18.03.2021

Filmtipp: BR-Kurzfilmnacht

Different Bayern
Matthias Koßmehls Different Bayern
(Foto: Matthias Koßmehl / Hamburg Media School mit dem Bayerischen Rundfunk)

Zehnmal im Jahr zeigt das BR Fernsehen eine Kurzfilmnacht – immer zu einem bestimmten Thema

Von Rüdiger Suchsland

Früher konnte man sie öfter sehen. Da liefen Kurzfilme zum Beispiel regel­mäßig bei der Berlinale vor den Wett­be­werbs-Filmen. Genauso in Saar­brü­cken beim Film­fes­tival. Früher liefen Kurzfilme auch ganz regulär in den Kinos, vor dem jewei­ligen Langfilm. Das ist lange her, längst hat man sie verbannt ins Ghetto einer Kurz­film­sek­tion.

Kurzfilme sind mindes­tens Übungs­ein­heiten, Expe­ri­men­tier­felder, Visi­ten­karten ihrer Macher. Im besten Fall sind sie veritable Kunst­werke. Dann laufen sie in Ober­hausen oder Clermont-Ferrand.
Ansonsten wenigstes in der BR-Kurz­film­nacht.

Dabei ist ihre Form überaus zeitgemäß, denn die Aufmerk­sam­keits­spanne des Publikums sinkt, und von Youtube und diversen Web-Angeboten ist man das kurze Format gewöhnt. In jenen Zeiten, in denen man mit Streaming-Angeboten über­schwemmt wird und die Kinos geschlossen bleiben, bietet die BR-Kurz­film­nacht eine gute Alter­na­tive.

Die Kurzfilme, die in der BR-Kurz­film­nacht gezeigt werden, stammen von Film­hoch­schulen. Sehr gern hätte man gewusst, nach welchen Kriterien sie ausge­sucht werden, wer hier einreicht und warum bestimmte Filme laufen und andere nicht. Dass die Filme zu allge­meinen Themen, oder einem schwam­migen Begriff wie »Annähe­rung« gebündelt werden, hilft nicht unbedingt, und konzen­triert den Blick der Zuschauer zu sehr auf Inhalt­li­ches statt auf Formales, obwohl doch gerade hier die Stärke von Kurz­filmen liegen kann.

Trotzdem lohnt der Blick, viel­leicht entdecken wir hier Filme­ma­cher, von denen wir in Zukunft noch hören werden.