Der große Irrtum

Deutschland 2012 · 110 Minuten · FSK: ab 0
Regie: Dirk Heth, Olaf Winkler
Drehbuch:
Kamera: Dirk Heth
Schnitt: Dirk Heth, Olaf Winkler

»Wonach bestimmt sich der Wert eines Menschen? In unserer Gesell­schaft scheint die Antwort klar: am Markt. Aber „wie kann man glücklich werden ohne Marktwert?“ beschäf­tigt Olaf Winkler und Dirk Heth. Sie kehren zurück in die schrump­fende Stadt Eggesin, die sie schon 2002 filmisch erkun­deten. Dort finden sie 20 Prozent Arbeits­lo­sig­keit vor, aber enga­gierte Menschen, die arbeiten, ohne dass dies mit einem wirk­li­chen Einkommen verbunden wäre: Marion, die trotz Selbstän­dig­keit von Hartz IV nicht los kommt. Die allein erzie­hende Diana, die sich mit „Maßnahmen“ durch­schlägt. Die 1-Euro-Jobberin Irina, die sich mit Glück auf 1,50 oder einen Minijob steigern kann. Frau Westholm und ihre Ehren­amt­li­chen von der Heimat­stube. Eine Lösung scheint das Konzept der Bürger­ar­beit, vom Politiker Rainer Bomba auf Landes- und Bundes­ebene vertreten, zu bieten. In Eggesin schiebt der Bürger­meister das Projekt einer Zeitbank an. All diese Menschen benutzt der Film nie als Stich­wort­geber, sondern nimmt sie in ihren Biogra­fien und aufer­legten Zwängen wahr und ernst. Zugleich wird der Ich-Erzähler – ein Kame­ra­mann in Briefen an seine Kinder – einer von ihnen, denn der Markt braucht ihn nicht mehr.« (DOK Leipzig 2012)