Gianfranco Pannone, dem Filmerlebnisse aus der Kinderzeit unvergeßlich blieben, forscht den goldenen Jahren des Spaghetti-Westerns nach. Er besucht Guglielmo Spoletini, Ex-Stuntman mit dem Bühnennamen William Bogart. Wie in alten Tagen trifft er sich mit seinen Freunden, ehemaligen Kollegen, und sie beschwören die Erinnerungen ihrer Jugend herauf.: die Filmgeschichten, das Projekt, die Frauen...
Mit ihnen zusammen nimmt er sich wieder das Rom der sechziger Jahre vor. Er
entstaubt einen alten Italo-Western – Requiescant – in dem Pier Paolo Pasolini als revolutionärer mexikanischer Priester zu sehen ist. An diesem Film lernt Pannone zu verstehen, daß sich mexikanische Ortschaften und römische Vorstädte ähneln.
The author of the film, recalling his childhood’s motion picture memories undertakes a research on the golden years of spaghetti western, and pays a visit to Guglielmo Spoletini, ex-stuntman and actor whose stage-name is William Bogart. Meeting again like in the old days, Guglielmo and his friends, ex-colleagues, recall the memories of their youth: the stories, the plan, the women ... With them, the director goes over again the Rome of the sixties until the days of
challenge.
Brushing up an old Italian Western film – Requiescant – starring Pier Paolo Pasolini as a revolutionay Mexican priest. Thanks to that film, the director understands that the Mexican village and Roman suburbs look alike. Having exhausted his search in places and his memory, Guglielmo has the sudden inspiration of making a Western film: the story of the Mexican cow-boys suddenly finding themselves in modern Rome among the economic boom blocks of flats. They go
along the empty streets, neighborhoods, suburbs, without being able to enter the city heart. Guglielmo manages to involve not only the director and his old friends in the weird operation, but also a retired motion picture producer, getting them all together in a restaurant.
Guglielmo’s plan, overwhelmed with his friends’ cruel ironic remarks, won’t be carried out. Too many years have gone by since the days of Spaghetti Western, and nobody but him is ready to bet on a
revival of that genre. But the director who is certain that Guglielmo’s plan isn’t feasible, is keeping a final surprise.
Gianfranco Pannone über seinen Film:
»Als Kind schlugen mich Western Filme völlig in Bann, aber ich konnte keinen Unterschied zwischen Italo-Western und amerikanischen Western sehen. Für mich war alles eins.
Später verstand ich, warum meine Eltern mir bei einigen nicht erlaubte, sie anzusehen. Die Italo-Western waren für mich verboten, weil sie für ein Kind zu grausam und zu gewalttätig waren. Als ich dann erwachsen war, kam ich zu der Erkenntnis, daß Spaghetti Western ein
Spiegel Italiens der sechziger Jahre waren. Wenn der italienische Durchschnittsbürger vor dreißig Jahren ein Idealist auf der Suche nach seinem Eldorado war, so ist im italienischen Spaghetti-Western der Held ein einsamer Mann, der seinen Weg in einer grausamen Welt zu machen versucht.
Mit diesem Gedanken im Kopf traf ich Guglielmo Spoletini, einen echten Römer, der zur Zeit der Western als Schauspieler mit dem Filmnamen William Bogart dank dieses Filmgenres glorreiche Momente
feiern konnte. Guglielmos naiver Enthusiasmus trug mich in die derbe und lärmige Atmosphäre der Sechziger zurück.
Ihm und seinen Stuntmen-Freunden verdanke ich es, daß ich diesen Film zustande brachte.«
BIO-FILMOGRAPHIE
Gianfranco Pannone
Geboren 1963 in Neapel. Er lebt und arbeitet in Rom. 1991-98 Realisierung der »Amerikanischen Trilogie«, dreier Dokumentarfilme über die jüngste Geschichte Italiens aus der Sicht der Leute aus dem Volk: Piccola America, Lettere dall’America und L’America a Roma. Er arbeitet mit der RAI zusammen.
Filme:
1989 LA GIOSTRA
1990 LETTERA DA ROMA
1991 PICCOLA AMERICA
1993 UN BAMBINO COMO TANTI
1995 LETTERE DALL’AMERICA
1996 ROMANI, STORIE DI NORMALE INTEGRAZIONE
1996 RITORNO A LITTORIA
1997 LA DAMA BRUNA
1997 OMBRE DEL SUD
1998 L’AMERICA A ROMA