Im Angesicht des Verbrechens

Deutschland 2010 · 490 Minuten · FSK: -
Regie: Dominik Graf
Drehbuch: ,
Kamera: Michael Wiesweg
Darsteller: Max Riemelt, Ronald Zehrfeld, Misel Maticevic, Marie Bäumer u.a.

»Als in den zwanziger Jahren hundert­tau­sende Exil­russen, die vor Lenins Revo­lu­tion geflohen waren, das Stadtbild Berlins prägten, verpassten die Berliner dem Stadtteil Char­lot­ten­burg den Spitz­namen Char­lot­ten­grad. Viele Einwan­de­rungs­wellen später spielt dort Dominik Grafs Im Angesicht des Verbre­chens – eine gewagte Story über Pflicht und Schuld, vor allem aber über die Schwie­rig­keit des Indi­vi­duums, sich in einer Welt zu behaupten, die den Platz des Einzelnen vor allem über seine Herkunft definiert. Marek Gorskys Familie ist jüdisch, sie stammt aus Russland. Er ist Polizist, seine Schwester Stella mit dem Boss eines mafiösen Unter­neh­mens verhei­ratet. Marek wird in den blutigen Krieg zweier Clans hinein­ge­zogen; er wird den Tod seines älteren Bruders aufklären und sich verlieben, in eine junge Ukrai­nerin, die in Berlin zur Luxus­pro­sti­tu­tion gezwungen wird. Graf nutzt mit seinem außer­ge­wöhn­li­chen neuen Film einen nicht zu unter­schät­zenden Vorzug des Seri­en­for­mats: ausufern zu dürfen, sich mit Neben­fi­guren beschäf­tigen, sich Details widmen zu können. In einer Folge wird ein ausstei­ge­wil­liger Unterboss zur Haupt­figur, in einer anderen rückt ein korruptes Poli­zis­ten­pär­chen in den Mittel­punkt. Ein nicht abreißender Strom von Geschichten, ein großes Epos.« (Berlinale)