Dokumentation (16 mm)
»Das Gemüse kommt aus dem Garten hinterm Haus, der Fisch kommt aus der Dose und das Geld fürs Brot aus der Fabrik. Dieses Geldes wegen kamen sie her. Frauen aus der Türkei, Frauen aus Mecklenburg – gemeinsam stehen sie am Fließband einer Lübecker Fischfabrik. Braungefärbte Hände, penetrant haftender Fischgeruch, schmerzende Arme und Rücken. Würde diese Arbeit von Männern gemacht, wäre sie längst schon automatisiert. Aber Frauenarbeit ist billig, und die Frauen beklagen sich nicht. Sie haben gelernt zu arbeiten, und das ist auch ihr Stolz.
The vegetables come from the garden behind the house, the fish comes out of a can, and money for bread is earned at the factory. It’s because of this money that they came here. Women from Turkey stand side-by-side with women form Mecklenburg at the conveyor belt of a fish-processing factory in Lübeck. Their hands are stained brown, the pungent smell of fish clings to them, and their arms and backs ache. If these jobs were done by men, machines would have been invented long ago to replace them. But female labour is cheap and the women do not complain. They have learned to work – and therein lies the source of their pride.
›Es ist Serap Berrakkarasu gelungen, ein Vertrauensverhältnis herzustellen, weil sie sich den Frauen mit großem Vertrauen und Interesse nähert – und weil sie ihre Sprache spricht. EKMEK PARASI – GELD FÜRS BROT ist ein Film in deutscher und türkischer Sprache. Auch daraus bezieht er seinen Reiz und seine Authentizität. Typische Frauenarbeit war immer kommunikativ. Es ist das Verdienst von Serap Berakkarasu und Gisela Tuchtenhagen, diese Kommunikation
aufgenommen und in ihrer Direktheit und Spontaneität für den Film bewahrt zu haben. Am Ende werden die Filmemacherinnen von den Frauen in der Fischfabrik verabschiedet wie Kolleginnen: Ein schönes Wochenende!‹
Linde Fröhlich
Produktion: Serap Berrakkarasu
Gefördert von: Filmförderung Mecklenburg-Vorpommern, Fimbüro Hamburg
Uraufführung: Mai 1994 in Hamburg
Deutscher Verleih: Freunde der Deutschen Kinemathek e.V., Potsdamer Straße 2, D-10785 Berlin, Tel. +49-30-269 55 100, Fax. +49-30-269 55 111, e-mail: fdk@fdk-berlin.de; www.fdk-berlin.de
Preise: Preise auf den Nordischen Filmtagen und dem Internationalen Leipziger Dokumentarfilmfestival 1994«
(15. internationales
Dokumentarfilmfestival München)