Aus einem Jahr der Nichtereignisse

Deutschland 2017 · 83 Minuten
Regie: Ann Carolin Renninger, René Frölke
Drehbuch: ,
Kamera: Ann Carolin Renninger, René Frölke
Schnitt: René Frölke

»Willi ist fast 90 Jahre alt und lebt allein auf einem Bauernhof in Nord­deutsch­land. Er spricht gern mit seiner Katze, füttert das Federvieh und geht auf seinen quiet­schenden Rollator gestützt über das Gelände. Der Garten ist verwil­dert. Im Haus haben sich vielerlei Gegen­s­tände aus einem langen Leben ange­sam­melt, Relikte vergan­gener Zeiten. Ab und zu kommt Besuch oder ein Moped fährt vorbei, sonst geschieht nicht viel. Im Wechsel der Jahres­zeiten zeichnet der Film ein Porträt vom Alltag des resoluten, ein wenig zerzausten alten Mannes, das zugleich ein visueller Essay über den Zyklus des Lebens ist. Die Kamera macht Beob­ach­tungen in der Natur, filmt Obst und Blüten in voller Pracht. Sie inter­es­siert sich auch für Texturen, das Fell der Katze, das Muster des Kaffee­ge­schirrs, die Struktur einer Marzi­pan­torte. Hin und wieder foto­gra­fiert sie Äpfel oder Garten­stühle aus Plastik wie Still­leben. Die Aufnahmen tran­szen­dieren die bloße Abbildung, in ihnen enthalten ist ein Gefühl der Vergäng­lich­keit, das durch die Fragi­lität des verwen­deten Super-8- und 16-mm-Materials unter­s­tützt wird. Auch die beim Rollen­wechsel entstan­denen Schwarz­bilder machen das Vergehen von Zeit sichtbar.« (Berlinale 2017)