Einen Kilometer südöstlich von St. Petersburg liegt das Dorf Mjasnoi Bor. Ehemals eine wohlhabende Bauerngemeinde, ist es heute eine verlassene trostlose Gegend. Das Wissen darum, daß in den umliegenden Sümpfen Tausende von toten Soldaten liegen – die 1942 vergeblich versucht hatten, das frühere Leningrad von den Deutschen zu befreien – läßt die Leute einen großen Bogen um Mjasnoi Bor schlagen. Die Soldaten unterstanden dem Befehl des General Vlasov, der – was später klar wurde – seine Leute an die Deutschen verraten hatte. Obwohl dies immer noch eine versiegelte Seite der russischen Geschichte ist, bedeutet das Wort Vlasovit auch heute noch Verräter. Heute, nach 55 Jahren, werden die Sümpfe nach Leichen durchsucht, und die Tragödien und Lebensgeschichten der toten Soldaten kommen zum Vorschein.