Dokumentation (16 mm)
»In den späten 80er-Jahren erklärte Frau Thatcher, dass die Regierung mit einer letzten Finanzspritze das Ihrige getan habe, um den Londoner Zoo vor der Schließung zu bewahren. Der einst blühende und beliebte Zoo ist in großen Schwierigkeiten, muss vollständig saniert werden, will er fortbestehen können. Man hat ein Management-Team eingesetzt, um Kosten einzusparen und wirtschaftlich zu arbeiten. Molly Dineen zeigt den Londoner Zoo als einen faszinierenden Mikrokosmos, in dem Mensch und Tier im Konflikt der Interessen von Konservativen und Reorganisatoren, Geschäftsleuten und Wissenschaftlern aufgerieben werden. Ein Drittel der Pfleger und ein Drittel der Tiere müssen gehen, während man für Unsummen einen Riesenpanda aus China als Publikumsmagneten erwirbt. Chefpfleger, die hier schon jahrzehntelang arbeiten, müssen sich plötzlich neu um ihre eigene Stellung bewerben. Dennoch gibt es zwischen einigen Mitgliedern der Zoological Society of London und Teilen des Personals eine geheime Allianz, die die Zooleitung davon abhalten will, vorrangig das Prinzip des ›survival of the prettiest‹ zum Einsatz zu bringen. Ereignisse und Entwicklungen, die beispielhaft für die Spannungen und Dramen jedes Mikrokosmos und zugleich Symbol für den Zustand der damaligen britischen Gesellschaft sind. Unter Dineens subtiler und zuweilen beißend ironisierender Bildführung entfaltet sich dieser ›Zoostreich‹ zu einem klassischen Drama voll zeitgenössischer Satire und Ironie.
1. Der Stärkere überlebt
Das neue Management wünscht Personal, das anpassungsfähig, flexibel ist und mit dem Publikum gewandt umgeht. Viele der Tierwärter haben aber kein großes Verkaufsgeschick: sie gehen nur einfach gut mit den Tieren um, die in ihrer Obhut sind, und nun müssen sie sich erneut um Jobs bewerben, die sie schon zwanzig Jahre lang ausfüllten.
2. Natürliche Auswahl
Nun kommen die Tiere an die Reihe. Diejenigen, die beim Publikum beliebt sind, hält man für wert, beibehalten zu werden, und der Rest muß ausziehen. An der Front der Menschen, sind die Freunde der Zoologischen Gesellschaft aufgrund der Politik des Bestandsausdünnung alarmiert, und es droht ein Aufstand.
3. Das politische Tier
Während die Wegschaffung als überzählig angesehener Tiere weitergeht, gibt es einen ganz besonderen Neuzugang – der riesige Panda-Bär Ming Ming, mit dem ein neues europäisches Aufzuchtprogramm anfangen soll. Man hofft, daß Ming Ming 50,000 Besucher anlockt, aber das Aufzuchtprogramm der weniger charismatischen Partula Schlange, eines der seltensten Tiere der Welt, droht darüber vernachlässigt zu werden. Inzwischen bilden eine Handvoll von
Tierpflegern und Freunden der Zoologischen Gesellschaft eine Widerstandsbewegung.
4. Krallen und Zähne
Die Widerstandsgruppe hat ein außerordentliches Treffen der Zoologischen Gesellschaft einberufen, auf der sie das Management zu stürzen hofft. Inzwischen sind der Personalstand auf niedrigem Niveau und Pflegestandards im Niedergang. Midgie, eine der zwei Koala-Bären des Zoos, verweigert jede Nahrung, und ihr Pfleger kümmert sich Tag und Nacht ums sie, um ihr Leben zu retten. Keiner kümmert sich um den Generaldirektor des Zoos, David Jones, als
er in seinem Büro darauf wartet zu erfahren, was über ihn beschlossen wurde.
The Ark of the title is Regent’s Park Zoo, a small but hugely popular place in the middle of London, founded in 1822 to pursue animal-related scientific work which has received worldwide acclaim. But ›the ark in the park‹ fell foul of the market economy and was told it could only survive on condition that it paid its way. Filmed at the zoo over the course of a year, THE ARK follows events at the zoo as a sharp-suited management team moves in to rationalize the way the zoo functions, which means getting rid of 90 people and 1200 animals – about 40% of the zoo’s stock.
1. Survival of the Fittest
The new management wants ›people who are adaptable, flexible, good with the public‹. Many of the keepers are short on marketing skills: they’re just good with the animals in their charge, and now they have to re-apply for jobs some of them have held for twenty years.
2. Natural Selection
It is now the turn of the animals to be judged. Those popular with the public are deemed worth keeping, and the rest are moved out. On the human front, Fellows of the Zoological Society are up in arms at the dispersal of the zoo’s collection and revolt is in the air.
3. The Political Animal
As the removal of redundant animals continues there is one very special new arrival – the giant panda Ming Ming, here to start a new European breeding programme. Ming Ming’s attractions will draw in 50,000 people, it is hoped, but the breeding programme of the less chrismatic Partula Snail, one of the world’s rarest animals, looks like being neglected. Meanwhile a handful of keepers and some of the Fellows of the Zoological Society form a
rebel movement.
4. Tooth & Claw
The rebel group has called a special meeting of the Zoological Society at which they hope to topple the management. Meanwhile staffing levels are low and it is felt that standards are dropping. Midgie, one of the zoo’s two koala bears, is refusing to eat and her keeper stays with her day and night in a valiant battle to keep her alive. No-one stays with the zoo’s Director General, David Jones, as he waits in his office to hear his fate.
Produktion: BBC Worldwide, Woodlands, 80 Wood Lanet, GB-London NW2 OTT, Tel. +44-181-5762408
Erstausstrahlung: 28.,29.,31.3. + 1.4.1994 ARTE
Weltrechte: Jane Balfour Films Ltd., Burghley House, 35 Fortess Road, GB-London NW5 1AD, Tel. +44-171-2675392, Fax. +44-171-2674241
Preise: British Academy Award 1994, The ›Indie‹ Award 1993, Special Commendation Prix Europa 1993, Nominierung für die beste Dokumentarfilm-Serie des Royal Television Society Awards
1994«
(15. internationales Dokumentarfilmfestival München) Betacam