»Dokumentarfilme über Havel gab es schon viele, auch in Spielfilmen tauchte der Dramatiker, Dissident und spätere Staatspräsident schon als Nebenfigur auf. Regisseur Slávek Horák widmet ihm nun einen ganzen Spielfilm. Er zeigt, wie sich Havel im „Prager Frühling“ politisierte, sich dann für die verfolgte Band The Plastic People of the Universe einsetzte, die Charta 77 initiierte, von der Staatssicherheit überwacht, zu Gefängnisstrafen verurteilt und 1989 schließlich Präsidentschaftskandidat wurde. Dabei zeichnet Horák kein Heldenporträt. Er spart auch Zweifel und Unsicherheiten sowie Havels unkonventionelle Beziehung zu seiner Ehefrau Olga nicht aus. Details wie die Vorlesungen geschasster Professoren in Privatwohnungen, Theatervorstellungen verbotener Künstler in Havels Ferienhaus oder seine ständige Überwachung spiegeln die Atmosphäre jener Jahre wider. Eine Referenz an den unverwechselbaren Dramatiker sind die Szenen, in denen Havel plötzlich aus der Filmhandlung hinaus auf eine Theaterbühne vor das Publikum tritt.« (Filmfestival Cottbus 2021)
Havel (OmeU) | Arena Filmtheater | Mi. 19:00 (Tschechischer Filmabend) |