Fremd gehen. Gespräche mit meiner Freundin

Deutschland 1999 · 64 Minuten
Regie: Eva C. Heldmann
Drehbuch: ,
Kamera: Ulla Barthold

Doku­men­ta­tion (35mm, Farbe)

»Auf der Such nach Sex und Vergnügen begibt sich meine Freundin Annette auf erotische Streif­züge durch Clubs und Kasernen der ameri­ka­ni­schen Armee in Frankfurt und Umgebung. Die Offenheit und provo­zie­rende Direkt­heit, mit der eine Frau über ihre sexuelle Lust spricht, und der Exhi­bi­tio­nismus, mit dem sich die deutsche Akade­mi­kerin an der Seite von schwarzen GIs vor der Kamera insze­niert, erhellt eine Seite weib­li­cher Lust, die nur wenig darge­stellt ist. Durch Annettes neugierig eroti­sches und waches Verhalten, ihren spezi­fi­schen und auch „unver­schämten“ Blick verändert und verkehrt sich die Perspek­tive auf eine Kasernen- und Männer­welt. Annettes Gefühle sind ambi­va­lent: Sie lässt sich vom Charme, der Direkt­heit und Lässig­keit der Männer verführen. Sie ist begeis­tert, da sie begehrt wird und dass das Alter der Frauen in der Subkultur der Militär­clubs keine Rolle spielt, gleich­zeitig sind die Bezie­hungen aber flüchtig und durch Fremdheit geprägt. FREMD GEHEN führt in fremde Welten, auf fremdes Terri­to­rium in mancherlei Hinsicht. Heute sind die meisten ameri­ka­ni­schen Soldaten abgezogen. Es gibt nur noch wenige Orte, an denen sich deutsche Frauen mit schwarzen GIs treffen.

Constantly on the look out for a bit of sex and fun, my girl­friend Annette makes regular forays into the club world on American army bases in Frankfurt and the surroun­ding area. Annette’s candour, the provo­ca­tive way this German academic discusses her sexual desires, as well as her penchant for on-camera exhi­bi­tio­nism whenever she happens to find herself beside a black GI, illu­mi­nates a side of female sensua­lity that is rarely portrayed. Annette’s alert and inqui­si­tive erotic behaviour and her own „outra­geous“ take on life doesn’t merely change our view of the male world at the barracks – it turns it upside down comple­tely. Annette’s feelings are, however, ambi­va­lent. On the one hand she enjoys being seduced by the laid-back charm and frank approach of the men. She also takes pleasure in being desired and in the knowledge that in the sub-culture of the military clubs, a woman’s age is of no conse­quence. On the other hand, however, the rela­ti­ons­hips she expe­ri­ences are transient and always tinged with a sense being an outsider, of not belonging. STEPPING OUT leads us into an unknown world – foreign territory indeed, in every possible sense.

BIO-FILMOGRAPHIE
Eva C. Heldmann

Geboren 1951 in Dillen­burg. 1979 Gründung und Orga­ni­sa­tion des Programm­kinos Mond­pa­last in Nider­bre­chen bei Limburg. 1987-89 Progamm­ge­stal­tung im Werk­statt­kino mal seh’n in Frankfurt. Ab 1984 Mitor­ga­ni­sa­tion und Leitung der Frank­furter Filmschau. Seit 1998 Geschäfts­füh­rerin des Filmbüro Hessen. Seit 1984 Filme­ma­cherin.

Filme:
1984 JOHNNY ODER DAS ROHE FLEISCH
1986 MANN IST MANN
1990 COMPARTMENT
1990 DAS RECHNET SICH
1994 TAUSEND KÜSSE AN WANDA
1996 MY TIDS
1999 FREMD GEHEN. GESPRÄCHE MIT MEINER FREUNDIN

Produk­tion: Eva C. Heldmann, Film­pro­duk­tion, Habs­bur­ger­allee 15, D-60385 Frankfurt, Tel. 069-436786, Fax. 069-13379998
Gefördert von: Film­för­de­rung Hessen, Hamburg Film­för­de­rung
Urauf­füh­rung: Februar 2000 in Berlin
Welt­rechte: Eva C. Heldmann, Film­pro­duk­tion
Deutscher Verleih: Silver­Cine Film­ver­leih, Jung­frau­en­thal 53, D-20149 Hamburg, Tel. +49-40-418742, Fax. +49-40-418694
Preise: Hessi­scher Filmpreis 1999«
(15. inter­na­tio­nales Doku­men­tar­film­fes­tival München)