»Ernst Gamperl hat Schreinerei gelernt und dabei schon früh eine besondere Variante entdeckt: das Drechseln. Als ehemaliger Extremsportler konnte er allerdings nicht der Versuchung wider-stehen, diese Technik sehr rasch bis an ihre Grenzen auszureizen. Seine extrem dünnwandigen Schalen und formstarken Gefäße haben schon früh internationales Aufsehen erregt. Durch die ebenso einfühlsame wie handwerklich konsequente Auseinandersetzung mit dem Material Holz – bevorzugt Eiche – hat er entdeckt, dass Objekte aus frischem Holz nach dem radikalen Aushöhlen auf der Drechselbank einen schwer kalkulier-baren, völlig eigenständigen (Ver-)Formungsprozess generieren, der sie zu wesenhaften Gestalten werden lässt. Fehler im Ausgangsmaterial werden bewusst einbezogen. Seine neuesten, mannshohen Arbeiten in der Ambivalenz von Autonomie und Verletzlichkeit dürfen gleicher-maßen als handwerkliche wie als künstlerische Sensation gewertet werden.« (Produktionsnotiz)
Ernst Gamperl – ein Meister des U-tsu-wa | Filmmuseum München | Do. 19:00 (zu Gast: Filmautoren Bernt Engelmann und Gisela Wunderlich, Künstler Ernst Gamperl) |