Djamilia

Frankreich 2018 · 84 Minuten
Regie: Aminatou Echard
Drehbuch:
Kamera: Aminatou Echard
Schnitt: Aminatou Echard

»Gleich zu Beginn beschreibt eine Frau­en­stimme die selbst­be­wusste und willens­starke Dshamilja. Die Haupt­figur aus Tschingis Aitmatows gleich­na­miger Erzählung aus dem Jahr 1958 ist eine junge Kirgisin im Zweiten Weltkrieg. Ihr Mann ist an der Front, ihre arran­gierte Ehe ist unglück­lich und schließ­lich entscheidet sie sich dafür, mit der Tradition zu brechen und mit ihrer großen Liebe wegzu­laufen. Eine berühmte lite­ra­ri­sche Heldin, für Regis­seurin Aminatou Echard ein ideales Thema, um mit Frauen in Kirgistan ins Gespräch zu kommen und Zutritt zu ihrer Welt zu erhalten. Ein unver­fäng­li­ches Thema ist es keines­wegs. Denn ganz gleich, ob die Frauen über Dshamilja oder auch über ihr eigenes Leben sprechen, zeigt sich, wie aktuell die Konflikte, Sehn­süchte und Wünsche nach Selbst­be­stim­mung noch immer sind.
Echard hat ihren Film auf stummem Super-8-Film gedreht, der Ton wurde separat aufge­nommen. Die Mate­ria­lität des Films hat dennoch keinen Retrolook, sondern verbindet Literatur, Realität und Gegenwart. So entstehen sorg­fältig kompo­nierte Porträts, in deren Schönheit sich die Aufrich­tig­keit von Aitmatows Erzählung genauso spiegelt wie die Stärke der heutigen Dsha­miljas.« (Berlinale 2018)