Eingeimpft

Deutschland 2017 · 100 Minuten · FSK: ab 0
Regie: David Sieveking
Drehbuch:
Kamera: Adrian Stähli, Kaspar Köpke
Schnitt: Catrin Vogt, Mirja Gerle

»David Sieveking wird in seinen Filmen gern persön­lich. Egal, ob es um die Alzhei­mer­krank­heit seiner Mutter oder die eigene Suche nach Tran­szen­denz geht. In seinem neuen Film fokus­siert er ein Thema, das die Gemüter in Deutsch­land erhitzt: das Impfen. Wer schon mal in einer Arzt­praxis oder bei einem Eltern­abend erlebt hat, welche Gräben sich bei diesem Schlag­wort plötzlich auftun können, weiß, wovon die Rede ist. Allen anderen sei Einge­impft empfohlen, denn tatsäch­lich gelingt es dem Regisseur, die eigene Verun­si­che­rung zum Ausgangs­punkt eines span­nenden Films zu machen.

Der Grund­kon­flikt klingt fast ein bisschen zu simpel: Der Vater will impfen, denn das empfiehlt ja der Arzt. Die Mutter will nicht, weil ihr Bauch­ge­fühl dage­gen­spricht. Diese Patt­si­tua­tion nimmt Sieveking zum Anlass, den Dissens auch in seinen über­per­sön­li­chen Dimen­sionen genauer zu unter­su­chen. Weit davon entfernt, eine objektive Wahrheit anzu­streben, bleibt er immer der filmende Vater, der bei der WHO, der Phar­ma­in­dus­trie und impf­kri­ti­schen Ärzten auf unnach­ahm­lich naive Weise nachfragt.« (Luc-Carolin Ziemann · DOK Leipzig 2017)