird, die Toten in die Gegenwart zurück.
Elfriede Jelinek lässt in ihrem Gespensterroman „Die Kinder der Toten“ auf 666 Seiten Tote auferstehen, auch die mit Hakenkreuzen oder Judensternen, die so gerne verdrängt werden. Kann man Jelineks Sprachkunst und Themen verfilmen? Das Regieduo vom
Nature Theater of Oklahoma hat es unerschrocken gewagt, im Bewusstsein, dass es sich um eine schlechte Idee handeln könnte. An den steirischen Originalschauplätzen entstand mit Laiendarsteller*innen und auf Super-8-Film eine Transposition, um es mit einem musikalischen Begriff zu fassen. Aus Text wurde Stummfilm mit Blasmusik. Oder: Heimatfilm, Home Movie Horror, bei dem das Alberne und Vulgäre die Verschiebung unbeschadet überstanden hat.« (Berlinale 2019)