Kino-Auge

Kinoglas

Sowjetunion 1924 · 98 Minuten
Regie: Dsiga Wertow
Drehbuch:
Kamera: Michail Kaufman
Schnitt: Jelisaveta Swilowa

Vertov erklärte die Kamera zum Kinoglaz, dem Kino-Auge, welches die bürger­liche Wahr­neh­mung der Welt durch das mensch­liche Auge in Frage stellen sollte: »Ich bin Kinoglaz. Ich bin ein mecha­ni­sches Auge. Ich, die Maschine, zeige euch die Welt so, wie nur ich sie sehen kann. Von heute an und in alle Zukunft befreie ich mich von der mensch­li­chen Unbe­weg­lich­keit.«

»Das Kino-Auge zeigt eine deutliche Affinität zu den Anschlägen, Plakaten, auch Zwischen­ta­feln – das Streben der Kunstform Stummfilm nach der reinen Bilder­folge ohne Text macht Vertov nicht mit. (...) Hier doku­men­tiert die Kamera nicht mehr die Wirk­lich­keit, sondern sich selbst, ihr Wirken. Sie ist nicht – wie in Der Mann mit der Kamera – im Bild zu sehen. Einge­tragen aber wird sie als sein blinder Fleck.« (Ekkehard Knörer)

Erster Langfilm von Dziga Vertov.