Ekmek Parasi – Geld fürs Brot

Deutschland 1994 · 100 Minuten
Regie: Serap Berrakkarasu
Drehbuch:
Kamera: Gisela Tuchtenhagen

Doku­men­ta­tion (16 mm)

»Das Gemüse kommt aus dem Garten hinterm Haus, der Fisch kommt aus der Dose und das Geld fürs Brot aus der Fabrik. Dieses Geldes wegen kamen sie her. Frauen aus der Türkei, Frauen aus Meck­len­burg – gemeinsam stehen sie am Fließband einer Lübecker Fisch­fa­brik. Braun­ge­färbte Hände, penetrant haftender Fisch­ge­ruch, schmer­zende Arme und Rücken. Würde diese Arbeit von Männern gemacht, wäre sie längst schon auto­ma­ti­siert. Aber Frau­en­ar­beit ist billig, und die Frauen beklagen sich nicht. Sie haben gelernt zu arbeiten, und das ist auch ihr Stolz.

The vege­ta­bles come from the garden behind the house, the fish comes out of a can, and money for bread is earned at the factory. It’s because of this money that they came here. Women from Turkey stand side-by-side with women form Meck­len­burg at the conveyor belt of a fish-proces­sing factory in Lübeck. Their hands are stained brown, the pungent smell of fish clings to them, and their arms and backs ache. If these jobs were done by men, machines would have been invented long ago to replace them. But female labour is cheap and the women do not complain. They have learned to work – and therein lies the source of their pride.

›Es ist Serap Berrak­ka­rasu gelungen, ein Vertrau­ens­ver­hältnis herzu­stellen, weil sie sich den Frauen mit großem Vertrauen und Interesse nähert – und weil sie ihre Sprache spricht. EKMEK PARASI – GELD FÜRS BROT ist ein Film in deutscher und türki­scher Sprache. Auch daraus bezieht er seinen Reiz und seine Authen­ti­zität. Typische Frau­en­ar­beit war immer kommu­ni­kativ. Es ist das Verdienst von Serap Berak­ka­rasu und Gisela Tuch­ten­hagen, diese Kommu­ni­ka­tion aufge­nommen und in ihrer Direkt­heit und Spon­ta­n­eität für den Film bewahrt zu haben. Am Ende werden die Filme­ma­che­rinnen von den Frauen in der Fisch­fa­brik verab­schiedet wie Kolle­ginnen: Ein schönes Woche­n­ende!‹
Linde Fröhlich

Produk­tion: Serap Berrak­ka­rasu
Gefördert von: Film­för­de­rung Meck­len­burg-Vorpom­mern, Fimbüro Hamburg
Urauf­füh­rung: Mai 1994 in Hamburg
Deutscher Verleih: Freunde der Deutschen Kine­ma­thek e.V., Potsdamer Straße 2, D-10785 Berlin, Tel. +49-30-269 55 100, Fax. +49-30-269 55 111, e-mail: fdk@fdk-berlin.de; www.fdk-berlin.de
Preise: Preise auf den Nordi­schen Filmtagen und dem Inter­na­tio­nalen Leipziger Doku­men­tar­film­fes­tival 1994«
(15. inter­na­tio­nales Doku­men­tar­film­fes­tival München)