18.11.2021

Spurensuche und Exkursionen

Doxs! Jugendliche
Die doxs!-Gang ist gar nicht XS, sondern mega!
(Foto: doxs! Duisburg)

Nach 20 Jahren »doxs! – dokumentarfilme für kinder und jugendliche« verabschiedet sich die langjährige Leiterin Gudrun Sommer mit einem ausgesuchten Jubiläumsprogramm

Von Christel Strobel

Das Jubiläums­pro­gramm in diesem Jahr bot nicht nur ein Wieder­sehen ausge­wählter Filme früherer Jahrgänge, sondern auch eine Exkursion auf den Spuren von »doxs! ruhr«. So lernten die auswär­tigen Gäste die »Schauburg« in Gelsen­kir­chen kennen, ein gut erhal­tenes, elegantes Film­theater aus den 20er Jahren, Schau­platz der dies­jäh­rigen offi­zi­ellen doxs!-Festi­valeröff­nung unter dem Motto »Wir zeigen es allen« mit fünf Filmen – von Skip Day über eine Gruppe junger Afro­ame­ri­kaner, die unbeküm­mert an den traum­haften Strand vor ihrem Viertel ziehen, während die Kamera nebenbei beob­achtet, wie weiße Badegäste den Strand verlassen, bis zum aktuellen, konse­quenten Expe­ri­men­tal­film Sehr gepflegt und gut gelegen des anwe­senden jungen öster­rei­chi­schen Filme­ma­chers Lukas Marxt und Jakub Vrba. Zum Auftakt gehörte auch ein Film­pro­gramm für die jüngsten Kino­gänger: »Dokus für Kitas« mit drei kleineren Beiträgen »zum Staunen und Schmun­zeln«, über die danach mit den Kindern gespro­chen wurde, wobei es immer wieder erstaunt, welche Einzel­heiten kleine Kinder wahr­nehmen.

Eine weitere Station war der zum Kultur­bahnhof umge­stal­tete S-Bahnhof Bochum-Langen­d­reer, in dessen Kino »Endsta­tion« der fran­zö­si­sche Doku­men­ta­rist Robert-Jan Lacombe seine beiden sehr persön­li­chen Filme, Auf Wieder­sehen Mandima und Retour À Mandima, vorstellte. Lacombe wuchs in Zaire, der heutigen Demo­kra­ti­schen Republik Kongo, auf und erinnert sich anhand von Fotos an die Zeit seiner Kindheit in Mandima, das er als Zehn­jäh­riger verließ, um mit der Familie zurück nach Frank­reich zu gehen. Nach fünfzehn Jahren kehrte er in das Dorf zurück, suchte seine Kind­heits­freunde und fand einige wieder. Es war ein erstauntes und freudiges Wieder­sehen, nur einer, der heute beim staat­li­chen Rundfunk arbeitet, wurde ernst und sprach aus, was ihn wohl die ganze Zeit beschäf­tigt hat: Nachdem es einen Monat nach dem Verlassen der Familie Lacombe in Zaire zu gewalt­tä­tigen Über­fällen des Militärs kam, die auch in Mandima viele Tote hinter­ließen, wurde er den Verdacht nicht los, dass Lacombes davon gewusst haben und die Freunde hätten warnen können. Auch wenn die Vermutung des Freundes nicht zutref­fend war, wird davon das fröhliche Treffen doch über­schattet. Zwei Doku­men­ta­tionen, die bewegen und nach­denk­lich machen.

»doxs! doku­men­tar­filme für kinder und jugend­liche« findet seit 2002 jährlich im Rahmen der Duis­burger Filmwoche in der Träger­schaft der Stadt Duisburg statt und wird u.a. von der Film­stif­tung Nordrhein-Westfalen und dem Fami­li­en­mi­nis­te­rium NRW gefördert. Unter dem Motto »Ganz nah dran« wurde seiner­zeit – in Koope­ra­tion mit der Filmothek der Jugend NRW und der Doku­men­tar­film­initia­tive (dfi) – für Kinder von sechs bis zehn Jahren ein Doku­men­tar­film­pro­gramm als Alter­na­tive zum fiktional geprägten Fern­seh­alltag angeboten. Unter dem außer­ge­wöhn­li­chen Label »doxs!« – das sich zusam­men­setzt aus 'do' (für Doku­men­tar­film) und 'xs' (für die kleinste Klei­der­größe) – hat es sich in den zwanzig Jahren zu einer festen Größe entwi­ckelt. An den verschie­denen Programm-Schwer­punkten ist auch die Entwick­lung des Kinder­do­ku­men­tar­films gut nach­zu­ver­folgen.

Zunächst stand die Produk­tion eines Landes im Mittel­punkt. Die Nieder­lande mit ihrem schon damals viel­fäl­tigen Doku­men­tar­film­an­gebot für Kinder machten den Anfang, gefolgt von polni­schen, tsche­chi­schen, unga­ri­schen und estni­schen Produk­tionen. Weitere Länder­schwer­punkte waren Dänemark, Frank­reich, Schweden und Groß­bri­tan­nien. Eine Programm­er­wei­te­rung war schließ­lich auch die neue Ziel­gruppe der Jugend­li­chen mit Filmen ab 14 Jahren.

Zum zehn­jäh­rigen Bestehen, 2011, wurde mit Unter­s­tüt­zung der Bundes­zen­trale für poli­ti­sche Bildung ein Preis für den europäi­schen Wett­be­werb ausge­schrieben und wird seitdem jährlich von einer Jugend­jury verliehen: die »GROSSE KLAPPE« – Filmpreis für poli­ti­schen Kinder- und Jugend­do­ku­men­tar­film. Mit diesem Filmpreis werden Produk­tionen ausge­zeichnet, die in beson­derem Maße die ästhe­ti­sche und poli­ti­sche Ausein­an­der­set­zung mit Doku­men­tar­film fördern. Zur Teilnahme einge­laden sind doku­men­ta­ri­sche Produk­tionen aus Deutsch­land und Europa, die laut Ausschrei­bung »mit Fantasie und Intel­li­genz die Lebens­welt von jungen Menschen aufgreifen und adres­sieren«. Der Preis ist mit 5.000 Euro für die Regie­leis­tung dotiert, gestiftet von der Bundes­zen­trale für poli­ti­sche Bildung. Die Preis­trä­ger­filme erscheinen beim Partner Methode Film jeweils in einer speziell für den Schul­un­ter­richt aufbe­rei­teten, deutsch unter­ti­telten Fassung samt Begleit­ma­te­rial auf DVD.

doxs! ruhr

Unter der enga­gierten Leitung von Gudrun Sommer hat das Festival nach und nach größere Kreise gezogen, indem es unter dem Label »doxs! ruhr« seit 2013 in weiteren Stand­orten eine Auswahl des Duis­burger Programms für Grund- und weiter­füh­rende Schulen präsen­tiert und mit dem jungen Publikum disku­tiert. Inzwi­schen gehören Kinos in Bochum, Bottrop, Dortmund, Essen, Gelsen­kir­chen und Moers zu diesem Verbund.

doxs! on tour

Mit einem ausge­wählten Doku­men­tar­film­pro­gramm ist doxs! jährlich auf natio­nalen wie inter­na­tio­nalen Film­fes­ti­vals zu Gast, z.B.: Stei­ri­scher Herbst in Graz, Kölner Kinder­film­fest Cinepänz, Goethe-Institut in Lille, Kultur & Spielraum e.V. in München, Festival Inter­na­tional du Film d’Arras/Frank­reich, Tate Britain in London, Zoom Kinder­mu­seum in Wien, Dokument Art Neubran­den­burg, Reykjavík Inter­na­tional Film Festival, Lucas Film­fes­tival in Frankfurt.

doxs! schule

»doxs! schule« ist ein Projekt seit 2004 für alle Schul­typen und Alters­klassen mit dem Ziel einer elemen­taren Medi­en­er­zie­hung und Film­bil­dung, anhand von Doku­men­tar­filmen und mit Hilfe ausge­bil­deter Mode­ra­toren. Die einzelnen Projekte variieren je nach Alter der Schüler sowie Schultyp und werden indi­vi­duell mit der Schule abge­spro­chen, auch speziell für die Lehrer­fort­bil­dung gibt es Angebote. Was diese medi­en­pä­d­ago­gi­sche »Basis­ar­beit« zur Förderung der medialen Kompetenz bewirkt, lässt sich jährlich am doxs! Festival in den lebhaften und von der lang­jäh­rigen Mode­ra­torin Aisha Riffi klug geführten Film­ge­sprächen nach jeder Vorfüh­rung beob­achten.

Zurück ins Filmforum Duisburg, das Festi­val­kino seit 20 Jahren. Beim Blick aufs Programm fällt einem das Statement der Festi­val­ma­cher ein: »Auf einem flie­genden Teppich nach Finnland und mit dem Skate­board durch Marokko. Im Jeep zum Beach und auf einem Bein übers Balkon­geländer. Wie bellt ein Hund auf Chine­sisch? Wie hört sich Hören an? doxs! hat Geburtstag und feiert mit alten und mit neuen Filmen. Wir bieten: Wirk­lich­keit und echte Wunder. Unser Verspre­chen: Wir bleiben beweglich.«

Das 20-jährige Bestehen wurde mit einem Jubiläums­pro­gramm gewürdigt mit Filmen, an die man sich noch gut erinnert, wie Die Götter von Molenbeek (doxs 2019), Ednas Tag (2009), Naomis Geheimnis (2017).

Stärkster Film in diesem Programm und größter Publi­kums­er­folg, d.h. eine Zusatz­vor­stel­lung wegen des großen Inter­esses von Schul­klassen, war Duisburg City Hochfeld (doxs 2007) von Volker Köster mit neun Schü­le­rinnen und Schülern, die vor der Mittleren Reife ein Praktikum absol­vieren. Viele Bewohner des Stadt­teils Hochfeld haben einen migran­ti­schen Hinter­grund, dementspre­chend hoch ist der Anteil in der Schul­klasse, aber auch der pädago­gi­schen Projekte. Eine dieser wichtigen Maßnahmen ist das Praktikum, hier müssen sich die Jugend­li­chen entscheiden – etwas Hand­werk­li­ches oder Büro­ar­beit, soll die Arbeit Spaß machen oder vor allem Geld bringen... Über­ra­schend nach dieser Phase ist bei etlichen Jungen die Erkenntnis, lieber noch weiter in die Schule zu gehen als schon körper­lich durch die Arbeit gefordert zu sein. In den 18 Minuten dieses dyna­mi­schen Porträts mit rasantem Rap über Alltäg­li­ches, was die Jungen bewegt, nimmt man zunehmend Anteil und hofft, dass so eine offene Aussage wie des Jungen aus dem Kosovo »Als Deutscher sehe ich mich nicht, aber Deutsch­land ist meine Heimat« weiterhin gültig ist. Für die Schul­klassen im Kino gab es noch eine besondere Begegnung mit dem seiner­zeit 16-jährigen Burhan, heute 30 und erfolg­reich im tech­ni­schen Beruf, der sich damals nach dem Praktikum zur Fort­set­zung der Schule entschlossen hatte und den jungen Leuten heute von seinen Erfah­rungen erzählen konnte.

Für den Preis der Jugend­jury, die GROSSE KLAPPE, waren sieben Beiträge nominiert, mit sehr unter­schied­li­chen Themen und somit ein Abbild unter­schied­li­cher Lebens­be­din­gungen und Wünsche der jungen Gene­ra­tion. In Meine Wunder­kam­mern (DE 2021, R: Susanne Kim, 79 Min.) zum Beispiel wird mit Kindern, die sich oft schwerer tun als andere, mit viel Fantasie und alle­go­ri­schen Figuren eine Welt entworfen, in der es weder Mobbing noch Rassismus und auch kein Geld gibt, in der Katzen­men­schen, Meer­jung­frauen und Sonnen­kinder agieren, und wo sich jede/r eine Wunder­kammer erschaffen und sich zurück­ziehen kann. Diese Utopie gipfelt in der Aussage: »Du bist nicht komisch oder anders, du bist einzig­artig, zeig’ das!«

Seep­ferd­chen (DE 2020, R: Nele Dehnen­kamp, 16 Min.), die Erzählung des jesi­di­schen Mädchens Hanan über ihre trau­ma­ti­sche Flucht in einem mit sechzig Personen über­füllten Schlauch­boot, das auf der Überfahrt von der Türkei nach Grie­chen­land von einer Welle überrollt wird, beein­druckte schon auf dem Kinder Medien Festival »Goldener Spatz« in Erfurt (siehe unser Bericht) und erhielt dort den Preis der Kinder­jury in der Sektion Infor­ma­tion / Doku­men­ta­tion. Über diesen bedrü­ckenden, letztlich aber Mut machenden Film, weil Hanan inzwi­schen schwimmen gelernt hat und jetzt ihren kleinen Bruder im Schwimm­un­ter­richt begleitet, wurde auch in Duisburg lebhaft disku­tiert.

Im weitesten Sinne von Flucht handelt auch Genosse Tito, Ich Erbe (DE / AT 2021, R: Olga Kosanović, 27 Min.). Hier geht es um Serbien und um Olga, die vor dem Krieg nach Wien geflüchtet ist, ihre Familie wieder besucht und ihren Bruder fragt, ob Serbien jemals seine Heimat wird, worüber er sich nicht sicher ist. Während die Großel­tern das kleine Haus mit Garten, in dem Pflau­men­bäume stehen, und einer großen Wiese, die auch gepflegt werden muss, zur Übergabe an die Enkel herrichten. Die Konflikte lassen sich im Moment nicht lösen, eine leise Bitter­keit liegt in der Aussage des Groß­va­ters: »Ein Haus wird nicht von denen verkauft, die es erbaut haben, sondern von denen, die es erben.« Eine Erkenntnis, die auch auf Erben im Westen zutrifft, besonders in geschätzten Wohnlagen attrak­tiver Städte.

In einer ganz anderen Umgebung sind Aya und Ibrahim, zwei junge Marok­kaner, aufge­wachsen. Desert Dogs (CH 2020, R: Samuel Morris, 20 Min.) beginnt mit Ibrahims Statement aus dem Off: »Wir alle sind Produkte und Opfer unserer eigenen Erziehung, bis wir reflek­tieren, ablehnen und rebel­lieren.« Sie sind Teil einer Skate-Bewegung, sind aber in verschie­denen Orten – Ibrahim lebt in der Haupt­stadt Rabat, die Aya in Richtung Taghazou am Atlantik verlässt. Dort gibt es eine große Skate­board-Anlage und überhaupt ist das Leben für junge Leute dort freier. Ibrahim in Rabat macht sich Gedanken übers Skaten: »Die Leute denken, dass Skaten ein Spiel für Kinder ist, nichts Ernstes. Skate­boar­ding ist kein Spiel. Es ist eine Lebensart. Wir kämpften für unsere Inter­essen und jetzt treffen wir eigene Entschei­dungen. Es gibt neue Möglich­keiten und niemand schreibt uns was vor. Wir sind die neue Gene­ra­tion von Marokko.« Der Film strahlt Selbst­be­wusst­sein und eine positive Kraft aus und das Skaten ist ein Symbol dafür.

Susanne Questers jüngster Film Chao’s Tran­si­tion, der zusammen mit Co-Regis­seurin Mieko Azuma entstanden ist, beruht auf der Bekannt­schaft mit Chao, geboren in Japan, die seit ihrer Kindheit in der Schweiz lebt. Nachdem sich Chao, 25 J., als Junge geboren, schon immer als Mädchen fühlte, hat sie sich nun zu einer Tran­si­tion entschlossen. Sie beschäf­tigt sich unbe­fangen und entschlossen mit der bevor­ste­henden OP, bis durch Corona erst mal alles warten muss. Mit der ihr eigenen Frohnatur widmet sie sich jetzt ihrem Design­stu­dium, der Mode und ihren Freunden, die OP hat sie noch fest im Auge. Susanne Questers Film ist dank der starken positiven Präsenz seiner Prot­ago­nistin geeignet, mit jungen Kino­gän­gern (der Film hat eine Alters­emp­feh­lung ab 16 Jahren) über ein oft noch tabui­siertes Thema zu sprechen.

GROSSE KLAPPE-Preis­träger

Den Preis, die GROSSE KLAPPE, vergab die Jugend­jury an Dans Le Silence D’une Mer Abyssale / In Der Stille eines abgrund­tiefen Meeres von Juliette Klinke, Belgien 2021, 20 Min. – Die Entschei­dung für diesen Film, der »durch bemer­kens­wert aufwendig zusam­men­ge­stelltes Archiv­ma­te­rial in Kombi­na­tion mit einer poeti­schen, aber klar struk­tu­rierten Erzähl­weise überzeugt«, ist so erstaun­lich wie erfreu­lich und zeigt das Interesse der jungen Gene­ra­tion auch ganz allgemein an Film­ge­schichte. Die junge Filme­ma­cherin entdeckt in ihrem formal wie inhalt­lich inten­siven Werk den Anteil von Frauen in der frühen Zeit des Films und belegt das mit Filmen, die zwischen 1896 und 1940 entstanden sind. Seiner­zeit wirkten Frauen als Regis­seurin und Autorin, wie Dorothy Arzner, Alice Guy, Lois Weber, oder hatten in anderen wichtigen Funk­tionen wesent­li­chen Anteil an der künst­le­ri­schen Arbeit. Doch deren Namen wie so viele andere gerieten in einer von Männern domi­nierten Geschichte volls­tändig in Verges­sen­heit. Am Anfang ihrer film­his­to­ri­schen Schatz­suche steht Juliettes Frage »Wer entscheidet, was erin­ne­rungs­würdig ist?« Sie hat sich auf die Suche begeben und eine Fülle an filmi­schen Belegen zu Tage befördert. Gudrun Sommer: »Die Entschei­dung der Jury steht für einen gesell­schafts­po­li­ti­schen Anspruch, der zugleich einen Gene­ra­ti­ons­wechsel zum Ausdruck bringt. Der Film von Juliette Klinke ist ein histo­risch kluges Plädoyer, ästhe­tisch anspruchs­voll argu­men­tiert. Beides macht neugierig auf das junge Kino der nächsten Jahre.«

Mit der Preis­ver­lei­hung ging doxs! in Duisburg zu Ende, und die Duis­burger Filmwoche begann. Auf der offi­zi­ellen Eröff­nungs­feier wurde Gudrun Sommer, die doxs! vor zwanzig Jahren ins Leben gerufen und seither engagiert und ideen­reich geleitet und erweitert hat, nun verab­schiedet, was wohl nur für auswär­tige Gäste über­ra­schend war, aber es ist zu hoffen und zu wünschen, dass sie ihre Gründung »doxs! ruhr« übernimmt und in die spannende Region hinein­wirken kann.